Investing.com - Der US-Dollar hat sich am Freitag auf ein neues Mehrjahreshoch gegenüber einem Korb aus Leitwährungen bewegt, nachdem ein außerordentlich gut ausgefallener Arbeitsmarktbericht aus den USA die Investoren veranlasst hat, ihre Erwartungen auf eine Zinserhöhung vorzuverlegen.
Wie das Arbeitsministerium berichtete hat die US-Wirtschaft im November 321.000 Arbeitsplätze hinzugefügt, was weit über der Prognose von Wirtschaftsforschern von 225.000 lag und den größten monatlichen Zuwachs seit fast drei Jahren darstellt.
Der Wert für September ist von zuvor 214.000 auf nun 243.000 hochkorrigiert worden, während die Arbeitslosenquote unverändert auf einem Sechsjahrestief von 5,8% verblieben ist.
Die ungewöhnlich guten Zahlen veranlassten die Investoren den erwarteten Zeitpunkt einer ersten Zinserhöhung auf Mitte 2015 vorzuverlegen, während vor Veröffentlichung des Berichts von dem September 2015 ausgegangen worden war.
Der Dollar hat in den letzten Monaten aufgrund wegen der sich auseinanderentwickelnden geldpolitischen Ansätze der Federal Reserve und der Notenbanken in Europa und Japan an Wert gewonnen. Es wird von letzteren angenommen, dass sie den Ansatz der geldpolitischen Lockerung fortsetzen werden.
Der US-Dollarindex, welcher den Kurs des Dollars gegenüber einem Korb aus sechs anderen Leitwährungen verfolgt, hat mit einem Hoch von 89,50 sein höchstes Niveau seit März 2009 erreicht und den Tag mit einem Plus von 0,82% auf 89,39 beendet.
Der USD/JPY Kurs ist mit 121,69 auf ein Siebenjahreshoch geklettert und stand zuletzt um 1,38% im Plus auf 121,43. Unter der Woche summierten sich die Zugewinne auf 2,17%.
Der EUR/USD Kurs erreichte mit 1,2272 seinen tiefsten Stand seit zwei Jahren und ging mit einem Tagesverlust von 0,78% zu 1,2281 aus dem Handel.
Der Euro hatte am Dienstag einen breiten Aufwärtstrend verzeichnet, nachdem der Präsident der Europäischen Zentralbank Mario Draghi angedeutet hatte, dass die Bank jetzigen Zeitpunkt keine weiteren Maßnahmen zur quantitativen Lockerung ergreifen werde. Er fügte hinzu, dass man das Stimulusprogramm im ersten Quartal 2015 einer Überprüfung unterziehen werde.
Das Pfund ist auf ein 15-Monatstief gefallen. Der GBP/USD Kurs lag im späten Handel um 0,56% im Minus auf 1,5583, während der USD/CHF Kurs den Handel auf einem 18-Monatshoch von 0.9790 beendet hat.
Der kanadische Dollar ist am Freitag unter ein Fünfjahrestief gegenüber dem Dollar gefallen, nachdem die Zahlen vom heimischen Arbeitsmarkt überraschend schwach ausgefallen waren.
Das Statistikamt Statistics Canada hat berichtet, dass die kanadische Wirtschaft im letzten Monat 10.700 Arbeitsplätze abgebaut hat, während ein Zuwachs von 5.300 Jobs erwartet worden war.
Der USD/CAD Kurs war zunächst auf 1,1476 angestiegen, bevor er im späten Handel auf 1,1435 zurückgefallen ist. Er hatte immerhin noch einen Tagesgewinn von 0,46% erzielt.
In der kommenden Woche werden die Investoren auf die Einzelhandelsumsätze und die Anträge auf Arbeitslosengeld vom Donnerstag und den Bericht zum Konsumklima vom Freitag aus den USA warten, um neue Hinweise auf die Stärke der Konjunkturerholung zu erhalten.
China wird genau beobachtete Berichte zu Handel, Verbraucherpreisen und Industrieproduktion vorlegen. Die Notenbanken Neuseelands und der Schweiz werden in der nächsten Woche zudem strategische Entscheidungen treffen.
Vor Beginn der kommenden Woche hat Investing.com eine Liste dieser und anderer Ereignisse zusammengestellt, die die Märkte beeinflussen könnten.
Montag, den 8. Dezember
Die USA veröffentlichen endgültige Zahlen zum Bruttoinlandsprodukt im dritten Quartal und einen Bericht über Zahlungsbilanz.
China publiziert Zahlen zur Handelsbilanz, welche die Differenz zwischen dem Wert von Importen und Exporten widerspiegelt.
Die Schweiz legt Berichte zu den Einzelhandelsumsätzen und der Teuerung der Verbraucherpreise vor. Letztere machen den Großteil der allgemeinen Inflation aus.
Später am Montag veröffentlicht Kanada Daten zu Baugenehmigungen und Hausbauanfängen.
Dienstag, den 9. Dezember
Australien publiziert nichtamtliche Zahlen zum Geschäftsklima.
Großbritannien veröffentlicht Zahlen zur Industrieproduktion und der Lage im produzierenden Gewerbe.
Mittwoch, den 10. Dezember
In Australien werden von privater Seite Zahlen zum Konsumklima vorgelegt. Es werden auch offizielle Daten zu Hypotheken veröffentlicht.
In Japan wird der neueste Stand des BSI Index zur Industrieproduktion veröffentlicht.
China veröffentlicht Daten zur Verbraucherpreisinflation.
Großbritannien publiziert Zahlen zur Handelsbilanz.
Im Laufe des Tages verkündete die neuseeländische Notenbank ihren Leitzinssatz und publiziert ihren Bericht zur Geldpolitik, welcher die wirtschaftlichen Bedingungen und andere Faktoren,die die Entscheidung der Bank beeinflussten, erklärt. Im Anschluss gibt es eine Pressekonferenz.
Donnerstag, den 11. Dezember
Japan veröffentlicht Zahlen zu den Auftragseingängen im Maschinenbau und dem Zustand des Dienstleistungssektors.
Der Vorsitzende der neuseeländischen Zentralbank Graeme Wheeler wird vor dem Finanz- und Haushaltsausschuss in Wellington Stellung nehmen. Seine Aussagen werden genau verfolgt werden.
Australien veröffentlicht Zahlen zur Anzahl der Menschen in Arbeit und der Arbeitslosenquote.
Zur gleichen Zeit gibt die Schweizer Nationalbank den Liborsatz bekannt und publiziert ihre Einschätzung zur Geldpolitik. Außerdem wird die Bank eine Pressekonferenz geben um ihre Entscheidung zu erläutern.
In Kanada wird die Teuerung der Verbraucherpreise bekanntgegeben. Stephen Poloz, der Vorsitzenden der Zentralbank, wird in New York eine Rede halten.
Die USA veröffentlichen Zahlen zu den Einzelhandelsverkäufen, der offizielle Indikator zu den Verbraucherausgaben, sowie den allwöchentlichen Bericht zu den Anträgen auf Arbeitslosengeld.
Freitag, den 12. Dezember
China veröffentlicht Daten zur Industrieproduktion und Anlageinvestitionen.
Die Eurozone veröffentlicht einen Bericht zur Industrieproduktion.
Die USA beenden die Woche mit Zahlen zu den Erzeugerpreisen. Außerdem gibt es einen vorläufigen Bericht zum Konsumklima.