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Veröffentlicht am 10.03.2012, 10:01
Aktualisiert 10.03.2012, 10:04
Frühjahrsprognose von Roland Berger Strategy Consultants für die

deutsche Wirtschaft: erneut optimistischer Ausblick

München (ots) -

- Nach 2010 und 2011 sind in Deutschland auch 2012 bis zu 3

Prozent Wirtschaftswachstum möglich

- EU kann 2012 insgesamt um 1 Prozent wachsen, die Weltwirtschaft

um 3,5 bis 4 Prozent

- Europa wird die Schuldenkrise lösen

- Deutschland braucht eine Agenda 2020

Nachdem die deutsche Wirtschaft 2010 und 2011 um jeweils 3 Prozent

gewachsen ist, sieht sich Roland Berger Strategy Consultants in der

positiven Prognose bestätigt und hält auch 2012 ein Wachstum von bis

zu 3 Prozent für möglich. Mit ihrem Konjunkturszenario sieht die

Strategieberatung erneut deutlich optimistischer in die Zukunft als

viele Institute.

'In unseren Prognosen haben wir stets auf die innere Stärke der

Realwirtschaft gesetzt', sagt Prof. Dr. Burkhard Schwenker,

Aufsichtsratsvorsitzender von Roland Berger Strategy Consultants.

'Und wir bleiben weiterhin optimistisch.' Bereits 2011 und 2010 hat

Roland Berger mit der Prognose richtig gelegen. Für die Vorhersage

künftiger Wirtschaftsentwicklungen nutzt Roland Berger die

Szenario-Technik, die sich auch auf Fakten aus der Realwirtschaft

stützt.

'Ich bin der Überzeugung, dass sich die Wachstumsstärke einer

Volkswirtschaft an ihren Unternehmen zeigt', sagt Schwenker. 'Wir

haben in Deutschland einen guten Mix aus großen Konzernen und

mittelständischen Unternehmen. Viele davon sind Weltmarktführer.'

Außerdem seien die deutschen Unternehmen gut geführt, agierten

flexibel und dezentral, so Schwenker weiter. 'Sie folgen einem

europäischen Führungsstil, der dem amerikanischen überlegen ist,

unter anderem, weil er auf langfristigen Erfolg statt auf den

schnellen Shareholder Value setzt.'

Industrielle Kompetenz zählt

Die Prognose von Roland Berger setzt auf nachhaltiges Wachstum.

Die dafür erforderliche industrielle Kompetenz sei bereits vorhanden.

Deutschland verfügt über intelligente Produktionssysteme, ist weit

fortgeschritten in Automatisierung, Green Tech und Energieeffizienz.

Die Wirtschaft bildet einen intelligenten Querschnitt aus

Maschinenbau, Anlagenbau, Elektrotechnik und hochwertigen technischen

Dienstleistungen. 'Und deshalb bin ich davon überzeugt, dass wir auch

in Zukunft ganz erhebliche Wachstumspotenziale haben werden', sagt

Schwenker.

Die industrielle Kompetenz lässt sich jedoch nur dann in Wachstum

umsetzen, wenn die Binnenkonjunktur intakt ist und die Märkte offen

und flexibel sind. Die Voraussetzungen dafür sind gut: Die Exporte

haben 2011 die Eine-Billion-Euro-Marke übersprungen, die

Arbeitslosenquote lag im Januar bei nur 7,3 Prozent, die wichtigsten

Stimmungsindikatoren sind auf hohem Niveau, die Inflation ist mit nur

2,1 Prozent im Januar überschaubar. 'Alle Krisen und Katastrophen,

die wir 2011 erleben mussten - die Schuldenkrise, die

Börsenturbulenzen, Fukushima und der Atomausstieg - haben der

Stabilität unserer Wirtschaft nichts anhaben können. Auch das ist

bemerkenswert und ein Grund mehr, mit Optimismus in das Jahr zu

gehen', ist Schwenker überzeugt.

Gute Chancen für deutsche Unternehmen in den Exportmärkten

Auch der Blick auf die wichtigsten deutschen Exportmärkte fällt

positiv aus. In den USA ist die Arbeitslosigkeit im Dezember auf den

niedrigsten Stand seit drei Jahren gefallen, die

Re-Industrialisierung geht voran. Auch in China stehen die Zeichen

auf weiteres Wirtschaftswachstum. Und auch aus den übrigen

BRIC-Staaten kommen positive Signale: Russlands WTO-Beitritt

verbessert die Chancen auf diesem für deutsche Export-Unternehmen

wichtigen Markt. Brasilien investiert in Infrastruktur und Technik -

verstärkt durch die anstehende Fußball-WM und die olympischen Spiele

-, was für deutsche Unternehmen positive Impulse schaffen wird. Und

Indien, das im letzten Jahr schon schneller gewachsen ist als von

vielen vorhergesagt - immerhin mit 7,6 Prozent - wird auch 2012 mit

gut 7 Prozent wachsen. Da die Verflechtungen mit Deutschland enger

werden, wird auch das zum deutschen Wachstum beitragen.

Europa wird die Schuldenkrise lösen

In ihrer Prognose gehen die Roland Berger-Experten davon aus, dass

das makroökonomische Umfeld stabil bleiben wird: Demnach wird es

keine Kreditklemme, keinen neuen Protektionismus und auch keine

explodierenden Rohstoffpreise geben.

Zudem unterstellt das Szenario von Roland Berger, dass es gelingt,

die europäische Schuldenkrise in den Griff zu bekommen. Einige Fakten

sprechen dafür: Die Rettungsschirme EFSF und ESM werden wohl Mitte

des Jahres voll wirksam werden; mit der Überleitung zum ESM gibt es

eine Chance auf eine echte Insolvenzordnung für europäische Staaten.

'Für mich ist eine unabhängige Institution, die solche Prozesse

leitet und auch Sanktionen einleiten kann, immer noch der wichtigste

Schritt zur Stabilität', erklärt Schwenker. 'Wir sehen zumindest

einen Einstieg in eine europäische Wirtschaftsregierung, die im

Weiteren auch steuer- und fiskalpolitische Kompetenzen haben wird.

Jedenfalls ist es heute, anders als noch vor ein paar Monaten, nicht

mehr politisch unkorrekt, über eine vertiefte europäische Integration

zu sprechen. Das ist vielleicht der wichtigste Fortschritt.'

Zentrale Ergebnisse des aktuellen Roland

Berger-Konjunkturszenarios:

Die USA legen an Dynamik zu

Wegen der Trendwende am Arbeitsmarkt und der voranschreitenden

Re-Industriealisierung ist ein Wachstum von 2,5 Prozent möglich.

BRIC-Staaten entwickeln sich ebenfalls positiv

China wird mit der Fortsetzung des bestehenden Fünfjahresplans und

der damit einhergehenden Modernisierung seiner Wirtschaft um

mindestens 8 Prozent wachsen. Indien wird um 7 Prozent wachsen,

Brasilien um 4 Prozent, auch Russland sollte nach dem WTO-Beitritt

eine Wachstumsrate von 4 Prozent erreichen. Die Prognosen für die

restlichen Länder decken sich mit denen des IWF: Japan kann 2 Prozent

BIP-Wachstum erreichen, die ASEAN-Staaten 5 Prozent, Lateinamerika 4

Prozent, Nordafrika und die Golfstaaten 3 Prozent sowie das restliche

Afrika 5 Prozent.

Wirtschaftsentwicklung in Europa

Während sich die gute Deutschland-Prognose auf die hohe

industrielle Kompetenz der Unternehmen stützt, zeigt sich in den

anderen europäischen Staaten ein heterogenes Bild. Entscheidend für

Europas Wachstum wird Frankreich sein. Hier hält die Prognose 0,5 bis

0,75 Prozent BIP-Wachstum für möglich. Griechenlands

Wirtschaftsleistung wird dagegen signifikant schrumpfen, ebenso

Portugal um bis zu 3 Prozent. In Italien sollte es dank des von Mario

Monti vorangetriebenen Programms und der industriellen Kompetenz im

Norden des Landes gelingen, das negative Wachstum auf 1 Prozent zu

begrenzen. Auch Spanien hat mit den jetzt eingeleiteten

Arbeitsmarktreformen die Chance, nur um 0,4 Prozent zu schrumpfen.

Die Nord-und Osteuropäer können optimistischer in die Zukunft

blicken. Sie werden um 2 Prozent und mehr wachsen. In den baltischen

Staaten sind 2,5 bis 3 Prozent möglich, auch Polen könnte mit seiner

industriellen Kompetenz auf 3 Prozent Wachstum kommen. Aus

Großbritannien kommen dagegen mit 0,5 Prozent nur schwache

Wachstumsimpulse.

Insgesamt kann die EU im Jahr 2012 nach der Prognose von Roland

Berger ein Wachstum von 1 Prozent erreichen - das ist wesentlich

mehr, als IWF oder Consensus vorhersagen und setzt voraus, dass

Deutschlands Wirtschaft entsprechend den Erwartungen der Strategen

wächst. Für die Weltwirtschaft erwarten die Roland Berger-Experten

eine Wachstumsrate von 3,5 bis 4 Prozent. Diese Schätzung liegt gut

ein halbes Prozent über den Erwartungen der meisten

Prognose-Institute.

Deutschland braucht eine Agenda 2020

Trotz der insgesamt sehr guten Prognose für Deutschland sehen die

Experten von Roland Berger die Möglichkeit, dass das 3

Prozent-Wachstumstempo der letzten Jahre enden wird. Unter anderem

laufen die Aufholeffekte nach der Weltwirtschaftskrise aus. Und auch

die positive Wirkung der Agenda-2010-Reformen schwächt sich

allmählich ab. Von deren grundlegenden Weichenstellungen in der

Arbeitsmarkt- und Sozialpolitik profitiert Deutschland noch heute,

aber der Wachstumsstimulus ist weitgehend aufgebraucht. 'Deutschland

braucht eine Agenda 2020', fordert daher Schwenker. 'Genauso wie die

EU jetzt neue Wachstumsinitiativen zur Revitalisierung des

Binnenmarktes starten muss, geht es in Deutschland darum, rechtzeitig

neue Potenziale für die Wirtschaft aufzubauen.' Die zentralen Punkte

einer solchen Agenda müssten mehr Wachstum sowie Bildung und

Zukunftsbranchen sein. 'Gelingen kann eine Agenda 2020, wenn Politik

und Wirtschaft zusammenarbeiten und auch andere Akteure wie die

Wissenschaft eingebunden werden', ist Burkhard Schwenker überzeugt.

'Schon heute entstehen viele innovative Lösungen in den Bereichen

Bildung, Forschung und Entwicklung an den Schnittstellen von Staat,

Wirtschaft und drittem Sektor.' Diese für deutsche Unternehmen

nutzbar zu machen, müsse das Ziel einer solchen Agenda sein. Mit der

industriellen Kompetenz und dem dualen Ausbildungssystem habe

Deutschland die besten Voraussetzungen. 'Jetzt kommt es darauf an,

beide Bereiche mit kluger Politik und richtigen Rahmenbedingungen so

zu unterstützen, dass wir die Dynamik der letzten Jahre nicht

verlieren und an den 3 Prozent-Wachstumspfad anknüpfen können.'

Das Szenario-Update ist in der Reihe 'Thoughts' der Roland Berger

School of Strategy and Economics erschienen. Sie können es kostenfrei

herunterladen unter:

www.rolandberger.com/pressreleases oder www.rolandberger.com/rbse

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Roland Berger Strategy Consultants, 1967 gegründet, ist eine der

weltweit führenden Strategieberatungen. Mit 2500 Mitarbeitern und 47

Büros in 35 Ländern ist das Unternehmen erfolgreich auf dem Weltmarkt

aktiv. Die Strategieberatung ist eine unabhängige Partnerschaft im

ausschließlichen Eigentum von rund 220 Partnern.

Originaltext: Roland Berger Strategy Consultants

Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/32053

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Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an:

Susanne Horstmann

Tel.: +49 89 9230-8483

E-Mail: press@de.rolandberger.com

www.rolandberger.com

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