LINZ/FRANKFURT (dpa-AFX) - Schwarzarbeit bleibt in Deutschland trotz stabiler Konjunkturentwicklung ein Massenphänomen - allerdings mit abnehmender Tendenz. Nach Untersuchungen des Linzer Volkswirts Friedrich Schneider wird die Zahl der Vollzeit-Schwarzarbeiter in diesem Jahr um etwa 100 000 auf 7,7 Millionen sinken. Das Volumen der Schattenwirtschaft im stärksten Euro-Land werde um knapp zwei Milliarden Euro auf 342,4 Milliarden Euro zurückgehen. Das entspreche rund 13,3 Prozent des legalen Bruttoinlandsprodukts (BIP) und liege damit im Schnitt der entwickelten Industrieländer.
Zuletzt war die Schwarzarbeit infolge der Wirtschaftskrise 2008/2009 leicht angestiegen, ist aber prinzipiell seit Jahren rückläufig. Nach Schneiders Berechnungen ist in Österreich und der Schweiz der Schattenbereich mit rund 7,6 Prozent des BIP deutlich kleiner.
Am weitesten in Deutschland verbreitet ist die Schwarzarbeit im Baugewerbe und Bauhandwerk, die allein 38 Prozent des Sektors ausmachten, schreibt Schneider. Es folgen Dienstleistungsbetriebe wie Hotels und Gaststätten sowie Kfz-Gewerbe mit jeweils rund 17 Prozent. Auch haushaltsnahe Dienstleistungen wie Nachhilfe, Frisur, Putzen oder Babysitten würden häufig schwarz erbracht und machten noch 15 Prozent oder 51,4 Milliarden Euro der Schattenwirtschaft aus.
Als positive Faktoren für den legalen Arbeitsmarkt nennt der Ökonom das Wirtschaftswachstum, die damit verbundenen Beschäftigungseffekte und die Senkung der Rentenbeiträge. Kontraproduktiv habe sich im vergangenen Jahr die Erhöhung der Krankenversicherungsbeiträge ausgewirkt.
Erstmals seit Jahren stieg damit 2011 der Anteil von Steuern und Abgaben an den Gesamtarbeitskosten wieder leicht an. Innerhalb der OECD sind die Lasten nur noch in Belgien höher. Für einen unverheirateten Angestellten in Deutschland ohne Kinder und mit durchschnittlichem Verdienst erhöhte sich die Gesamtbelastung um 0,6 Prozentpunkte auf 49,8 Prozent. Das heißt, dass er nur die Hälfte seines legalen Verdienstes tatsächlich selbst in den Händen hielt.
Schneider geht davon aus, dass eine zu hohe Abgabenlast die Menschen in die Schwarzarbeit treibt. Ab einer Quote von 40 Prozent setze eine massive Verweigerungshaltung ein. Als Faustregel könne gelten, dass die Leute ein Drittel Steuern und Sozialabgaben akzeptierten./ceb/DP/jkr
Zuletzt war die Schwarzarbeit infolge der Wirtschaftskrise 2008/2009 leicht angestiegen, ist aber prinzipiell seit Jahren rückläufig. Nach Schneiders Berechnungen ist in Österreich und der Schweiz der Schattenbereich mit rund 7,6 Prozent des BIP deutlich kleiner.
Am weitesten in Deutschland verbreitet ist die Schwarzarbeit im Baugewerbe und Bauhandwerk, die allein 38 Prozent des Sektors ausmachten, schreibt Schneider. Es folgen Dienstleistungsbetriebe wie Hotels und Gaststätten sowie Kfz-Gewerbe mit jeweils rund 17 Prozent. Auch haushaltsnahe Dienstleistungen wie Nachhilfe, Frisur, Putzen oder Babysitten würden häufig schwarz erbracht und machten noch 15 Prozent oder 51,4 Milliarden Euro der Schattenwirtschaft aus.
Als positive Faktoren für den legalen Arbeitsmarkt nennt der Ökonom das Wirtschaftswachstum, die damit verbundenen Beschäftigungseffekte und die Senkung der Rentenbeiträge. Kontraproduktiv habe sich im vergangenen Jahr die Erhöhung der Krankenversicherungsbeiträge ausgewirkt.
Erstmals seit Jahren stieg damit 2011 der Anteil von Steuern und Abgaben an den Gesamtarbeitskosten wieder leicht an. Innerhalb der OECD sind die Lasten nur noch in Belgien höher. Für einen unverheirateten Angestellten in Deutschland ohne Kinder und mit durchschnittlichem Verdienst erhöhte sich die Gesamtbelastung um 0,6 Prozentpunkte auf 49,8 Prozent. Das heißt, dass er nur die Hälfte seines legalen Verdienstes tatsächlich selbst in den Händen hielt.
Schneider geht davon aus, dass eine zu hohe Abgabenlast die Menschen in die Schwarzarbeit treibt. Ab einer Quote von 40 Prozent setze eine massive Verweigerungshaltung ein. Als Faustregel könne gelten, dass die Leute ein Drittel Steuern und Sozialabgaben akzeptierten./ceb/DP/jkr