ROUNDUP 2: Credit Suisse beugt sich der Notenbank - Kapital wird massiv gestärkt
ZÜRICH - Die Schweizer Großbank Credit Suisse beugt sich dem Druck der Notenbank. Das Institut kündigte am Mittwoch ein umfangreiches Programm an, mit dem die Kapitalbasis um 15,3 Milliarden Franken gestärkt werden soll. Dazu gehört auch eine Pflichtwandelanleihe, die allein 3,8 Milliarden Franken einbringen soll. Damit reagiert das Unternehmen nun doch auf die Mahnungen der Schweizer Notenbank SNB, die sich vor gut einem Monat besorgt über die Kapitalausstattung der beiden Großbanken des Landes geäußert hatte. Damals hatte Credit Suisse die Einschätzung der SNB noch als 'schwer nachvollziehbar' abgetan.
Bank of America auf Erholungskurs - Gewinn höher als erwartet
CHARLOTTE - Die Bank of America arbeitet sich langsam wieder nach oben. Im zweiten Quartal stand unter dem Strich ein Gewinn von rund 2,1 Milliarden Dollar, wie die US-Großbank am Mittwoch in Charlotte (North Carolina) mitteilte. Das war gut sechsmal so viel wie im ersten Quartal und mehr als von von Analysten erwartet. Im Vorjahreszeitraum hatte vor allem ein teurer Vergleich wegen windiger Hypothekengeschäfte dem Institut einen Verlust von 9,1 Milliarden Dollar eingebrockt. Nun profitierte die Bank unter anderem davon, dass ihre Kunden die Schulden wieder regelmäßiger bedienen. Die Rücklagen für faule Kredite sanken auf den niedrigsten Stand seit Anfang 2007, als die Finanzkrise in den USA begann.
ROUNDUP/Vorwurf: Britische Großbank HSBC in Geldwäsche verwickelt
WASHINGTON/LONDON - Ein weiterer schwerer Bankenskandal erschüttert Großbritannien: Die britische Großbank HSBC soll über Jahre Geldwäsche unterstützt haben. Aus Ländern wie Mexiko, Iran und Saudi-Arabien sollen HSBC-Filialen Milliarden in die USA transferiert und Drogenhändlern sowie Finanzierern des Terrorismus in die Hände gespielt haben, warf der US-Senat der Bank am Dienstag vor. Die Banker in der Londoner Zentrale hätten bei ihrer Aufsicht sträflich versagt. HSBC entschuldigte sich bereits, räumte schwere Fehler ein und zog personelle Konsequenzen. Der Chefaufseher über die Unternehmenskultur ('Head of Compliance'), David Bagley, trat am Dienstag zurück. Er gab seinen Rückzug in einer Anhörung vor einem Ausschuss des US-Senats bekannt. 'Trotz bestmöglicher Anstrengungen und Absichten vieler Banker hat HSBC die eigenen Erwartungen und die der Aufsichtsbehörden nicht erfüllt', sagte Bagley.
ROUNDUP: Puma schwächelt in Europa - Gewinnwarnung im EM-Jahr
HERZOGENAURACH - Der Sportartikelhersteller Puma hat die Märkte mit einer Gewinnwarnung überrascht. Ausgerechnet im EM-Jahr läuft es für die weltweite Nummer drei der Branche alles andere als rund. Wegen eines schwachen Europa-Geschäfts senkte Puma am Mittwoch seine Umsatz- und Gewinnerwartungen für 2012. Gleichzeitig kündigte der Konzern an, seinen Konzernumbau zu beschleunigen und seinen Sparkurs zu verschärfen. Details dazu will Puma nächste Woche bei der Vorlage der Zahlen zum zweiten Quartal bekannt geben. An der Börse schickte die Gewinnwarnung die Puma-Aktie in den Keller. Bis zum Mittag gaben die Papiere um knapp 5 Prozent auf 214,30 Euro nach. Der MDax legte zeitgleich leicht zu. Ein Händler sprach von einer 'heftigen Warnung'.
ROUNDUP: Ericsson spürt weiter Flaute am Telekommarkt - Marge unter Druck
STOCKHOLM - Der weltgrößte Mobilfunkausrüster Ericsson hat im zweiten Quartal die gebremste Investitionsfreude der Branche zu spüren bekommen und einen Gewinneinbruch erlitten. Der Umsatz der Schweden legte zwar im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um ein Prozent auf 55,3 Milliarden Schwedische Kronen (6,42 Mrd Euro) zu, wie das Unternehmen am Mittwoch in Stockholm mitteilte. Der Überschuss brach hingegen um mehr als die Hälfte auf 1,2 Milliarden Kronen ein. Am Markt kamen die Aktien des Netzwerkspezialisten daraufhin deutlich unter Druck und rutschten mit minus 3,65 Prozent auf 56,65 Kronen ans Ende des europäischen Leitindex Stoxx Europe 50 . In der wichtigen Netzwerksparte machte dem Konzern ein schwächeres Geschäft in China sowie sinkende Investitionen in die alte Netzwerktechnik CDMA zu schaffen. Die Erlöse rutschten um 17 Prozent ab. Zuwächse im Geschäft mit Dienstleistungen und Wartung konnten die Schwäche aber ausgleichen.
ROUNDUP: Schwache PC-Nachfrage bremst Intel - Hoffnung auf Windows 8
SANTA CLARA/MÜNCHEN - Der weltgrößte Chip-Hersteller Intel spürt in seinen Geschäftszahlen von Deutschland bis zu den USA eine schwache Nachfrage nach Computern. Wegen der Herausforderungen in der Weltwirtschaft 'wird unser Wachstum langsamer sein als wir erwartet hatten', sagte Konzernchef Paul Otellini. Das kalifornische Unternehmen korrigierte daher seine Prognose beim Umsatz für das Gesamtjahr von einer Steigerung im hohen einstelligen Prozentbereich auf ein Wachstum von 3 bis 5 Prozent. Der Intel-Umsatz im zweiten Quartal stieg im Jahresvergleich um 4 Prozent auf 13,5 Milliarden Dollar (11 Milliarden Euro). Das größte Wachstum im Vergleich zum Vorjahreszeitraum - ein Plus von 15 Prozent - verzeichnete der Konzern mit Chips für leistungsstarke Firmenrechner und Speichersysteme für Rechenzentren. Diese werden auch für die zurzeit besonders aktuellen Cloud-Lösungen benötigt, also für die Bereitstellung von IT-Diensten aller Art über das Internet. Der Gewinn von Intel ging angesichts hoher Entwicklungskosten um 4 Prozent auf 2,8 Milliarden Dollar zurück.
BHP Billiton steigert Eisenerzproduktion stärker als erwartet
MELBOURNE - Der weltgrößte Bergbaukonzern BHP Billiton hat die Förderung von Eisenerz stärker erweitert als erwartet. Im Ende Juni abgelaufenen vierten Geschäftsquartal produzierte der Konzern 40,9 Millionen Tonnen, 15 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum, wie der Konzern am Mittwoch in Melbourne mitteilte. Analysten hatten im Schnitt mit etwas weniger Zuwachs gerechnet. Vor allem die ausgeweitete Produktion in den Minen der australischen Pilbara-Region trug zum Anstieg bei. BHP Billiton hat eigenen Angaben nach an mehreren Standorten trotz eines 'herausfordernden Umfelds' Produktionsrekorde erzielt.
Insolvente American Airlines kommt langsam hoch - Quartalsverlust sinkt
FORT WORTH - Die angeschlagene US-Fluggesellschaft American Airlines verzeichnet erste Erfolge beim Weg aus der Insolvenz. Im zweiten Quartal waren die Flugzeuge voller denn je. Überdies konnte der Air-Berlin-Partner seine Tickets für höhere Preise losschlagen. 'Wir haben in dieser Zeit außergewöhnliche Fortschritte gemacht', sagte der Chef des Mutterkonzerns AMR, Tom Horton, am Mittwoch.
Der Umsatz von AMR stieg auf den Rekordwert von 6,5 Milliarden Dollar (5,3 Mrd Euro) und damit 6 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Den Verlust konnte das Unternehmen auf 241 Millionen Dollar eindämmen von vormals 286 Millionen Dollar. Ohne Aufwendungen für die laufende Sanierung wäre sogar ein Gewinn herausgekommen, rechnete die Konzernführung vor.
Honeywell profitiert von Luftfahrtgeschäft - Gewinn im zweiten Quartal steigt
MORRIS TOWNSHIP - Der US-Mischkonzern Honeywell hat das zweite Quartal dank der Nachfrage auf dem Heimatmarkt und in den Schwellenländern mit einem Umsatz- und Gewinnplus abgeschlossen. 'Honeywell hatte ein weiteres starkes Quartal', sagte Firmenchef Dave Cote am Mittwoch bei Vorlage der Quartalszahlen. Die Nachfrage aus der Heimat und den Wachstumsmärkten hätte die Schwächen in Europa wettgemacht, wo das Unternehmen etwa die sinkenden Autoverkäufe zu spüren bekam.
RWE und Berliner Senat unterzeichnen Kaufvertrag für Wasserbetriebe
ESSEN/BERLIN - Der Verkauf der RWE-Beteiligung an den Berliner Wasserbetrieben ist besiegelt. Der Energieversorger und die Berliner Senatsverwaltung unterzeichneten am Mittwoch den Kaufvertrag. RWE kassiert für seine 24,95-prozentige Beteiligung 618 Millionen Euro. Zustimmen müssen noch das Abgeordnetenhauses des Landes Berlin sowie der RWE-Aufsichtsrat. Der Berliner Senat hatte am Dienstag den Kauf angekündigt.
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