Frankfurt, 17. Aug (Reuters) - Börsianer haben das Ergebnis
des deutsch-französischen Gipfeltreffens als unbefriedigend
bewertet. In Reaktion fiel der Dax am Mittwoch zum
Handelsstart um 1,7 Prozent auf 5891 Zähler.
Die derzeit brennenden kurzfristigen Probleme der
Währungsunion seien nicht adressiert worden, schrieb die
Commerzbank in einem Kommentar und bemängelte insbesondere, dass
die Einführung von Eurobonds verworfen wurde.
Die von Bundeskanzlerin Angela Merkel und Frankreichs
Staatspräsident Nicolas Sarkozy vorgeschlagene
Finanztransaktionssteuer belastete die Aktien der Deutschen
Börse; die Titel rutschten um 6,7 Prozent ab. In den
USA waren die Papiere des Fusionspartners Nyse Euronext
um mehr als acht Prozent eingebrochen. "Das scheint etwas
übertrieben", sagte ein Händler. "Immerhin wurde so eine Steuer
schon öfter in Europa diskutiert und nie wurde sie dann auch
durchgesetzt."
Europaweit abgestoßen wurden Technologiewerte; in Frankfurt
fielen Infineon um 3,2 Prozent und zählten so zu den
größten Dax-Verlierern. Der US-Computerkonzern Dell
hatte die Anleger mit schwachen Umsätzen und einem
zurückhaltenden Ausblick enttäuscht und seine Aktien damit auf
Talfahrt geschickt. Nachbörslich fielen sie um fünf Prozent, im
Frankfurter Handel rutschten sie am Morgen um 6,3 Prozent ab.
Die Aktien von Hochtief pendelten nach der
Bilanzvorlage um ihren Vortagesschluss von 49,24 Euro. Die
Zahlen seien etwas besser als erwartet, die Entwicklung bei den
einzelnen Sparten gemischt, sagten Händler. Als positiv hoben
sie das starke Geschäft in Europa hervor.
(Reporter: Kirsti Knolle; redigiert von Stefanie Huber)