Als der französische Rückversicherer SCOR (PA:SCOR) ein 8,2 Mrd. Euro schweres Übernahme-Angebot des größeren Branchenkollegen Covea erhielt, kam die Antwort prompt: Die Offerte spiegelt nicht den fairen Wert des Unternehmens wider.
Doch der Interessent lässt offenbar nicht locker. Insidern zufolge plant Covea einen neuen Übernahme-Vorstoß, der nicht nur höher ausfallen, sondern auch eine gewisse Unabhängigkeit des Übernahme-Kandidaten vorsehen könnte.
Nach der Übernahme soll Scor wieder an die Börse gebracht werden, mit mindestens 20% Freefloat. Damit käme der Bieter dem Management entgegen, dass Covea im Zuge des Übernahme-Angebots als unpassenden Käufer bezeichnete und seinen langjährigen Erfolg mit der Unabhängigkeit begründete.
Gerüchte über nahende Zweit-Offerte durchaus glaubhaft
Noch sind es nur Gerüchte, doch es gibt gute Gründe anzunehmen, dass Covea wirklich Anlauf für eine zweite Offerte nimmt. Der Bieter hatte nach der Ablehnung durchblicken lassen, dass man weiterhin an einer freundlichen Übernahme interessiert sei.
Nicht selten kommt es im Übernahme-Geschäft in solchen Situationen dann zu einem Deal, der beide Seiten zufriedenstellt. Dass die Gerüchteküche aktuell nicht nur die Möglichkeit eines höheren Preises sondern auch ganz konkret eine spätere Börsennotiz hochkocht, sorgt für eine überdurchschnittliche Glaubwürdigkeit.
Scor-Aktie trotz Angebotsablehnung 9% höher
Offenbar setzen auch die Scor-Investoren auf einen zweiten Übernahme-Anlauf. Die Aktie stieg am Nachmittag um 1,4% auf 38,66 Euro und notiert damit nicht weit unter dem Mehrjahreshoch kurz nach Bekanntwerden des ersten Covea-Vorstoßes.
Wäre die Erwartungshaltung des Marktes zurückgekommen, dann hätte die Aktie die im Zuge der Übernahme-Spekulationen angehäuften Gewinne inzwischen wieder zumindest teilweise abgegeben.
Gegenüber dem unberührten Kurs liegt der Aufschlag jedoch noch immer bei 9% und nur rund 11% unter dem Angebotspreis aus Runde eins. Ein Deal ist zwar nicht sicher, doch die Chancen werden als gut erachtet.
Covea könnte feindlichen Übernahme-Versuch starten
Während Covea nach der Angebotsablehnung schnell klar machte, dass man einen freundlichen Übernahme-Deal anstrebe, sollten Sie nicht ausschließen, dass der Interessent auch harte Bandagen auffährt, falls sich das Scor-Management auch trotz Zugeständnisse nicht verhandlungsbereit zeigt.
Denn Covea ist größter Einzelaktionär mit 8,2%. Scor hat also keinen Großaktionär, der dem Management im Falle eines feindlichen Vorstoßes die Stange halten kann. Finanzinvestoren und andere jetzige Aktienkäufer könnten auf einen schnellen gewinnbringenden Deal aus sein und das Lager der Übernahme-Befürworter stärken.
Covea bot in der ersten Runde eine Übernahme-Prämie von 21%. Im Falle eines neuen Vorstoßes mit einer noch höheren Prämie, könnten die Investoren bereit sein, sich gegen das Management zu stellen und ihre Aktien an Covea abzugeben.
Viele Übernahme-Chancen und zweistelliges Gewinnpotenzial: Scor-Aktie genaueren Blick wert
Möglich ist auch, dass Scor im Hintergrund den Schulterschluss mit einem aus ihrer Sicht passenden Käufer sucht. Die Konsolidierungswelle in der europäischen Versicherungsbranche ist in vollem Gange und eine Übernahme durch einen Branchenkollegen ebenso denkbar wie ein Deal mit Finanzinvestoren.
In Summe gibt es mehrere Übernahme-Chancen und der Übernahme-Sensor wäre wenig überrascht, wenn Scor noch in diesem Jahr Teil eines Deals wird. Es lohnt sich für interessierte Leser ein genauerer Blick auf das Chance-Risiko-Profil der Scor-Aktie.
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Ein Beitrag von Jens Gravenkötter.