Frühjahrsprognose von Roland Berger Strategy Consultants für die
deutsche Wirtschaft: erneut optimistischer Ausblick
München (ots) -
- Nach 2010 und 2011 sind in Deutschland auch 2012 bis zu 3
Prozent Wirtschaftswachstum möglich
- EU kann 2012 insgesamt um 1 Prozent wachsen, die Weltwirtschaft
um 3,5 bis 4 Prozent
- Europa wird die Schuldenkrise lösen
- Deutschland braucht eine Agenda 2020
Nachdem die deutsche Wirtschaft 2010 und 2011 um jeweils 3 Prozent
gewachsen ist, sieht sich Roland Berger Strategy Consultants in der
positiven Prognose bestätigt und hält auch 2012 ein Wachstum von bis
zu 3 Prozent für möglich. Mit ihrem Konjunkturszenario sieht die
Strategieberatung erneut deutlich optimistischer in die Zukunft als
viele Institute.
'In unseren Prognosen haben wir stets auf die innere Stärke der
Realwirtschaft gesetzt', sagt Prof. Dr. Burkhard Schwenker,
Aufsichtsratsvorsitzender von Roland Berger Strategy Consultants.
'Und wir bleiben weiterhin optimistisch.' Bereits 2011 und 2010 hat
Roland Berger mit der Prognose richtig gelegen. Für die Vorhersage
künftiger Wirtschaftsentwicklungen nutzt Roland Berger die
Szenario-Technik, die sich auch auf Fakten aus der Realwirtschaft
stützt.
'Ich bin der Überzeugung, dass sich die Wachstumsstärke einer
Volkswirtschaft an ihren Unternehmen zeigt', sagt Schwenker. 'Wir
haben in Deutschland einen guten Mix aus großen Konzernen und
mittelständischen Unternehmen. Viele davon sind Weltmarktführer.'
Außerdem seien die deutschen Unternehmen gut geführt, agierten
flexibel und dezentral, so Schwenker weiter. 'Sie folgen einem
europäischen Führungsstil, der dem amerikanischen überlegen ist,
unter anderem, weil er auf langfristigen Erfolg statt auf den
schnellen Shareholder Value setzt.'
Industrielle Kompetenz zählt
Die Prognose von Roland Berger setzt auf nachhaltiges Wachstum.
Die dafür erforderliche industrielle Kompetenz sei bereits vorhanden.
Deutschland verfügt über intelligente Produktionssysteme, ist weit
fortgeschritten in Automatisierung, Green Tech und Energieeffizienz.
Die Wirtschaft bildet einen intelligenten Querschnitt aus
Maschinenbau, Anlagenbau, Elektrotechnik und hochwertigen technischen
Dienstleistungen. 'Und deshalb bin ich davon überzeugt, dass wir auch
in Zukunft ganz erhebliche Wachstumspotenziale haben werden', sagt
Schwenker.
Die industrielle Kompetenz lässt sich jedoch nur dann in Wachstum
umsetzen, wenn die Binnenkonjunktur intakt ist und die Märkte offen
und flexibel sind. Die Voraussetzungen dafür sind gut: Die Exporte
haben 2011 die Eine-Billion-Euro-Marke übersprungen, die
Arbeitslosenquote lag im Januar bei nur 7,3 Prozent, die wichtigsten
Stimmungsindikatoren sind auf hohem Niveau, die Inflation ist mit nur
2,1 Prozent im Januar überschaubar. 'Alle Krisen und Katastrophen,
die wir 2011 erleben mussten - die Schuldenkrise, die
Börsenturbulenzen, Fukushima und der Atomausstieg - haben der
Stabilität unserer Wirtschaft nichts anhaben können. Auch das ist
bemerkenswert und ein Grund mehr, mit Optimismus in das Jahr zu
gehen', ist Schwenker überzeugt.
Gute Chancen für deutsche Unternehmen in den Exportmärkten
Auch der Blick auf die wichtigsten deutschen Exportmärkte fällt
positiv aus. In den USA ist die Arbeitslosigkeit im Dezember auf den
niedrigsten Stand seit drei Jahren gefallen, die
Re-Industrialisierung geht voran. Auch in China stehen die Zeichen
auf weiteres Wirtschaftswachstum. Und auch aus den übrigen
BRIC-Staaten kommen positive Signale: Russlands WTO-Beitritt
verbessert die Chancen auf diesem für deutsche Export-Unternehmen
wichtigen Markt. Brasilien investiert in Infrastruktur und Technik -
verstärkt durch die anstehende Fußball-WM und die olympischen Spiele
-, was für deutsche Unternehmen positive Impulse schaffen wird. Und
Indien, das im letzten Jahr schon schneller gewachsen ist als von
vielen vorhergesagt - immerhin mit 7,6 Prozent - wird auch 2012 mit
gut 7 Prozent wachsen. Da die Verflechtungen mit Deutschland enger
werden, wird auch das zum deutschen Wachstum beitragen.
Europa wird die Schuldenkrise lösen
In ihrer Prognose gehen die Roland Berger-Experten davon aus, dass
das makroökonomische Umfeld stabil bleiben wird: Demnach wird es
keine Kreditklemme, keinen neuen Protektionismus und auch keine
explodierenden Rohstoffpreise geben.
Zudem unterstellt das Szenario von Roland Berger, dass es gelingt,
die europäische Schuldenkrise in den Griff zu bekommen. Einige Fakten
sprechen dafür: Die Rettungsschirme EFSF und ESM werden wohl Mitte
des Jahres voll wirksam werden; mit der Überleitung zum ESM gibt es
eine Chance auf eine echte Insolvenzordnung für europäische Staaten.
'Für mich ist eine unabhängige Institution, die solche Prozesse
leitet und auch Sanktionen einleiten kann, immer noch der wichtigste
Schritt zur Stabilität', erklärt Schwenker. 'Wir sehen zumindest
einen Einstieg in eine europäische Wirtschaftsregierung, die im
Weiteren auch steuer- und fiskalpolitische Kompetenzen haben wird.
Jedenfalls ist es heute, anders als noch vor ein paar Monaten, nicht
mehr politisch unkorrekt, über eine vertiefte europäische Integration
zu sprechen. Das ist vielleicht der wichtigste Fortschritt.'
Zentrale Ergebnisse des aktuellen Roland
Berger-Konjunkturszenarios:
Die USA legen an Dynamik zu
Wegen der Trendwende am Arbeitsmarkt und der voranschreitenden
Re-Industriealisierung ist ein Wachstum von 2,5 Prozent möglich.
BRIC-Staaten entwickeln sich ebenfalls positiv
China wird mit der Fortsetzung des bestehenden Fünfjahresplans und
der damit einhergehenden Modernisierung seiner Wirtschaft um
mindestens 8 Prozent wachsen. Indien wird um 7 Prozent wachsen,
Brasilien um 4 Prozent, auch Russland sollte nach dem WTO-Beitritt
eine Wachstumsrate von 4 Prozent erreichen. Die Prognosen für die
restlichen Länder decken sich mit denen des IWF: Japan kann 2 Prozent
BIP-Wachstum erreichen, die ASEAN-Staaten 5 Prozent, Lateinamerika 4
Prozent, Nordafrika und die Golfstaaten 3 Prozent sowie das restliche
Afrika 5 Prozent.
Wirtschaftsentwicklung in Europa
Während sich die gute Deutschland-Prognose auf die hohe
industrielle Kompetenz der Unternehmen stützt, zeigt sich in den
anderen europäischen Staaten ein heterogenes Bild. Entscheidend für
Europas Wachstum wird Frankreich sein. Hier hält die Prognose 0,5 bis
0,75 Prozent BIP-Wachstum für möglich. Griechenlands
Wirtschaftsleistung wird dagegen signifikant schrumpfen, ebenso
Portugal um bis zu 3 Prozent. In Italien sollte es dank des von Mario
Monti vorangetriebenen Programms und der industriellen Kompetenz im
Norden des Landes gelingen, das negative Wachstum auf 1 Prozent zu
begrenzen. Auch Spanien hat mit den jetzt eingeleiteten
Arbeitsmarktreformen die Chance, nur um 0,4 Prozent zu schrumpfen.
Die Nord-und Osteuropäer können optimistischer in die Zukunft
blicken. Sie werden um 2 Prozent und mehr wachsen. In den baltischen
Staaten sind 2,5 bis 3 Prozent möglich, auch Polen könnte mit seiner
industriellen Kompetenz auf 3 Prozent Wachstum kommen. Aus
Großbritannien kommen dagegen mit 0,5 Prozent nur schwache
Wachstumsimpulse.
Insgesamt kann die EU im Jahr 2012 nach der Prognose von Roland
Berger ein Wachstum von 1 Prozent erreichen - das ist wesentlich
mehr, als IWF oder Consensus vorhersagen und setzt voraus, dass
Deutschlands Wirtschaft entsprechend den Erwartungen der Strategen
wächst. Für die Weltwirtschaft erwarten die Roland Berger-Experten
eine Wachstumsrate von 3,5 bis 4 Prozent. Diese Schätzung liegt gut
ein halbes Prozent über den Erwartungen der meisten
Prognose-Institute.
Deutschland braucht eine Agenda 2020
Trotz der insgesamt sehr guten Prognose für Deutschland sehen die
Experten von Roland Berger die Möglichkeit, dass das 3
Prozent-Wachstumstempo der letzten Jahre enden wird. Unter anderem
laufen die Aufholeffekte nach der Weltwirtschaftskrise aus. Und auch
die positive Wirkung der Agenda-2010-Reformen schwächt sich
allmählich ab. Von deren grundlegenden Weichenstellungen in der
Arbeitsmarkt- und Sozialpolitik profitiert Deutschland noch heute,
aber der Wachstumsstimulus ist weitgehend aufgebraucht. 'Deutschland
braucht eine Agenda 2020', fordert daher Schwenker. 'Genauso wie die
EU jetzt neue Wachstumsinitiativen zur Revitalisierung des
Binnenmarktes starten muss, geht es in Deutschland darum, rechtzeitig
neue Potenziale für die Wirtschaft aufzubauen.' Die zentralen Punkte
einer solchen Agenda müssten mehr Wachstum sowie Bildung und
Zukunftsbranchen sein. 'Gelingen kann eine Agenda 2020, wenn Politik
und Wirtschaft zusammenarbeiten und auch andere Akteure wie die
Wissenschaft eingebunden werden', ist Burkhard Schwenker überzeugt.
'Schon heute entstehen viele innovative Lösungen in den Bereichen
Bildung, Forschung und Entwicklung an den Schnittstellen von Staat,
Wirtschaft und drittem Sektor.' Diese für deutsche Unternehmen
nutzbar zu machen, müsse das Ziel einer solchen Agenda sein. Mit der
industriellen Kompetenz und dem dualen Ausbildungssystem habe
Deutschland die besten Voraussetzungen. 'Jetzt kommt es darauf an,
beide Bereiche mit kluger Politik und richtigen Rahmenbedingungen so
zu unterstützen, dass wir die Dynamik der letzten Jahre nicht
verlieren und an den 3 Prozent-Wachstumspfad anknüpfen können.'
Das Szenario-Update ist in der Reihe 'Thoughts' der Roland Berger
School of Strategy and Economics erschienen. Sie können es kostenfrei
herunterladen unter:
www.rolandberger.com/pressreleases oder www.rolandberger.com/rbse
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Roland Berger Strategy Consultants, 1967 gegründet, ist eine der
weltweit führenden Strategieberatungen. Mit 2500 Mitarbeitern und 47
Büros in 35 Ländern ist das Unternehmen erfolgreich auf dem Weltmarkt
aktiv. Die Strategieberatung ist eine unabhängige Partnerschaft im
ausschließlichen Eigentum von rund 220 Partnern.
Originaltext: Roland Berger Strategy Consultants
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/32053
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Susanne Horstmann
Tel.: +49 89 9230-8483
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deutsche Wirtschaft: erneut optimistischer Ausblick
München (ots) -
- Nach 2010 und 2011 sind in Deutschland auch 2012 bis zu 3
Prozent Wirtschaftswachstum möglich
- EU kann 2012 insgesamt um 1 Prozent wachsen, die Weltwirtschaft
um 3,5 bis 4 Prozent
- Europa wird die Schuldenkrise lösen
- Deutschland braucht eine Agenda 2020
Nachdem die deutsche Wirtschaft 2010 und 2011 um jeweils 3 Prozent
gewachsen ist, sieht sich Roland Berger Strategy Consultants in der
positiven Prognose bestätigt und hält auch 2012 ein Wachstum von bis
zu 3 Prozent für möglich. Mit ihrem Konjunkturszenario sieht die
Strategieberatung erneut deutlich optimistischer in die Zukunft als
viele Institute.
'In unseren Prognosen haben wir stets auf die innere Stärke der
Realwirtschaft gesetzt', sagt Prof. Dr. Burkhard Schwenker,
Aufsichtsratsvorsitzender von Roland Berger Strategy Consultants.
'Und wir bleiben weiterhin optimistisch.' Bereits 2011 und 2010 hat
Roland Berger mit der Prognose richtig gelegen. Für die Vorhersage
künftiger Wirtschaftsentwicklungen nutzt Roland Berger die
Szenario-Technik, die sich auch auf Fakten aus der Realwirtschaft
stützt.
'Ich bin der Überzeugung, dass sich die Wachstumsstärke einer
Volkswirtschaft an ihren Unternehmen zeigt', sagt Schwenker. 'Wir
haben in Deutschland einen guten Mix aus großen Konzernen und
mittelständischen Unternehmen. Viele davon sind Weltmarktführer.'
Außerdem seien die deutschen Unternehmen gut geführt, agierten
flexibel und dezentral, so Schwenker weiter. 'Sie folgen einem
europäischen Führungsstil, der dem amerikanischen überlegen ist,
unter anderem, weil er auf langfristigen Erfolg statt auf den
schnellen Shareholder Value setzt.'
Industrielle Kompetenz zählt
Die Prognose von Roland Berger setzt auf nachhaltiges Wachstum.
Die dafür erforderliche industrielle Kompetenz sei bereits vorhanden.
Deutschland verfügt über intelligente Produktionssysteme, ist weit
fortgeschritten in Automatisierung, Green Tech und Energieeffizienz.
Die Wirtschaft bildet einen intelligenten Querschnitt aus
Maschinenbau, Anlagenbau, Elektrotechnik und hochwertigen technischen
Dienstleistungen. 'Und deshalb bin ich davon überzeugt, dass wir auch
in Zukunft ganz erhebliche Wachstumspotenziale haben werden', sagt
Schwenker.
Die industrielle Kompetenz lässt sich jedoch nur dann in Wachstum
umsetzen, wenn die Binnenkonjunktur intakt ist und die Märkte offen
und flexibel sind. Die Voraussetzungen dafür sind gut: Die Exporte
haben 2011 die Eine-Billion-Euro-Marke übersprungen, die
Arbeitslosenquote lag im Januar bei nur 7,3 Prozent, die wichtigsten
Stimmungsindikatoren sind auf hohem Niveau, die Inflation ist mit nur
2,1 Prozent im Januar überschaubar. 'Alle Krisen und Katastrophen,
die wir 2011 erleben mussten - die Schuldenkrise, die
Börsenturbulenzen, Fukushima und der Atomausstieg - haben der
Stabilität unserer Wirtschaft nichts anhaben können. Auch das ist
bemerkenswert und ein Grund mehr, mit Optimismus in das Jahr zu
gehen', ist Schwenker überzeugt.
Gute Chancen für deutsche Unternehmen in den Exportmärkten
Auch der Blick auf die wichtigsten deutschen Exportmärkte fällt
positiv aus. In den USA ist die Arbeitslosigkeit im Dezember auf den
niedrigsten Stand seit drei Jahren gefallen, die
Re-Industrialisierung geht voran. Auch in China stehen die Zeichen
auf weiteres Wirtschaftswachstum. Und auch aus den übrigen
BRIC-Staaten kommen positive Signale: Russlands WTO-Beitritt
verbessert die Chancen auf diesem für deutsche Export-Unternehmen
wichtigen Markt. Brasilien investiert in Infrastruktur und Technik -
verstärkt durch die anstehende Fußball-WM und die olympischen Spiele
-, was für deutsche Unternehmen positive Impulse schaffen wird. Und
Indien, das im letzten Jahr schon schneller gewachsen ist als von
vielen vorhergesagt - immerhin mit 7,6 Prozent - wird auch 2012 mit
gut 7 Prozent wachsen. Da die Verflechtungen mit Deutschland enger
werden, wird auch das zum deutschen Wachstum beitragen.
Europa wird die Schuldenkrise lösen
In ihrer Prognose gehen die Roland Berger-Experten davon aus, dass
das makroökonomische Umfeld stabil bleiben wird: Demnach wird es
keine Kreditklemme, keinen neuen Protektionismus und auch keine
explodierenden Rohstoffpreise geben.
Zudem unterstellt das Szenario von Roland Berger, dass es gelingt,
die europäische Schuldenkrise in den Griff zu bekommen. Einige Fakten
sprechen dafür: Die Rettungsschirme EFSF und ESM werden wohl Mitte
des Jahres voll wirksam werden; mit der Überleitung zum ESM gibt es
eine Chance auf eine echte Insolvenzordnung für europäische Staaten.
'Für mich ist eine unabhängige Institution, die solche Prozesse
leitet und auch Sanktionen einleiten kann, immer noch der wichtigste
Schritt zur Stabilität', erklärt Schwenker. 'Wir sehen zumindest
einen Einstieg in eine europäische Wirtschaftsregierung, die im
Weiteren auch steuer- und fiskalpolitische Kompetenzen haben wird.
Jedenfalls ist es heute, anders als noch vor ein paar Monaten, nicht
mehr politisch unkorrekt, über eine vertiefte europäische Integration
zu sprechen. Das ist vielleicht der wichtigste Fortschritt.'
Zentrale Ergebnisse des aktuellen Roland
Berger-Konjunkturszenarios:
Die USA legen an Dynamik zu
Wegen der Trendwende am Arbeitsmarkt und der voranschreitenden
Re-Industriealisierung ist ein Wachstum von 2,5 Prozent möglich.
BRIC-Staaten entwickeln sich ebenfalls positiv
China wird mit der Fortsetzung des bestehenden Fünfjahresplans und
der damit einhergehenden Modernisierung seiner Wirtschaft um
mindestens 8 Prozent wachsen. Indien wird um 7 Prozent wachsen,
Brasilien um 4 Prozent, auch Russland sollte nach dem WTO-Beitritt
eine Wachstumsrate von 4 Prozent erreichen. Die Prognosen für die
restlichen Länder decken sich mit denen des IWF: Japan kann 2 Prozent
BIP-Wachstum erreichen, die ASEAN-Staaten 5 Prozent, Lateinamerika 4
Prozent, Nordafrika und die Golfstaaten 3 Prozent sowie das restliche
Afrika 5 Prozent.
Wirtschaftsentwicklung in Europa
Während sich die gute Deutschland-Prognose auf die hohe
industrielle Kompetenz der Unternehmen stützt, zeigt sich in den
anderen europäischen Staaten ein heterogenes Bild. Entscheidend für
Europas Wachstum wird Frankreich sein. Hier hält die Prognose 0,5 bis
0,75 Prozent BIP-Wachstum für möglich. Griechenlands
Wirtschaftsleistung wird dagegen signifikant schrumpfen, ebenso
Portugal um bis zu 3 Prozent. In Italien sollte es dank des von Mario
Monti vorangetriebenen Programms und der industriellen Kompetenz im
Norden des Landes gelingen, das negative Wachstum auf 1 Prozent zu
begrenzen. Auch Spanien hat mit den jetzt eingeleiteten
Arbeitsmarktreformen die Chance, nur um 0,4 Prozent zu schrumpfen.
Die Nord-und Osteuropäer können optimistischer in die Zukunft
blicken. Sie werden um 2 Prozent und mehr wachsen. In den baltischen
Staaten sind 2,5 bis 3 Prozent möglich, auch Polen könnte mit seiner
industriellen Kompetenz auf 3 Prozent Wachstum kommen. Aus
Großbritannien kommen dagegen mit 0,5 Prozent nur schwache
Wachstumsimpulse.
Insgesamt kann die EU im Jahr 2012 nach der Prognose von Roland
Berger ein Wachstum von 1 Prozent erreichen - das ist wesentlich
mehr, als IWF oder Consensus vorhersagen und setzt voraus, dass
Deutschlands Wirtschaft entsprechend den Erwartungen der Strategen
wächst. Für die Weltwirtschaft erwarten die Roland Berger-Experten
eine Wachstumsrate von 3,5 bis 4 Prozent. Diese Schätzung liegt gut
ein halbes Prozent über den Erwartungen der meisten
Prognose-Institute.
Deutschland braucht eine Agenda 2020
Trotz der insgesamt sehr guten Prognose für Deutschland sehen die
Experten von Roland Berger die Möglichkeit, dass das 3
Prozent-Wachstumstempo der letzten Jahre enden wird. Unter anderem
laufen die Aufholeffekte nach der Weltwirtschaftskrise aus. Und auch
die positive Wirkung der Agenda-2010-Reformen schwächt sich
allmählich ab. Von deren grundlegenden Weichenstellungen in der
Arbeitsmarkt- und Sozialpolitik profitiert Deutschland noch heute,
aber der Wachstumsstimulus ist weitgehend aufgebraucht. 'Deutschland
braucht eine Agenda 2020', fordert daher Schwenker. 'Genauso wie die
EU jetzt neue Wachstumsinitiativen zur Revitalisierung des
Binnenmarktes starten muss, geht es in Deutschland darum, rechtzeitig
neue Potenziale für die Wirtschaft aufzubauen.' Die zentralen Punkte
einer solchen Agenda müssten mehr Wachstum sowie Bildung und
Zukunftsbranchen sein. 'Gelingen kann eine Agenda 2020, wenn Politik
und Wirtschaft zusammenarbeiten und auch andere Akteure wie die
Wissenschaft eingebunden werden', ist Burkhard Schwenker überzeugt.
'Schon heute entstehen viele innovative Lösungen in den Bereichen
Bildung, Forschung und Entwicklung an den Schnittstellen von Staat,
Wirtschaft und drittem Sektor.' Diese für deutsche Unternehmen
nutzbar zu machen, müsse das Ziel einer solchen Agenda sein. Mit der
industriellen Kompetenz und dem dualen Ausbildungssystem habe
Deutschland die besten Voraussetzungen. 'Jetzt kommt es darauf an,
beide Bereiche mit kluger Politik und richtigen Rahmenbedingungen so
zu unterstützen, dass wir die Dynamik der letzten Jahre nicht
verlieren und an den 3 Prozent-Wachstumspfad anknüpfen können.'
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Roland Berger Strategy Consultants, 1967 gegründet, ist eine der
weltweit führenden Strategieberatungen. Mit 2500 Mitarbeitern und 47
Büros in 35 Ländern ist das Unternehmen erfolgreich auf dem Weltmarkt
aktiv. Die Strategieberatung ist eine unabhängige Partnerschaft im
ausschließlichen Eigentum von rund 220 Partnern.
Originaltext: Roland Berger Strategy Consultants
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