DÜSSELDORF/NEUMARKT (dpa-AFX) - Kehraus beim Holzverarbeiter Pfleiderer : Das überschuldete Oberpfälzer Unternehmen trennt sich von seiner amerikanischen Fußboden-Tochter Pergo. Mit dem US-Hersteller von Bodenbelägen Mohawk Industries sei eine entsprechende Vereinbarung zur Übernahme getroffen worden, teilte das Unternehmen am Montag in Düsseldorf mit. Mit dem Abschluss sei im ersten Quartal 2013 zu rechnen, wenn die Kartellbehörden zustimmen, sagte eine Unternehmenssprecherin. Damit sei der angestrebte Rückzug aus dem nordamerikanischen Markt vollständig abgeschlossen. Der Kaufpreis soll nach Angaben von Mohawk bei etwa 150 Millionen US-Dollar (rund 116 Millionen Euro) liegen.
Pfleiderer ist einer der weltweit größten Hersteller von Span- und Faserplatten für Möbel und Laminatfußböden. Der Konzern mit Hauptsitz in Neumarkt hatte sich vor einigen Jahren jedoch mit der Expansion nach Nordamerika verhoben. Unter anderem wurde der führende Laminatbodenherstellers Pergo mit Standorten in Nordamerika und Schweden 2007 für rund 300 Millionen Euro gekauft. Vor allem die Immobilienkrise machte Pfleiderer in der Folgezeit zu schaffen - der Konzern häufte rund eine Milliarde Euro Schulden an. Ende März diesen Jahres beantragte die Holdinggesellschaft schließlich Insolvenz. Zuvor war die Geschäftsführung vom traditionellen Sitz im oberpfälzischen Neumarkt nach Düsseldorf verlegt worden. Schon damals war der Pergo-Verkauf angekündigt worden.
Der von Gläubigern und Aktionären bereits abgesegnete Insolvenzplan sieht vor, das Kapital der Pfleiderer AG auf Null herabzusetzen und anschließend eine Kapitalerhöhung vorzunehmen. Die bisherigen Aktionäre und nachrangige Gläubiger sollen leer ausgehen. Zudem ist die Investmentgesellschaft Atlantik S.A. mit Sitz in Luxemburg bereit, die Pfleiderer AG um 530 Millionen Euro zu entschulden. Dafür hält die auf Restrukturierungsfälle spezialisierte Beteiligungsgesellschaft sämtliche neuen Aktien.
Auch das Amtsgericht Düsseldorf hat den Plan bereits bestätigt. Bis Anfang November haben die Altaktionäre jedoch noch eine Beschwerdefrist. Die Ausbootung der alten Aktionäre hatte die Deutsche Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz heftig kritisiert und angekündigt, rechtliche Schritte zu prüfen.
Mit dem Verkauf der defizitären Geschäfte in den USA und Westeuropa sinkt die Mitarbeiterzahl nach Konzernangaben auf etwa 3600. Die gut 2000 Arbeitsplätze in Deutschland seien davon nicht betroffen, betonte die Unternehmenssprecherin.
Nach Angaben des Pfleiderer-Vorstands Hans-Joachim Ziems ist das Unternehmen mittlerweile operativ auf einem guten Weg und schreibt seit dem vierten Quartal 2011 schwarze Zahlen. Im Geschäftsjahr 2011 erreichte der Pfleiderer-Konzern nach vorläufigen Berechnungen einen Umsatz von etwa 1,1 Milliarden Euro, Ergebniszahlen wurden allerdings bislang nicht genannt./jan/DP/wiz
Pfleiderer ist einer der weltweit größten Hersteller von Span- und Faserplatten für Möbel und Laminatfußböden. Der Konzern mit Hauptsitz in Neumarkt hatte sich vor einigen Jahren jedoch mit der Expansion nach Nordamerika verhoben. Unter anderem wurde der führende Laminatbodenherstellers Pergo mit Standorten in Nordamerika und Schweden 2007 für rund 300 Millionen Euro gekauft. Vor allem die Immobilienkrise machte Pfleiderer in der Folgezeit zu schaffen - der Konzern häufte rund eine Milliarde Euro Schulden an. Ende März diesen Jahres beantragte die Holdinggesellschaft schließlich Insolvenz. Zuvor war die Geschäftsführung vom traditionellen Sitz im oberpfälzischen Neumarkt nach Düsseldorf verlegt worden. Schon damals war der Pergo-Verkauf angekündigt worden.
Der von Gläubigern und Aktionären bereits abgesegnete Insolvenzplan sieht vor, das Kapital der Pfleiderer AG auf Null herabzusetzen und anschließend eine Kapitalerhöhung vorzunehmen. Die bisherigen Aktionäre und nachrangige Gläubiger sollen leer ausgehen. Zudem ist die Investmentgesellschaft Atlantik S.A. mit Sitz in Luxemburg bereit, die Pfleiderer AG um 530 Millionen Euro zu entschulden. Dafür hält die auf Restrukturierungsfälle spezialisierte Beteiligungsgesellschaft sämtliche neuen Aktien.
Auch das Amtsgericht Düsseldorf hat den Plan bereits bestätigt. Bis Anfang November haben die Altaktionäre jedoch noch eine Beschwerdefrist. Die Ausbootung der alten Aktionäre hatte die Deutsche Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz heftig kritisiert und angekündigt, rechtliche Schritte zu prüfen.
Mit dem Verkauf der defizitären Geschäfte in den USA und Westeuropa sinkt die Mitarbeiterzahl nach Konzernangaben auf etwa 3600. Die gut 2000 Arbeitsplätze in Deutschland seien davon nicht betroffen, betonte die Unternehmenssprecherin.
Nach Angaben des Pfleiderer-Vorstands Hans-Joachim Ziems ist das Unternehmen mittlerweile operativ auf einem guten Weg und schreibt seit dem vierten Quartal 2011 schwarze Zahlen. Im Geschäftsjahr 2011 erreichte der Pfleiderer-Konzern nach vorläufigen Berechnungen einen Umsatz von etwa 1,1 Milliarden Euro, Ergebniszahlen wurden allerdings bislang nicht genannt./jan/DP/wiz