(Neu: Analysten, mehr Details, Aktienkurs)
LEVERKUSEN (dpa-AFX) - Der Spezialchemiekonzern Lanxess hat trotz einer geringen Nachfrage im Schlussquartal das operative Ergebnis kräftig gesteigert und sein Jahresziel erreicht. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen und vor Sondereinflüssen (EBITDA) sei 2012 um sieben Prozent auf 1,2 Milliarden Euro geklettert, teilte der Dax-Konzern am Donnerstag überraschend mit. Gerechnet hatte Lanxess mit einem Wachstum von fünf bis zehn Prozent. Der Umsatz legte um vier Prozent auf gut neun Milliarden Euro zu, während der Gewinn um zwei Prozent auf 514 Millionen Euro kletterte. Auf die schwache Nachfrage reagiert Lanxess mit zeitweisen Werkschließungen. Die Aktien sackten an das Dax-Ende.
Den Start in das laufende Jahr bezeichnete der Konzern als 'herausfordernd'. Die geringe Nachfrage, die sich bereits in der zweiten Jahreshälfte 2012 abgezeichnet habe, setze sich auch im Geschäftsjahr 2013 in den meisten Geschäftsfeldern fort, hieß es. Wegen der derzeit geringen Nachfrage werde deshalb in den kommenden Wochen eine Butyl-Anlage in Belgien sowie seine EPDM-Produktion im US-Bundesstaat Texas zeitweise heruntergefahren. Die Nachfrage dürfte im Verlauf des Jahres aber wieder steigen. Der Konzern gab sich zuversichtlich, seine mittelfristigen operativen Ergebnisziele von 1,4 Milliarden Euro 2014 beziehungsweise 1,8 Milliarden Euro 2018 zu erreichen.
Am Finanzmarkt gerieten die Aktien dennoch deutlich unter Druck und büßten 4,02 Prozent auf 64,20 Euro ein. Die Titel waren damit schwächster Wert im Dax. 'Die Zahlen sind auf den ersten Blick schwach ausgefallen', sagte ein Händler. Ein Analyst zeigte sich zwar vom operativen Ergebnis positiv überrascht. Dies liege über seiner und der Schätzung des Marktes. Der Gewinn je Aktie liege aber interessanterweise darunter, sagte er. Die Gründe dafür seien nicht genannt worden. Der Analyst schließt daraus, dass das operative Ergebnis im ersten Quartal einbrechen dürfte.
DZ Bank-Analyst Peter Spengler zeigte sich vom verhaltenen Ausblick für das erste Halbjahr hingegen nicht überrascht. Diese Erwartung sei der Hauptgrund für die kürzliche Abstufung der Papiere auf 'Halten' gewesen. Derweil signalisiere der zuletzt gestiegene Butadien-Preis eine Nachfrageerholung. Der Experte hofft auf eine gute Geschäftsentwicklung in der zweiten Jahreshälfte und kann sich sogar ein ordentliches zweites Quartal vorstellen.
Im vierten Quartal sorgten eine durch Wertberichtigungen gedrückte Vergleichsbasis im Vorjahr sowie eine strikte Kostendisziplin und ein flexibles Anlagenmanagement beim operativen Ergebnis (EBITDA pre EX) für einen Schub um 37 Prozent auf 239 Millionen Euro. Der Umsatz bewege sich mit 2,1 Milliarden Euro allerdings auf dem Vorjahresniveau, während sich der Gewinn von 5 Millionen auf 51 Millionen Euro erhöhte, hieß es. Je Aktie ergab sich ein Sprung von 0,06 Euro im vierten Quartal 2011 auf 0,62 Euro. Die vollständige Bilanz wird der Konzern am 21. März vorlegen./jha/fn/fbr
LEVERKUSEN (dpa-AFX) - Der Spezialchemiekonzern Lanxess
Den Start in das laufende Jahr bezeichnete der Konzern als 'herausfordernd'. Die geringe Nachfrage, die sich bereits in der zweiten Jahreshälfte 2012 abgezeichnet habe, setze sich auch im Geschäftsjahr 2013 in den meisten Geschäftsfeldern fort, hieß es. Wegen der derzeit geringen Nachfrage werde deshalb in den kommenden Wochen eine Butyl-Anlage in Belgien sowie seine EPDM-Produktion im US-Bundesstaat Texas zeitweise heruntergefahren. Die Nachfrage dürfte im Verlauf des Jahres aber wieder steigen. Der Konzern gab sich zuversichtlich, seine mittelfristigen operativen Ergebnisziele von 1,4 Milliarden Euro 2014 beziehungsweise 1,8 Milliarden Euro 2018 zu erreichen.
Am Finanzmarkt gerieten die Aktien dennoch deutlich unter Druck und büßten 4,02 Prozent auf 64,20 Euro ein. Die Titel waren damit schwächster Wert im Dax. 'Die Zahlen sind auf den ersten Blick schwach ausgefallen', sagte ein Händler. Ein Analyst zeigte sich zwar vom operativen Ergebnis positiv überrascht. Dies liege über seiner und der Schätzung des Marktes. Der Gewinn je Aktie liege aber interessanterweise darunter, sagte er. Die Gründe dafür seien nicht genannt worden. Der Analyst schließt daraus, dass das operative Ergebnis im ersten Quartal einbrechen dürfte.
DZ Bank-Analyst Peter Spengler zeigte sich vom verhaltenen Ausblick für das erste Halbjahr hingegen nicht überrascht. Diese Erwartung sei der Hauptgrund für die kürzliche Abstufung der Papiere auf 'Halten' gewesen. Derweil signalisiere der zuletzt gestiegene Butadien-Preis eine Nachfrageerholung. Der Experte hofft auf eine gute Geschäftsentwicklung in der zweiten Jahreshälfte und kann sich sogar ein ordentliches zweites Quartal vorstellen.
Im vierten Quartal sorgten eine durch Wertberichtigungen gedrückte Vergleichsbasis im Vorjahr sowie eine strikte Kostendisziplin und ein flexibles Anlagenmanagement beim operativen Ergebnis (EBITDA pre EX) für einen Schub um 37 Prozent auf 239 Millionen Euro. Der Umsatz bewege sich mit 2,1 Milliarden Euro allerdings auf dem Vorjahresniveau, während sich der Gewinn von 5 Millionen auf 51 Millionen Euro erhöhte, hieß es. Je Aktie ergab sich ein Sprung von 0,06 Euro im vierten Quartal 2011 auf 0,62 Euro. Die vollständige Bilanz wird der Konzern am 21. März vorlegen./jha/fn/fbr