FRANKFURT (dpa-AFX) -In den wichtigsten Indizes der Deutschen Börse (DE:DB1Gn) bleibt im Dezember voraussichtlich alles beim Alten. Die jüngst aufgekeimten Sorgen über ein Ausscheiden von ProSiebenSat.1 (0:PSMd) aus dem Dax (DAX) sind nach der jüngsten Kurserholung vorerst wieder in den Hintergrund gerückt. ProSieben ist zwar über den Berg, aber im neuen Jahr wird das Zittern weitergehen, sind sich die Index-Experten von LBBW, Commerzbank (DE:CBKG) und DZ Bank einig.
Nachdem die ProSieben-Aktie Mitte November bei 24,50 Euro je Aktie auf den tiefsten Stand seit 2013 gefallen und ihre Marktkapitalisierung nach Streubesitz damit auf 5,6 Milliarden Euro abgesackt war, schien ihr Platz in der ersten deutschen Börsenliga gefährdet. Doch seit bekannt wurde, dass Konzernchef Peter Ebeling den Sender verlassen wird, erholte sich das Papier wieder spürbar. Die Aktien der Deutschen Wohnen als potenzielle Nachfolgerin Nummer eins für den Medienwert müssen daher den Experten zufolge weiter auf ihre Dax-Aufnahme warten. Zudem haben sich laut Analyst Michael Bissinger aber auch der Chemiekonzern Covestro (4:1COV) sowie der Zahlungsabwickler Wirecard (4:WDIG) zu potenziellen Dax-Aufnahmekandidaten gemausert. Doch da ein Aufstieg alles andere als einfach ist, werden keine raschen Änderung erwartet. Auf ProSieben dürfte aber wohl im Februar 2018 und auch im Mai 2018 wieder genauer geschaut werden, mutmaßt Analyst Uwe Streich von der LBBW. Schließlich stehen Anfang März und Anfang Juni die nächsten außerordentlichen Überprüfungen im Dax an. Dann könnten die Sorgen über einen Rauswurf aus dem Leitindex wieder hochkochen. "Spätestens, wenn es Richtung Sommer geht, wird es ernst", so Streich. Zur regulären Überprüfung der Indizes im September sind die Kriterien für einen Indexverbleib nämlich für bestehende Mitglieder strenger. Während im MDax (MDAX) und TecDax (TecDAX) im Dezember ebenfalls alles beim Alten bleiben wird, steht im Kleinwerte-Index SDax (SDAX) laut Analystin Petra von Kerssenbrock womöglich ein Austausch an: "Gerry Weber (112:GWIG) ist akut gefährdet", sagt sie und hält wie ihre Kollegen Streich und Bissinger einen Austausch mit dem Papier des Agrarhändlers Baywa (0:BYW6d) für denkbar. Dieser war erst im September wegen unzureichender Börsenumsätze aus dem SDax ausgeschieden.