(neu: Konjunkturdaten, VW, Ford)
Frankfurt, 07. Nov (Reuters) - Der deutsche Aktienmarkt hat am Freitag weiter im Zeichen der Abkühlung der Weltwirtschaft gestanden. "Nach der US-Wahleuphorie werden die Anleger jetzt wieder mit dem Thema Rezession konfrontiert. Eine Trendumkehr ist nicht zu erkennen", sagte ein Börsianer. Angesichts schwacher Konjunkturdaten aus Deutschland und den USA gab der Dax<.GDAXI> anfängliche Gewinne ab und notierte am frühen Nachmittag noch 0,8 Prozent im Plus bei 4852 Punkten. Auf Wochensicht verlor der Leitindex damit 1,2 Prozent. Dass es nicht noch weiter nach unten ging, führten Marktteilnehmer auf die Hoffnung auf weitere Zinssenkungen und eine leichte Erholung nach dem fast siebenprozentigen Kursrutsch am Donnerstag zurück.
Die deutsche Industrie drosselte ihre Produktion zum Ende des Sommerquartals so stark wie noch nie seit der Wiedervereinigung. Auch vom Außenhandel kamen keine Wachstumsimpulse mehr. "Eine Rezession wird sich nicht mehr vermeiden lassen", sagte der Konjunkturchef des Münchner Ifo-Instituts, Kai Carstensen, zu Reuters. "Während bei der Finanzkrise die Aufräumarbeiten begonnen haben, vollzieht sich jetzt ein Schwenk zur daraus resultierenden Rezessionsangst mit der Folge, dass die Gewinnerwartungen für die kommenden Quartale sinken", analysierten die Fondsmanager von Allianz Global Investors.
Die US-Arbeitsmarktdaten für Oktober fielen noch schwächer als von Experten erwartet, was als weiteres Zeichen für eine Rezession in der weltgrößten Volkswirtschaft gewertet wurde. "Bis der designierte amerikanische Präsident Obama sein Amt im Januar antritt, wird er sich wohl einer Arbeitslosenquote von fast sieben Prozent gegenübersehen", schätzen die Analysten von HSBC Trinkaus.
MÜNCHENER RÜCK TROTZ GEWINNWARNUNG IM HÖHENFLUG
Trotz eines Gewinneinbruchs um 99 Prozent und einer
Gewinnwarnung kam die Quartalsbilanz der Münchener
Rück
Hingegen wurden die Bankenwerte verkauft. "Generell gibt es
die Sorge, dass die Großbanken wegen der Krise keine Dividenden
mehr zahlen", sagte ein Händler. Ein anderer spekulierte, dass
auch das Thema Rettungspaket noch eine Rolle spielen könnte.
"Wenn jetzt mehr Landesbanken die Staatsgelder in Anspruch
nehmen, sind diese Institute, die ja etwa im
Mittelstandsgeschäft Konkurrenten einer Deutschen Bank sind,
gestärkt", sagte er. Papiere der Deutschen Bank
Die Aktien von Volkswagen
(Reporter: Stefan Schaaf; redigiert von Kathrin Schich)