NEW YORK/LONDON/WIEN (dpa-AFX) - Die Ölpreise haben am Freitag die leichten Gewinne im frühen Handel abgegeben und sind ins Minus gedreht. Händlern sprechen von einer nervösen Stimmung am Markt, nachdem eine Reihe von Währungen aus Schwellenländern unter Druck geraten waren. Nach leichten Gewinnen im frühen Handel kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im März gegen Mittag 107,71 US-Dollar. Das waren 87 Cent weniger als am Donnerstag. Der Preis für ein Fass der amerikanischen Ölsorte WTI fiel um 38 Cent auf 96,94 Dollar.
Eine trübe Stimmung an den Aktienmärkten habe kurz vor dem Wochenende auch die Ölpreise belastet, sagten Händler. Die Anleger scheuen das Risiko und sorgen sich um das Wirtschaftswachstum in den Schwellenländern. Kurz vor dem Wochenende sorgten Kursverluste bei Währungen von Schwellenländern für Nervosität an den Finanzmärkten. Generell fehlen im Handel die Impulse durch Konjunkturdaten, an denen sich die Anleger orientieren könnten. Auch im weiteren Handelsverlauf stehen keine Daten zur Veröffentlichung an.
Experten der Commerzbank verwiesen auf die Preisdifferenz zwischen den beiden wichtigsten Ölsorten. Der Unterschied sei mittlerweile wieder so gering wie zuletzt vor zweieinhalb Monaten. Die Commerzbank erklärte dies mit der jüngsten Preisentwicklung des US-Ölpreises. Der habe vom starken Rückgang der bereits sehr niedrigen Vorräte an Destillaten wie zum Beispiel Heizöl in den USA profitiert. Der Transport von Rohöl von den Lagerbeständen im Mittleren Westen an die US-Golfküste sei derzeit sehr lukrativ, was auch in den kommenden Wochen zu einem weiteren Abbau der Vorräte führen sollte.
Der Preis für Rohöl der Organisation Erdöl exportierender Länder (Opec) ist weiter gestiegen. Nach Berechnungen des Opec-Sekretariats vom Freitag kostete ein Barrel (159 Liter) am Donnerstag im Durchschnitt 106,11 Dollar. Das waren 49 Cent mehr als am Mittwoch. Die Opec berechnet ihren Korbpreis auf Basis der zwölf wichtigsten Sorten des Kartells./jkr/jsl