17. Apr (Reuters) - Es folgt der Reuters-Blick zu wichtigen Entwicklungen aus der Unternehmenswelt über die Top-Themen des Tages hinaus:
PROCTER & GAMBLE PG.N - Bangalore: Hamsterkäufe wegen der Coronavirus-Krise kurbeln die Geschäfte bei dem US-Konsumgüterriesen an. Wegen der Pandemie horteten die Verbraucher Windeln über Waschmittel bis hin zu Toilettenpapier. Im dritten Quartal stieg der Nettoumsatz deshalb um etwa fünf Prozent auf 17,21 Milliarden Dollar. Der Nettogewinn erhöhte sich auf 2,92 Milliarden von 2,75 Milliarden Dollar vor Jahresfrist. Der Konzern senkte jedoch sein Umsatzprognose für das Gesamtjahr und erwartet nun ein Wachstum von drei bis vier Prozent statt wie bislang von vier bis fünf Prozent.
ELRINGKLINGER ZILGn.DE - München: Bei dem schwäbischen Autozulieferer wird die Coronakrise erst im zweiten Quartal zuschlagen. Dann seien wegen der brachliegenden Produktion in Europa und Nordamerika "deutliche Belastungen" für Umsatz und Ergebnis zu erwarten, teilte ElringKlinger mit. Im ersten Quartal fiel der Umsatz des Dichtungs-Spezialisten - vor allem wegen der vorübergehenden Schließung der chinesischen Werke - um zehn Prozent auf 396 Millionen Euro. Der operative Gewinn (Ebit) stieg aber infolge von Sparmaßnahmen in Europa und den USA auf 16 (2019: 6,4) Millionen Euro.
MAN GROUP EMG.L - London: Der britische Hedgefonds bekommt den Absturz der Finanzmärkte im Zuge der Corona-Krise zu spüren. Das verwaltete Vermögen fiel binnen drei Monaten bis Ende März um 11,5 Prozent auf 104,2 Milliarden Dollar, wie die MAN Group mitteilte. Von den 17 Fonds des Unternehmens machten 13 Verlust. Der Hedgefonds will trotz der Corona-Krise an den geplanten Dividendenzahlungen und Aktienrückkäufe festhalten, wie Konzernchef Luke Ellis sagte. Die Bilanz des Hedgefonds sei stark.
EUROCLEAR - London: Das Abwicklungshaus legt seine Pläne für einen Börsengang oder eine Privatplatzierung wegen der Corona-Krise auf Eis. Zur Begründung verwies Euroclear am Freitag auf die unsichere Lage. Die Dividendenzahlung setzt das Brüsseler Unternehmen nach der entsprechenden Empfehlung der Europäischen Zentralbank an europäische Finanzinstitute aus. Euroclear wickelt Aktien- und Anleihengeschäfte ab und gehört einer Reihe von Banken und anderen Kunden. Zu den größten Eigentümern zählen die Börsen LSE LSE.L , ICE ICE.N und Euronext ENX.PA . Seit längerem prüft die Euroclear Möglichkeiten, um kleineren Anteilseignern einen Ausstieg zu ermöglichen. Im ersten Quartal legte der Umsatz um neun Prozent auf 383 Millionen Euro zu, der Nettogewinn stieg um 29 Prozent auf 127 Millionen Euro. Zugleich warnte Euroclear, dass sich die Zinssenkungen der Zentralbanken im Kampf gegen die Corona-Krise in den kommenden Quartalen negativ auf das Ergebnis auswirken würden.
ORANGE ORAN.PA - Paris: Frankreichs größter Telekom-Konzern will seine Dividende für das vergangene Jahr um 30 Prozent kürzen. Die Aktionäre sollen nun 0,50 Euro je Aktie statt der geplanten 0,70 Euro erhalten, wie das Unternehmen mitteilte. Dies entspreche einer Verringerung um insgesamt 530 Millionen Euro, womit sich die Gesamtausschüttung für 2019 auf 1,33 Milliarden Euro belaufe, sagte Finanzvorstand Ramon Fernandez. Das staatlich kontrollierte Unternehmen kündigte an, wegen der Corona-Krise auch die Dividendenpolitik für dieses und die nächsten Jahre zu überprüfen.
SWATCH UHR.S - Zürich: Der Schweizer Uhrenkonzern kappt angesichts der "drastischen Folgen" der COVID-19-Pandemie für die Wirtschaft die Dividende um rund 30 Prozent. Swatch will nun 5,50 Franken je Inhaber-Aktie ausschütten. Insgesamt sollen so noch rund 288 Millionen Franken an die Eigner fließen. Der Konzern habe sich für einen umsichtigen Umgang mit den finanziellen Mitteln entschieden. Gleichzeitig werde Swatch in der Generalversammlung vom 14. Mai eine Senkung der fixen Vergütung des Verwaltungsrats um 30 Prozent beantragen.
AUSTRIAN AIRLINES - Danzig: Die zur Lufthansa LHAG.DE -Gruppe gehörende Fluggesellschaft verlängert die Kurzarbeit für ihre rund 7000 Mitarbeiter um einen weiteren Monat. Bis zum 19. Mai würden sie in Kurzarbeit bleiben, teilte Austrian mit. Die Bestimmungen seien unverändert - die Beschäftigten würden weiterhin bis zu 90 Prozent des Gehalts erhalten, wobei die Arbeitszeit auf bis zu zehn Prozent reduziert werde. Die Airline führte die Kurzarbeit wegen der Corona-Pandemie im März für zunächst einen Monat ein. Das Modell könne je nach Entwicklung der Situation weiter verlängert werden, aber höchstens für sechs Monate, erklärte die Fluglinie.
LONZA LONN.S - Zürich: Der Pharmazulieferer hat den Umsatz im ersten Quartal 2020 um 7,4 Prozent auf 1,64 Milliarden Franken gesteigert. Trotz des Coronavirus hätten die Werke den Betrieb weitgehend fortführen können. Lonza verfüge über hohe Liquidität und treibe deshalb die strategischen Projekte voran. Die Verselbstständigung des Bereichs Lonza Specialty Ingredients (LSI) dürfte wie geplant bis zur Jahresmitte abgeschlossen sein.
BOEING BA.N - Washington: Der US-Konzern will in seinen Werken im Bundesstaat Washington die Produktion von Verkehrsflugzeugen ab nächster Woche wieder anlaufen lassen. Etwa 27.000 Mitarbeiter sollten ab dem 20. April zur Arbeit zurückkehren, teilte der Airbus-Konkurrent mit. Zunächst würde die Montage von den Modellen 747, 767 und 777 wieder aufgenommen. Ab dem 23. oder 24. April auch die der 787. Die Luftfahrtbranche bräuchte aber finanzielle Hilfen vom Staat, sagte Boeing-Chef Dave Calhoun. Boeing (NYSE:BA) hatte wegen der Corona-Krise am 23. März einen vorläufigen Produktionsstopp verhängt. (Zusammengestellt in den Redaktionen Berlin, Frankfurt, Wien, Zürich und Danzig. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an die Redaktionsleitung unter den Telefonnummern +49 69 7565 1232 oder +49 30 2888 5168.)