Investing.com - Die Ölfutures auf Brent haben am Dienstag wieder an Stärke zurückgewonnen, da die Investoren in den Markt zurückgekehrt sind, um von den niedrigen Preise zu profitieren, nachdem die Futures am Vortag um mehr als 5% auf ein Sechsmonatstief gefallen waren.
An der ICE Futures Exchange in London legte Öl der Sorte Brent zur Lieferung im September um 43 US-Cent oder 0,88% zu und wurde am Morgen in Europa zu 49,96 USD das Fass gehandelt.
Gestern waren die in London gehandelten Futures auf Brent auf 49,36 USD eingebrochen, ein Preisniveau wie es seit dem 27. Januar nicht mehr gesehen worden war, bevor sie den Handel zu 49,52 USD mit einem Verlust von 2,69 USD oder 5,15% beendeten, da anhaltende Sorgen über eine weltweite Überversorgung die Preise in den Keller gedrückt haben.
Die Brent-Futures sind im letzten Monat um 11,39 USD oder 18,6% abgesackt, da befürchtet wird, dass eine Wiederaufnahme der iranischen Ölexporte das Überangebot noch verschärfen wird.
Der Iran und sechs Weltmächte hatten im Juli das lange erwartete Nuklearabkommen ausgehandelt, welches zu einer Aufhebung der Sanktionen gegen Teheran im Austausch gegen Einschränkungen des umstrittenen Atomprogramms des Landes führen könnte. Iran hat Berichten nach 30 Millionen Fass Öl gehortet, die für den Export bereitstehen.
Berichte von Ölexporten auf Rekordniveau aus dem Irak und eine robuste Produktion in Saudi-Arabien haben ebenfalls zu den Verlusten beigetragen.
Die weltweite Ölproduktion wächst schneller als die Nachfrage im Zuge des Schieferölbooms in den USA und der Entscheidung der Organisation Erdölexportierender Länder im letzten Jahr, die Produktion nicht zu kürzen.
Ansonsten hat sich US-Rohöl zur Lieferung im September an der New York Mercantile Exchange um 58 US-Cent oder 1,30% verteuert und wurde zu 45,76 USD das Fass gehandelt. Am Montag war Öl an der Nymex auf 45,08 USD abgeschmiert, sein niedrigster Stand seit dem 19. März, bevor es zu 45,17 USD mit einem Verlust von 1,95 USD oder 4,14% den Handel verlassen hat.
Die US-Rohölfutures haben sich von dem Viermonatstief des Vortages erholt, während die Marktteilnehmer auf die wöchentlichen Informationen zu den Vorräten an Rohöl und Raffinerieprodukten in den USA warten, um die Nachfragestärke in dem größten Ölverbraucher einschätzen zu können.
Das American Petroleum Institute wird im Laufe des Dienstags seinen Bericht zu den Vorräten vorlegen, während der am Mittwoch erscheinende Regierungsbericht zu den Rohölvorräten zeigen könnte, dass diese in der Woche zum 31. Juli um 0,4 Millionen Fass gefallen sind.
Die Ölfutures in New York sind im Juli um 12,22 USD oder 21,24% gefallen, ihr größter monatlicher Verlust seit Oktober 2008, da die hohe heimische Ölförderung in den USA den Markt belastet haben.
Das Branchenforschungsunternehmen Baker Hughes (NYSE:BHI) hatte am Freitag gemeldet, dass die Anzahl der Fördertürme in den USA in der letzten Woche um fünf auf 664 gestiegen ist, was die zweite Woche in Folge mit einer Zunahme darstellt.
Unterdessen lag der Spread zwischen den Rohölkontrakten auf Brent und WTI bei 4,20 USD das Fass, verglichen mit 4,35 USD zu Handelsschluss am Montag.