LONDON/MÜNCHEN (dpa-AFX) - Die Aussichten des Siemens-Konzerns auf einen milliardenschweren Großauftrag für Regionalzüge aus Großbritannien könnten schwinden. Der Transportausschuss des britischen Unterhauses hat sich für eine nochmalige Überprüfung durch eine unabhängige Kommission ausgesprochen.
Siemens war im Juni vom britischen Verkehrsministerium als bevorzugter Bieter ausgewählt worden. Seitdem wird exklusiv verhandelt. Siemens ist nach eigenen Angaben weiter zuversichtlich, den Auftrag zu erhalten. Das Transportministerium habe vor der Auswahl drei Jahre lang die Vergabe ausführlichst geprüft, sagte ein Unternehmenssprecher am Freitag. 2015 sollen die ersten Züge geliefert werden.
Es geht um bis zu 1.200 Regionalzüge, die auf der viel befahrenen Thameslink-Strecke rund um London eingesetzt werden sollen, einschließlich Wartung und Service. Der Auftragswert wurde nach früheren Angaben auf 4,2 Milliarden Euro beziffert, einschließlich der Wartung und Servicedepots.
Die Entscheidung zugunsten des deutschen Konzerns hatte in Großbritannien Ärger ausgelöst. Der unterlegene Siemens-Konkurrent Bombardier hatte nach der Entscheidung im Sommer angekündigt, er müsse deshalb alle seine Aktivitäten in Großbritannien auf den Prüfstand stellen und vor der Schließung seines englischen Standorts in Derby gewarnt. 1.400 Stellen will Bombardier im Königreich streichen. Im Kampf um den Auftrag hat der kanadische Konzern die Unterstützung britischer Gewerkschafter.
Siemens hält dagegen. Die Entscheidung des Transportministeriums sei 'in einem fairen und transparenten Verfahren nach EU-Recht' gefallen. Die Züge sollen zwar in Krefeld gefertigt werden, mehrere hundert Arbeitsplätze würden aber auch in Großbritannien entstehen. Siemens beschäftige 16.000 Menschen in Großbritannien, davon die Hälfte in der Fertigung oder in Forschung und Entwicklung. Insgesamt habe der Konzern, der seit 168 Jahren in dem Land vertreten sei, dort 13 Fertigungsstätten. 650 Angestellte seien es in der Bahntechnik./bbi/DP/jha/
Siemens
Es geht um bis zu 1.200 Regionalzüge, die auf der viel befahrenen Thameslink-Strecke rund um London eingesetzt werden sollen, einschließlich Wartung und Service. Der Auftragswert wurde nach früheren Angaben auf 4,2 Milliarden Euro beziffert, einschließlich der Wartung und Servicedepots.
Die Entscheidung zugunsten des deutschen Konzerns hatte in Großbritannien Ärger ausgelöst. Der unterlegene Siemens-Konkurrent Bombardier
Siemens hält dagegen. Die Entscheidung des Transportministeriums sei 'in einem fairen und transparenten Verfahren nach EU-Recht' gefallen. Die Züge sollen zwar in Krefeld gefertigt werden, mehrere hundert Arbeitsplätze würden aber auch in Großbritannien entstehen. Siemens beschäftige 16.000 Menschen in Großbritannien, davon die Hälfte in der Fertigung oder in Forschung und Entwicklung. Insgesamt habe der Konzern, der seit 168 Jahren in dem Land vertreten sei, dort 13 Fertigungsstätten. 650 Angestellte seien es in der Bahntechnik./bbi/DP/jha/