Investing.com - Goldpreise steigen am Donnerstag im europäischen Handel auf den höchsten Stand seit sechs Wochen. Die Federal Reserve Bank schlug bei ihrem Inflationsausblick einen dovishen Ton an und bestärkte die Erwartungen, dass die Straffung der Geldpolitik äußerst langsam durchgeführt wird.
Gold-Futures standen um 07:00 Uhr GMT oder 03:00 Uhr ET bei 1.262,82 $ pro Feinunze, ein Gewinn von 13,60 $ oder 0,2 Prozent. Früher am Tag erreichte der Preis mit 1.265,14 $ den höchsten Stand seit dem 15. Juni.
Am Mittwoch sanken die Goldpreise am dritten Tag in Folge, bevor sie schließlich im Post-Settlement eine Kehrtwende schaffen konnten. Der US-Dollar zeigte Schwäche nach der dovishen Stellungnahme der Fed.
Zwar will die Fed bereits „relativ bald“ mit der Reduzierung ihre Portfolios an Staatsanleihen beginnen, dennoch stellte die Zentralbank deutlicher als zuvor die Inflationsschwäche in den USA fest.
Diese Feststellung scheint die Markterwartungen zu bestätigen, dass der Plan der Fed, zum dritten Mal in diesem Jahr die Zinssätze anzuheben, verzögert werden könnte.
Dem Fed Rate Monitor Tool von Investing.com zufolge wird von den Märkten aktuell weniger als eine 40-prozentige Wahrscheinlichkeit einer Zinsanhebung vor Jahresende eingeräumt.
Preise für das Edelmetall reagieren empfindlich auf Bewegungen bei der Zinspolitik. Eine Anhebung der Zinsen würde die Opportunitätskosten für das Halten nicht verzinslicher Anlagen wie Gold erhöhen.
Der Dollar-Index fiel auf den tiefsten Stand seit 13 Monaten und die Rendite auf US-Staatsanleihen sank angesichts des ungewissen Verlaufs der geldpolitischen Straffungen.
Die Händler warten auf US-Daten, die im Laufe des Tages veröffentlicht werden, um die Konjunkturstärke des Landes sowie mögliche Auswirkungen auf die Fed-Prognosen einschätzen zu können.
Auftragszahlen für langlebige Güter und wöchentliche Erstanträge auf Arbeitslosenunterstützung werden beide um 08:30 Uhr ET (12:30 Uhr GMT) erwartet.
Schlagzeilen aus Washington beeinflussen die Marktstimmung ebenfalls. Der Senat arbeitet weitere daran, den Affordable Care Act abzuschaffen.
Ebenfalls an der Comex handelt Silber mit 1,3 Prozent oder 21,6 US-Cents Gewinn bei 16,67 $ pro Feinunze. Früher am Tag kletterte der Rohstoff mit 16,73 $ auf den höchsten Stand seit dem 29. Juni.
Platin steigt um ein Prozent auf 931,80 $ und Palladium um 0,5 Prozent auf 867,05 $ pro Feinunze.
Kupfer-Futures halten sich beim höchsten Stand seit über zwei Jahren, gefördert von Berichten, China könnte ab Ende 2018 Altmetallimporte verbieten.
Dadurch würde der Kupferbedarf des größten Konsumenten der Welt steigen.