BONN (dpa-AFX) - Das schwache Geschäft im europäischen Ausland und den USA hat der Deutschen Telekom zu Jahresbeginn weiter zugesetzt. Der wichtige Heimatmarkt war dagegen der Fels in der Brandung. Dort konnte die Telekom den Rückgang der Einnahmen aus dem Mobilfunkgeschäft im ersten Quartal stoppen, wie das im Dax notierte Unternehmen mitteilte. Die Bonner sehen sich auf dem richtigen Weg. In allen Regionen konnten sie die Kundenzahlen steigern. Dank der Einführung des begehrten iPhones sei in den USA die Trendwende geschafft. Allein in den vergangenen vier Wochen sei eine halbe Million iPhones verkauft worden.
Die Aktien waren am Morgen gefragt und stiegen um 1,8 Prozent. Ein Händler sagte, die Zahlen dürften sich leicht positiv auswirken. Der Umsatzrückgang setzte sich fort und enttäuschte die Erwartungen. Auch der operative Gewinn war rückläufig, übertraf aber leicht die Marktschätzung.
OBERMANN WILL NACH METROPCS-ÜBERNAHME MIT NETZAUSBAU PUNKTEN
Der Umsatz fiel im ersten Quartal um knapp fünf Prozent auf 13,79 Milliarden Euro. Der operative Gewinn sackte um gut vier Prozent auf 4,29 Milliarden Euro. Dank geringerer Abschreibungen auf die US-Sparte legte der Überschuss hingegen leicht auf 564 Millionen Euro zu.
Vorstandschef Rene Obermann sieht die Zukunft des US-Geschäfts positiv. 'Wir haben wesentliche Probleme gelöst', sagte er. 'Allen voran sind die Kundenzahlen in den USA endlich wieder im Aufwind. Die positiven Regulierungsentscheidungen schaffen die Basis für unseren geplanten Breitbandausbau.' Bei T-Mobile USA konnte die Telekom erstmals seit 15 Quartalen wieder einen Kundenzuwachs unter eigener Marke verzeichnen.
Zwar wandern lukrative Vertragskunden weiter ab, der Strom wurde aber stark gedrosselt, die Abgänge durch Vorauszahler mehr als wettgemacht. Der Exodus der vergangenen Jahre wirkte aber nach. Der Umsatz fiel um acht Prozent auf 3,54 Milliarden Euro. Nun will Obermann zusammen mit dem jüngst übernommenen US-Mobilfunker MetroPCS den Kampf mit den größeren Rivalen Verizon, AT&T und Sprint Nextel aufnehmen.
EUROPA-SPARTE KANN SICH KONJUNKTUREINBRUCH NICHT ENTZIEHEN
Im April hatte T-Mobile USA einen der Hauptgründe für den Kundenschwund abstellen können - das Fehlen des begehrten iPhones im Programm. Als letzter der vier großen landesweiten Anbieter hat nun auch die Telekom-Tochter diesen Verkaufsschlager. Auch der andere Grund für die Abwanderung ist in Arbeit: die Netzqualität. Das Netz wird ausgebaut. Gemeinsam mit MetroPCS wird T-Mobile zudem die Billigstrategie weiterfahren. Niedrig-Tarife bei gleichzeitig wegfallenden Subventionen für neue Handys sollen Kunden anlocken.
Düster sieht die Europa-Sparte aus. In mehreren südeuropäischen Ländern hatten Regulierer niedrigere Preise erzwungen. Auch zeigen sich Kunden angesichts des Konjunktureinbruchs wegen der Schuldenkrise knauseriger. Die Erlöse fielen um sieben Prozent auf 3,33 Milliarden Euro, der operative Gewinn sogar um knapp neun Prozent auf 1,09 Milliarden Euro. HEIMATGESCHÄFT IST FELS IN DER BRANDUNG
Die IT-Sparte T-Systems verzeichnete ungewöhnlicherweise ebenfalls einen Umsatzrückgang um gut fünf Prozent auf 2,32 Milliarden Euro, der Auftragseingang sieht mit mehr als zwei Milliarden Euro aber vielversprechend aus. Dank der Effizienzmaßnahmen legte der operative Gewinn von 142 Millionen auf 175 Millionen Euro zu.
Gut lief das Deutschland-Geschäft. Der Umsatz blieb mit 5,6 Milliarden Euro beinahe konstant. Nach einem Minus von 2,2 Prozent im Vorquartal war der Serviceumsatz mit Mobilfunkkunden nun stabil. Hohe Werbeausgaben und Investitionen ins eigene Netz drückten den operativen Gewinn zwar um knapp vier Prozent auf 2,3 Milliarden Euro, hielt die Konkurrenz aber auf Abstand.
Und die ist groß: Im Mobilfunk stehen Vodafone, E-Plus und Telefonica vor den Mauern, im wichtigen Festnetz-Internet die Kabelnetzbetreiber. Im Mobilfunkmarkt spüren alle Wettbewerber den hohen Preisdruck. Hier hatte erneut E-Plus neue Maßstäbe in Sachen Niedrigpreisen gesetzt. Die Konkurrenz zog nach. Was den preisbewussten Nutzer freut, lässt bei sämtlichen Anbietern die Gewinne schrumpfen. Mit hohen Investitionen verwässert die Telekom nun den Gewinn, macht sich aber für fit für die Zukunft./fn/enl/stk
Die Aktien waren am Morgen gefragt und stiegen um 1,8 Prozent. Ein Händler sagte, die Zahlen dürften sich leicht positiv auswirken. Der Umsatzrückgang setzte sich fort und enttäuschte die Erwartungen. Auch der operative Gewinn war rückläufig, übertraf aber leicht die Marktschätzung.
OBERMANN WILL NACH METROPCS-ÜBERNAHME MIT NETZAUSBAU PUNKTEN
Der Umsatz fiel im ersten Quartal um knapp fünf Prozent auf 13,79 Milliarden Euro. Der operative Gewinn sackte um gut vier Prozent auf 4,29 Milliarden Euro. Dank geringerer Abschreibungen auf die US-Sparte legte der Überschuss hingegen leicht auf 564 Millionen Euro zu.
Vorstandschef Rene Obermann sieht die Zukunft des US-Geschäfts positiv. 'Wir haben wesentliche Probleme gelöst', sagte er. 'Allen voran sind die Kundenzahlen in den USA endlich wieder im Aufwind. Die positiven Regulierungsentscheidungen schaffen die Basis für unseren geplanten Breitbandausbau.' Bei T-Mobile USA konnte die Telekom erstmals seit 15 Quartalen wieder einen Kundenzuwachs unter eigener Marke verzeichnen.
Zwar wandern lukrative Vertragskunden weiter ab, der Strom wurde aber stark gedrosselt, die Abgänge durch Vorauszahler mehr als wettgemacht. Der Exodus der vergangenen Jahre wirkte aber nach. Der Umsatz fiel um acht Prozent auf 3,54 Milliarden Euro. Nun will Obermann zusammen mit dem jüngst übernommenen US-Mobilfunker MetroPCS den Kampf mit den größeren Rivalen Verizon
EUROPA-SPARTE KANN SICH KONJUNKTUREINBRUCH NICHT ENTZIEHEN
Im April hatte T-Mobile USA einen der Hauptgründe für den Kundenschwund abstellen können - das Fehlen des begehrten iPhones im Programm. Als letzter der vier großen landesweiten Anbieter hat nun auch die Telekom-Tochter diesen Verkaufsschlager. Auch der andere Grund für die Abwanderung ist in Arbeit: die Netzqualität. Das Netz wird ausgebaut. Gemeinsam mit MetroPCS wird T-Mobile zudem die Billigstrategie weiterfahren. Niedrig-Tarife bei gleichzeitig wegfallenden Subventionen für neue Handys sollen Kunden anlocken.
Düster sieht die Europa-Sparte aus. In mehreren südeuropäischen Ländern hatten Regulierer niedrigere Preise erzwungen. Auch zeigen sich Kunden angesichts des Konjunktureinbruchs wegen der Schuldenkrise knauseriger. Die Erlöse fielen um sieben Prozent auf 3,33 Milliarden Euro, der operative Gewinn sogar um knapp neun Prozent auf 1,09 Milliarden Euro. HEIMATGESCHÄFT IST FELS IN DER BRANDUNG
Die IT-Sparte T-Systems verzeichnete ungewöhnlicherweise ebenfalls einen Umsatzrückgang um gut fünf Prozent auf 2,32 Milliarden Euro, der Auftragseingang sieht mit mehr als zwei Milliarden Euro aber vielversprechend aus. Dank der Effizienzmaßnahmen legte der operative Gewinn von 142 Millionen auf 175 Millionen Euro zu.
Gut lief das Deutschland-Geschäft. Der Umsatz blieb mit 5,6 Milliarden Euro beinahe konstant. Nach einem Minus von 2,2 Prozent im Vorquartal war der Serviceumsatz mit Mobilfunkkunden nun stabil. Hohe Werbeausgaben und Investitionen ins eigene Netz drückten den operativen Gewinn zwar um knapp vier Prozent auf 2,3 Milliarden Euro, hielt die Konkurrenz aber auf Abstand.
Und die ist groß: Im Mobilfunk stehen Vodafone, E-Plus und Telefonica vor den Mauern, im wichtigen Festnetz-Internet die Kabelnetzbetreiber. Im Mobilfunkmarkt spüren alle Wettbewerber den hohen Preisdruck. Hier hatte erneut E-Plus neue Maßstäbe in Sachen Niedrigpreisen gesetzt. Die Konkurrenz zog nach. Was den preisbewussten Nutzer freut, lässt bei sämtlichen Anbietern die Gewinne schrumpfen. Mit hohen Investitionen verwässert die Telekom nun den Gewinn, macht sich aber für fit für die Zukunft./fn/enl/stk