von Robert Zach
Investing.com - Der S&P 500 schloss gestern auf einem neuen Rekordhoch, der Goldpreis explodierte über die Marke von 1.400 Dollar, der Ölpreis stieg gestern so stark wie noch nie in diesem Jahr und der Dollar stand auf breiter Front unter Druck - und heute ist auch noch dreifacher Verfallstermin an den Future- Optionsmärkten, der so genannte Hexensabbat. Das alles trägt dazu bei, dass es ein hoch volatiler Tag an den Finanzmärkten wird.
Unterdessen schoss der Goldpreis im Nachthandel mit 1.411 Dollar auf den höchsten Stand seit September 2013. Auslöser für den Aufwärtsimpuls war ein geplanter US-Militärschlag auf Ziele im Iran, den Trump in letzter Minute doch nicht ausführen ließ. Das berichtete die New York Times unter Berufung auf hochrangige Regierungsvertreter.
Zugleich hatte die US-Notenbank Fed zur Wochenmitte die Tür für eine Zinssenkung aufgestoßen. Der Grund: die Unsicherheiten für den konjunkturellen Ausblick hätten zugenommen, teilte die Federal Reserve mit. Die Entscheidung sorgte für einen auf breiter Front schwächeren US-Dollar sowie in die Tiefe stürzende US-Anleiherenditen.
Geopolitische Spannungen und die Erwartung der Anleger an niedrigere Zinsen gaben dem gelben Metall spürbar Auftrieb.
Und die Rallye muss noch lange nicht zu Ende sei. Das glauben zumindest die Spezialisten von der US-amerikanischen Citigroup (NYSE:C). "Das Goldfieber ist gerechtfertigt", sagten die Experten.
Glaubt man den optimistischsten Prognosen der Citigroup (most optimistic prediction, also im besten Fall), könnte der Goldpreis zeitweise wieder die Marken von 1.500 bis 1.600 Dollar ins Visier nehmen.
Voraussetzung dafür sei, dass die marktbasierten Erwartungen an eine lockerere Geldpolitik beibehalten werden. Das bedeutet, die Fed müsste die Zinsen deutlich absenken und andere Wege finden, um die Wirtschaft zu stimulieren. In Erwartung einer Wiederaufnahme des milliardenschweren Kaufprogramms würden die Realzinsen in den USA in den negativen Bereich rutschen, sagt Aakash Doshi von der Citigroup.
Gründe, die für einen höheren Goldpreis sprechen, sieht er aber auch in den Risiken von Seiten der globalen Konjunkturabkühlung, des Handelskonflikts der USA mit China und Europa sowie einer möglichen Korrektur am Aktienmarkt.
Doshi und sein Team aus Edelmetallspezialisten hatten zum Start des Jahres für Gold ein Kursziel für die nächsten sechs bis 12 Monate bei 1.400 Dollar angesetzt. Angesichts der aktuellen Umstände sehen sie Gold in den nächsten 3 Monaten aber die Marke von 1.450 Dollar testen.