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S&P 500: Hedgefonds-Manager erwartet für längere Zeit niedrige Renditen

Veröffentlicht am 22.03.2023, 12:45
© Reuters.
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Investing.com - Der Hedgefonds-Manager Leon Cooperman warnt in einem Interview mit Bloomberg vor dem Hintergrund einer sich anbahnenden Rezession später in diesem Jahr vor weiteren Kursverlusten beim S&P 500. Neue Höchststände für den US-Leitindex sieht er für einige Zeit nicht.

"Die 4.800 Punkte im S&P stellen meiner Meinung nach ein Hoch dar, das noch eine ganze Weile Bestand haben wird", sagte er und spielte damit auf das im Januar 2022 bei 4.817 Punkten erreichte Allzeithoch an. Derzeit notiert das Aktienbarometer knapp 17 % darunter bei 4.005 Punkten. "Ich rechne mit sehr niedrigen Renditen im S&P".

Der Investor hält es für durchaus realistisch, dass der S&P 500 noch um knapp ein Viertel auf 3.100 Punkte fallen könnte, bevor er endgültig seine Talsohle erreicht.

In dem Interview ging der CEO von Omega Advisors auch auf die jüngste Marktvolatilität nach der Pleite der Silicon Valley Bank (OTC:SIVBQ) ein, die das Vertrauen in den US-amerikanischen Bankensektor erschüttert hat.

Die Ratingagentur S&P Global hat das Kreditrating der US-Regionalbank First Republic in dieser Woche auf Junk-Status gesenkt, während die Aktien der Credit Suisse (SIX:CSGN) nach der am Wochenende angekündigten Übernahme durch die UBS (SIX:UBSG) am Montag um über 50 % einbrachen.

"Es ist wie im Lehrbuch", sagte Cooperman. "Wir befinden uns in einer selbst herbeigeführten Krise, die durch eine unverantwortliche Fiskal- und Geldpolitik [im letzten Jahrzehnt] verursacht wurde. Ich habe das [SVB]-Problem nicht vorhergesehen, aber ich war der Meinung, dass wir auf eine Art Krise zusteuern, und die sehen wir jetzt."

Die Federal Reserve hat letztes Jahr im März ihren Zinserhöhungszyklus eingeleitet. In nur zwölf Monaten hob die Notenbank den Schlüsselzins um satte 450 Basispunkte an - so schnell und so stark wie seit den 1980er Jahren nicht mehr. Zuvor hatte sie in ihrem Kampf gegen die Folgen der Pandemie die Zinssätze auf ein Rekordtief von 0,25 Prozent gesenkt und mehr Liquidität in den Markt gepumpt als je zuvor. Daraufhin kletterten die drei großen Börsenindizes - S&P 500, Dow Jones und Nasdaq - auf immer neue Höchststände. Der Kater folgte dann in Form der Rückkehr der Inflation, die die Fed schließlich zum Einlenken zwang.

Doch es ist nicht nur die Geldpolitik, die Probleme bereitet, sondern auch die Fiskalpolitik; schließlich nehme der Schuldenberg schneller zu, als die Wirtschaft wachse, so Cooperman.

Dem Hedgefondsmanager Jeffery Gundlach zufolge belaufen sich die ungedeckten Bundesschulden inzwischen auf Zehnfache des BIP. Die Defizite seien seit den 1970er Jahren von 4 % auf 6 % des BIP gestiegen, ergänzte er. "Das ist ein Riesenproblem", meinte er.

Die Zinszahlungen der Regierung lagen bis zur Pandemie unter 1 Billion Dollar, und dann seien sie "explodiert". Wenn die Fed die Zinssätze weiter anhebt, wie er erwartet, gehen diese Zahlungen "senkrecht nach oben", prophezeite Gundlach.

Die nächste Zinsentscheidung der Fed fällt heute Abend um 19 Uhr. Am Markt herrscht inzwischen Konsens darüber, dass die Notenbanker die jüngsten Turbulenzen im Bankensektor zwar durchaus ernst nehmen, ihren Zinserhöhungszyklus deshalb aber nicht unterbrechen werden. Im Rahmen des laufenden Kampfes der Fed gegen die Inflation erwarten die Investoren daher eine weitere Zinserhöhung um 25 Basispunkte.

Parallel zur Zinsentscheidung werden auch die Konjunktur- und Zinsprojektionen der Fed-Mitglieder veröffentlicht. Im Anschluss daran findet um 19:30 Uhr die Pressekonferenz des Fed-Chefs Jerome Powell statt.

von Robert Zach

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