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FOKUS 2-Aussicht auf Rezession lastet weiter auf Dax

Veröffentlicht am 07.11.2008, 16:11
Aktualisiert 07.11.2008, 16:56
ACNF
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(neu: Konjunkturdaten, VW, Ford)

Frankfurt, 07. Nov (Reuters) - Der deutsche Aktienmarkt hat am Freitag weiter im Zeichen der Abkühlung der Weltwirtschaft gestanden. "Nach der US-Wahleuphorie werden die Anleger jetzt wieder mit dem Thema Rezession konfrontiert. Eine Trendumkehr ist nicht zu erkennen", sagte ein Börsianer. Angesichts schwacher Konjunkturdaten aus Deutschland und den USA gab der Dax<.GDAXI> anfängliche Gewinne ab und notierte am frühen Nachmittag noch 0,8 Prozent im Plus bei 4852 Punkten. Auf Wochensicht verlor der Leitindex damit 1,2 Prozent. Dass es nicht noch weiter nach unten ging, führten Marktteilnehmer auf die Hoffnung auf weitere Zinssenkungen und eine leichte Erholung nach dem fast siebenprozentigen Kursrutsch am Donnerstag zurück.

Die deutsche Industrie drosselte ihre Produktion zum Ende des Sommerquartals so stark wie noch nie seit der Wiedervereinigung. Auch vom Außenhandel kamen keine Wachstumsimpulse mehr. "Eine Rezession wird sich nicht mehr vermeiden lassen", sagte der Konjunkturchef des Münchner Ifo-Instituts, Kai Carstensen, zu Reuters. "Während bei der Finanzkrise die Aufräumarbeiten begonnen haben, vollzieht sich jetzt ein Schwenk zur daraus resultierenden Rezessionsangst mit der Folge, dass die Gewinnerwartungen für die kommenden Quartale sinken", analysierten die Fondsmanager von Allianz Global Investors.

Die US-Arbeitsmarktdaten für Oktober fielen noch schwächer als von Experten erwartet, was als weiteres Zeichen für eine Rezession in der weltgrößten Volkswirtschaft gewertet wurde. "Bis der designierte amerikanische Präsident Obama sein Amt im Januar antritt, wird er sich wohl einer Arbeitslosenquote von fast sieben Prozent gegenübersehen", schätzen die Analysten von HSBC Trinkaus.

MÜNCHENER RÜCK TROTZ GEWINNWARNUNG IM HÖHENFLUG

Trotz eines Gewinneinbruchs um 99 Prozent und einer Gewinnwarnung kam die Quartalsbilanz der Münchener Rück bei Investoren gut an. Die Aktien des Rückversicherers setzten sich mit einem Plus von 6,6 Prozent an die Dax-Spitze. Es gebe nach wie vor Zeichen der Stärke, stellten die Analysten der LBBW fest: "Der Buchwert je Aktie war stabil im dritten Quartal, die Dividende bleibt auf Vorjahresniveau und das Aktienrückkaufprogramm wird fortgesetzt." Börsianern zufolge hatten einige Anleger noch schlechtere Zahlen erwartet. "Da sind einige wohl auf dem falschen Fuß erwischt worden, die auf fallende Kurse gewettet haben und sich wieder mit den Titeln eindecken müssen", sagte ein Händler.

Hingegen wurden die Bankenwerte verkauft. "Generell gibt es die Sorge, dass die Großbanken wegen der Krise keine Dividenden mehr zahlen", sagte ein Händler. Ein anderer spekulierte, dass auch das Thema Rettungspaket noch eine Rolle spielen könnte. "Wenn jetzt mehr Landesbanken die Staatsgelder in Anspruch nehmen, sind diese Institute, die ja etwa im Mittelstandsgeschäft Konkurrenten einer Deutschen Bank sind, gestärkt", sagte er. Papiere der Deutschen Bank waren mit einem Minus von 3,4 Prozent größter Dax-Verlierer.

Die Aktien von Volkswagen verloren ein Prozent auf 393 Euro. "VW ist zwar weiterhin eine eigene Geschichte, aber die Aktie kann sich auch nicht mehr loslösen von dem Problem, dass die Leute keine Autos kaufen", sagte ein Händler. Europaweit belastet wurde die Stimmung vom hohen Quartalsverlust des US-Autobauers Ford. Der Branchenindex<.SXAP> verlor ein Prozent. "Die Ergebnisse von Ford belegen, dass man Autotitel im Moment einfach nicht haben sollte", sagte ein Händler. Ford hat im dritten Quartal einen operativen Verlust von rund drei Milliarden Dollar verbucht. BMW- und Daimler erholten sich von anfänglichen Verlusten. Beide Autobauer meldeten einen Absatzrückgang im Oktober.

(Reporter: Stefan Schaaf; redigiert von Kathrin Schich)

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