FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Euro hat am Dienstag weiter unter der Marke von 1,12 US-Dollar notiert. Am späten Nachmittag kostete die Gemeinschaftswährung 1,1185 Dollar und damit etwas weniger als am Morgen. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,1192 (Montag: 1,1198) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,8935 (0,8930) Euro.
Der Handel zwischen Euro und Dollar fiel über weite Strecken richtungslos aus. Am Vormittag stieg der Euro zunächst bis auf knapp 1,12 Dollar, fiel dann aber wieder zurück. Konjunkturdaten aus dem Euroraum und den USA fielen größtenteils positiv aus, konnten dem Devisenhandel jedoch allenfalls kurzzeitig Impulse verleihen.
Auf Erholungskurs war weiterhin die türkische Lira. Händler erklärten dies mit einem abermaligen regulatorischen Eingriff der Regierung. So sollen türkische Pensionsfonds ab dem 31. Juli einen bestimmten Anteil ihrer Mittel in heimische Aktien und Staatsanleihen investieren. Fachleute werteten den Schritt als wiederholten Versuch der Regierung, die türkischen Finanzmärkte gegen Kapitalabzug zu schützen. Die Gefahr: Was der Lira kurzfristig helfen mag, könnte das Vertrauen von Investoren langfristig beschädigen.
Deutliche Verluste musste hingegen der südafrikanische Rand einstecken. Am Markt wurde dies mit Spekulationen über das künftige Kabinett von Staatspräsidenten Cyril Ramaphosa begründet. Ramaphosa steht unter erheblichem Druck, Südafrika auf einen soliden wirtschaftlichen Kurs zu führen. Das Land leidet unter hoher Arbeitslosigkeit, instabiler Energieversorgung, einer einseitigen Wirtschaftsstruktur und ausufernder Korruption.
Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,88373 (0,88225) britische Pfund, 122,45 (122,56) japanische Yen und 1,1254 (1,1257) Schweizer Franken fest. Die Feinunze (31 Gramm) Gold wurde in London am Nachmittag mit 1278 Dollar gehandelt. Das waren gut sieben Dollar weniger als am Vortag.