Investing.com - Der Goldpreis legt vor der mit großer Spannung erwarteten geldpolitischen Entscheidung der Federal Reserve (Fed) moderat zu.
Analysten erwarten keine weitere Zinssenkung, so dass das Hauptaugenmerk auf der Forward Guidance der Notenbanker liegen dürfte. Neben der zinspolitischen Entscheidung werden die Mitglieder des Federal Open Market Committees (FOMC) die überarbeiteten wirtschaftlichen Projektionen vorlegen, in deren Rahmen die Fed-Mitglieder preisgeben, welches Zinsniveau man in den nächsten Jahren erwartet.
"Wir erwarten, dass das (Federal Open Market Committee) den Leitzins unverändert lässt", schrieb Joseph Capurso, Devisenstratege der Commonwealth Bank of Australia, in einer Notiz.
"Das FOMC ist zuversichtlich, dass die derzeitigen geldpolitischen Rahmenbedingungen angemessen sind, um die US-Inflation wieder in Richtung des Ziels zu bringen", sagte Capurso. "Wir bezweifeln, dass es seit der Oktober-Sitzung eine wesentliche Neubewertung dieser Ansicht gegeben hat."
Der Mangel an sichtbaren Fortschritten bei den Handelsgesprächen zwischen den USA und China hat den Goldpreis in dieser Woche gut gestützt. Es gibt immer noch kein klares Zeichen dafür, dass sich beide Seiten auf signifikante Fortschritte zum Abbau der Handelshemmnisse vor Sonntag einigen können.
Der Februar-Terminkontrakt des Gold-Futures stieg um 0,5% auf 1.475,85 Dollar pro Feinunze. Das Tageshoch lag bei 1.477,45 Dollar.
JP Morgan schreibt in einem charttechnischen Ausblick, dass das Chartbild für Gold weiterhin bullisch bleibt. Die Experten glauben, dass man es mit einer übergeordneten Welle der dritten Kategorie zu tun habe, die "höchstwahrscheinlich bis 1.655 reicht (Fib.-Projektion). Allerdings braucht es jetzt einen Breakout über den täglichen Trendlinienwiderstand (heute bei 1491,85), um die ersten Beweise dafür zu erhalten, dass der langfristige Aufwärtstrend wieder aufgenommen wurde."
Unterstützungen sehen die Analysten der US-Großbank bei 1.458,50 (76,4%) und 1.446 (38,2%).
Für den Silber-Future ging es um 1,0% auf 16,87 Dollar pro Unze nach oben, während der Platin-Future um 1,6% auf 937,40 Dollar stieg.
Aufwärts ging es auch für den Kupfer-Future, der sich in der Regel aufgrund der Korrelation zur industriellen Nachfrage invers zu den sicheren Häfen bewegt. Er erreichte mit 2,797 Dollar je Pfund ein neues Siebenmonatshoch.
Grund waren die jüngsten Daten aus China, dem weltweit größten Abnehmer des Metalls. Die Nachfrage war im November stärker als erwartet ausgefallen.
Chinas Importe stiegen im Vergleich zum Vorjahr um 0,3%. Erwartet wurde ein Rückgang von 1,8%. Damit war auch das erste Mal seit April ein Anstieg gegenüber dem Vorjahr zu verzeichnen.
von Robert Zach