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FOKUS 1-Schweizer Wechselkurs-Coup gibt Dax Zusatzschub

Veröffentlicht am 06.09.2011, 12:06
Aktualisiert 06.09.2011, 12:12
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* SNB setzt Mindestkurs für Euro/Franken fest

* Roche-Deal beflügelt Evotec (Schweizer Nationalbank)

Frankfurt, 06. Sep (Reuters) - Mit ihrer Festlegung eines Mindestkurses des Franken zum Euro hat die Schweizer Nationalbank (SNB) am Dienstag auch an den europäischen Aktienmärkten für Furore gesorgt. "Das ist der Schritt, über den lange spekuliert wurde", sagte Mario Mattera, Analyst beim Bankhaus Metzler. "Die Ausgabe eines Kursziels von 1,20 Franken ist eine klare Aussage und der ultimative Schritt der SNB."

Der Dax verdoppelte als Reaktion auf die Ankündigung kurzzeitig sein Kursplus auf 1,6 Prozent und notierte am späten Vormittag noch 1,4 Prozent fester bei 5322 Punkten. Der EuroStoxx50. lag ebenfalls 1,4 Prozent im Plus bei 2136 Zählern. Der Schweizer Leitindex SMI legte 5,2 Prozent auf 5411 Stellen zu.

Noch deutlicher fiel die Reaktion am Devisenmarkt aus: Euro und Dollar verbuchten mit Kurssprüngen von jeweils knapp zehn Prozent zum Franken die größten Tagesgewinne ihrer Geschichte. Der Appetit der kurzfristig orientierten Investoren, auf weitere Kursverluste dieser beiden Währungen zu setzen, dürfte vorerst gestillt sein, sagte Michael Rottmann, Devisenstratege UniCredit.

SNB ALS VORBILD FÜR EZB ODER FED?

HSBC Trinkaus-Volkswirt Rainer Sartoris wertete die Aktion der SNB als Signal, dass die Wirtschaftspolitik wieder aktiver wird. Offenbar hofften Anleger, dass andere Notenbanken dem Schweizer Vorbild folgten und der schwächelnden Konjunktur unter die Arme griffen. Ähnlich sah es Metzler-Experte Mattera: "Durch den SNB-Schritt erwartet man nun vielleicht auch eine Ankündigung der EZB. So könnte es eventuell Maßnahmen zur Ausweitung des Leitzinskorridors geben. Auch eine Ausweitung der Liquidität mit Hilfe von Tendern ist vorstellbar. Das wäre ein gutes Zeichen für die Banken, die ja zuletzt so heftige Kurseinbrüche erlebt haben."

Der europäische Bankenindex , der zur Eröffnung noch auf ein neues Zweieinhalb-Jahres-Tief gefallen war, legte 0,6 Prozent zu. Deutsche Bank verbuchten nach ihrem neunprozentigen Vortagesminus ein Plus von 2,1 Prozent. Commerzbank stiegen nach einem anfänglichen Rekordtief von 1,73 Euro um 0,7 Prozent auf 1,82 Euro. Auf europäischer Ebene gehörten Unicredit und ING mit Kursgewinnen von jeweils mehr als zwei Prozent zu den Favoriten. In London legten Lloyds und Royal Bank of Scotland (RBS) jeweils rund fünf Prozent zu.

Einige Börsianer äußerten aber Zweifel, ob weitere Liquiditätsspritzen oder andere Maßnahmen der Konjunktur auf die Sprünge helfen könnten: "Es mangelt an Ideen, wie die Krise in den Griff zu bekommen ist", sagte ein Händler. "Es gibt einfach keine Patentlösung. Es spricht vieles dafür, dass die aktuelle Krise schlimmer ist als die nach der Lehman-Pleite 2008." Entsprechend pessimistisch sei er für die weitere Entwicklung des Dax. Der deutsche Leitindex habe seine Talsohle noch lange nicht erreicht.

Andere Börsianer bezeichneten die Stimmung am Aktienmarkt ebenfalls als fragil. Sorgen bereiteten vor allem die Anzeichen, dass die Sparanstrengungen in einigen der hoch verschuldeten Euro-Staaten ins Stocken geraten seien, schrieb Marktanalyst Cameron Peacock vom Brokerhaus IG Markets in einem Kommentar.

EVOTEC UND GAGFAH MIT KURSSPRÜNGEN

Bei den Unternehmen sorgte der knapp 18-prozentige Kurssprung von Evotec für Aufsehen. Die Biotechfirma hatte die Zusammenarbeit mit dem Schweizer Pharma-Konzern Roche bei der Entwicklung eines Alzheimer-Präparates bekanntgegeben und ihre Ergebnisziele angehoben. Gegen Mittag lagen Evotec-Aktien noch 15 Prozent im Plus bei 1,12 Euro. Roche notierten an der Schweizer Börse fünf Prozent fester. DZ-Bank-Analyst Elmar Kraus lobte den Deal als weiteres Beispiel für die erfolgreiche Strategie von Evotec.

Ein geplanter Aktienrückkauf im Volumen von 75 Millionen Euro beflügelte Gagfah . Die Titel der Immobilienfirma setzten sich mit einem Plus von 9,3 Prozent auf 4,21 Euro an die Spitze der MDax -Gewinner. "Wir waren davon ausgegangen, dass Gagfah vor einem neuen Aktienrückkauf erst einmal seine Finanzierungsprobleme und den Rechtstreit mit der Stadt Dresden lösen werde", betonte Analyst Frank Neumann vom Bankhaus Lampe. (Reporter: Hakan Ersen, unter Mitarbeit von Kirsti Knolle und Tom Körkemeier; redigiert von Stefanie Huber)

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