Frankfurt, 16. Okt (Reuters) - Das Geldvermögen der Deutschen ist trotz der Corona-Krise auf einen neuen Rekordwert gestiegen. Nach einem Rückgang im ersten Vierteljahr besaßen die Privathaushalte zum Ende des zweiten Quartals mit insgesamt 6,63 Billionen Euro ein so hohes Geldvermögen wie noch nie, wie aus am Freitag veröffentlichten Daten der Bundesbank hervorgeht. Im Vergleich zum ersten Quartal ist das ein Zuwachs um vier Prozent. "Die durch die Pandemie und die Unsicherheit über ihre wirtschaftlichen Folgen ausgelösten Bewertungsverluste bei Aktien im Vorquartal wurden zum großen Teil kompensiert," erläuterte die Notenbank.
Die Erholung an den Börsen im zweiten Quartal sorgte für Bewertungsgewinne bei Aktien und anderen Anteilsrechten im Umfang von 74 Milliarden Euro. Die Deutschen kauften Aktien und andere Beteiligungen im Volumen von 16 Milliarden Euro sowie Investmentfonds im Umfang von 13 Milliarden Euro. Zudem erhöhten sie ihre Anlagen in Bargeld und Einlagen - das ist kurzfristig verfügbares Geld - um 72 Milliarden Euro.
Die anhaltenden Tiefzinsen nutzten die Haushalte wie schon in vergangenen Quartalen, um sich günstig bei den Banken Kredite zu verschaffen. Erneut wurden insbesondere Wohnungsbaukredite nachgefragt. Die Verbindlichkeiten der Haushalte nahmen im zweiten Jahresviertel um 0,9 Prozent auf 1,91 Billionen Euro zu.