Investing.com - Die US-amerikanische Energiebehörde (EIA) erklärte in ihrem am Dienstag veröffentlichten kurzfristigen Marktausblick (Short-Term Energy Outlook, STEO), dass die globale Ölproduktion den Verbrauch in den Jahren 2022 und 2023 voraussichtlich übersteigen werde.
So rechnet die US-Energieagentur mit einem Anstieg der globalen Öllagerbestände um durchschnittlich 0,5 Millionen Barrel täglich im Jahr 2022 und um 0,6 Millionen Barrel pro Tag im Jahr 2023, wodurch die Rohölpreise etwas unter Druck geraten könnten.
Der EIA zufolge habe die "Unsicherheit zum Jahreswechsel 2022 hin zugenommen", weil noch unklar sei, wie sich die Omikron-Variante des Coronavirus auf die Wirtschaft und damit auf den Ölverbrauch auswirken werde.
Für 2021 schätzt die EIA die US-Produktion auf durchschnittlich 11,2 Millionen Barrel täglich, für dieses Jahr rechnet sie mit einem Anstieg auf 11,8 Millionen Barrel pro Tag und für 2023 auf 12,4 Millionen Barrel pro Tag - so hoch wie noch nie im Jahresdurchschnitt, hieß es in dem Monatsbericht.
"Wir gehen davon aus, dass sich die Lagerbestände im Zuge der steigenden Rohölproduktion allmählich wieder erhöhen werden und damit kurzfristig zu niedrigeren Preisen für Benzin, Kerosin und andere Produkte beitragen werden."
Am Ölmarkt sorgte der Marktausblick der EIA für keine größeren Preisbewegungen: der Preis für die US-Ölsorte WTI setzte seinen Anstieg fort und kostete zuletzt mit 81,43 Dollar je Barrel 4,09 Prozent mehr als noch am Vortag. Ein Fass der Nordseesorte Brent verteuerte sich um 3,66 Prozent auf 83,82 Dollar.
Später am Abend veröffentlicht das American Petroleum Institute (API) noch die aktuellen US-Lagerdaten.