Berlin (Reuters) - Die eingeschränkte Binnenschifffahrt hat die Energiepreise in Deutschland so kräftig steigen lassen wie seit sieben Jahren nicht mehr.
Sie erhöhten sich im November um 9,3 Prozent zum Vorjahresmonat, wie das Statistische Bundesamt am Donnerstag mitteilte. Die wegen der langen Dürre niedrigen Pegelstände behinderten die Binnenschifffahrt und verteuerten so den Transport von Heizöl und Benzin. Die gefallenen Weltmarktpreise kamen deshalb nicht bei den Verbrauchern an, sagten Ökonomen. Shell (DE:RDSa) musste wegen des Niedrigwassers im Rhein sogar zeitweise die Produktion in den Raffinerien in Godorf und Wesseling zurückfahren.
Durch die kräftig gestiegenen Energiepreise sank die Inflation insgesamt nur leicht: Die Teuerungsrate fiel auf 2,3 Prozent, nachdem im Oktober mit 2,5 Prozent noch ein Zehn-Jahres-Hoch erreicht wurde. Sie bewegt sich damit über der Marke von knapp zwei Prozent, die die EZB in den Euro-Staaten als ideal für die Konjunktur ansieht.
Gedämpft wurde die Teuerung durch Lebensmittel, die nur noch 1,4 Prozent mehr kosteten als im November 2017. Obst verbilligte sich dabei um 4,2 Prozent, Molkereiprodukte und Eier kosteten nur noch 0,5 Prozent mehr. "Hingegen war Gemüse mit plus 9,8 Prozent erheblich teurer als ein Jahr zuvor", erklärten die Statistiker.