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FOKUS 2-Merkel-Sarkozy-Gipfel enttäuscht Anleger - Dax fällt

Veröffentlicht am 17.08.2011, 15:22
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* Geplante Finanztransaktionssteuer sorgt für Aufruhr

* Dax im Minus

* Dell schreckt mit gesenkter Umsatzprognose auf

(neu: Hochtief, HeidelDruck, Händler)

Frankfurt, 17. Aug (Reuters) - Die Ergebnisse des deutsch-französischen Gipfeltreffens haben am deutschen Aktienmarkt für schlechte Laune gesorgt. Die Pläne für eine Stärkung der Eurozone reichen aus Sicht vieler Börsianer nicht aus, um Europa aus dem Schuldensumpf zu ziehen. "Langfristig macht einiges Sinn, kurzfristig hilft es nicht aus der Misere", brachte ein Händler die Meinung vieler auf den Punkt. Ein anderer Börsianer fügte hinzu: "Es ist ein Hin und Her, die Investoren wissen nicht, wie sie sich positionieren sollen." Der Dax<.DGAXI>, der zunächst mehr als zwei Prozent verlor, notierte am Mittwochmittag 0,8 Prozent schwächer bei 5945 Punkten.

Bundeskanzlerin Merkel und der französische Staatspräsident Nicolas Sarkozy wollen über eine Wirtschaftsregierung, eine in den Verfassungen festgeschriebene Schuldenbremse sowie eine Steuer auf Börsengeschäfte - die sogenannte Finanztransaktionssteuer - die Eurozone stärken. Vor allem letztere sorgte für Aufruhr und schickte die Aktien von Börsenbetreibern und Banken auf Talfahrt. Größter Verlierer im Dax waren die Papiere der Deutschen Börse, die in der Spitze um mehr als acht Prozent auf 39,71 Euro abrutschten. Die Titel des New Yorker Fusionspartners Nyse Euronext fielen um 5,2 Prozent. Auch die Papiere der Londoner Börse LSE verbilligten um 4,7 Prozent.

STEUER AUF BÖRSENGESCHÄFTE ALS "STRAF-ZUSCHLAG" GESEHEN

"Dieser Straf-Zuschlag wird den Finanzsektor wohl zusätzlich belasten", schrieb Aktienhändler Jonathan Sudaria vom Brokerhaus Capital Spreads in einem Marktkommentar. "Allein die Tatsache, dass dieses Thema im Rahmen eines Treffens vorgebracht wurde, das dazu gedacht war, das Vertrauen wiederherzustellen, stellt das Krisenmanagement und die Strategie infrage." Bei den Kreditinstituten gehörten Commerzbank und Deutsche Bank mit Abschlägen von mehr als vier beziehungsweise zwei Prozent zu den größten Verlierern im Dax. Credit Suisse und Barclays büßten 2,2 beziehungsweise drei Prozent ein.

Auf Kritik stieß auch, dass Merkel und Sarkozy Euro-Bonds eine Absage erteilten. "Der Bond ist nicht die Lösung, da die Lösung nur durch Reformen in den Defizitländern erbracht werden kann", sagte der Chefvolkswirt der Bremer Landesbank, Folker Hellmeyer. "Der Euro-Bond wäre jedoch ein Mittel, die Reformpolitik der betroffenen Länder von dem latenten Spekulationsdruck zu befreien, der seit 18 Monaten kontraproduktive Wellen erzeugt und damit den Erfolg der Reformen untergräbt."

UMFELD FÜR PC-HERSTELLER WIRD RAUER

Europaweit ebenfalls abgestoßen wurden Technologiewerte - ausgelöst von einer deutlichen Senkung der Umsatzprognose des weltweit zweitgrößten PC-Herstellers Dell. Der Technologie-Branchenindex<.SX8P> fiel um 1,9 Prozent. "Die Alarmglocken läuten", sagte ein Händler. Im Dax<.GDAXI> rutschten Infineon um bis zu 4,5 Prozent ab. Im TecDax<.TECDAX> sackten Aixtron zeitweise um mehr als zehn Prozent ab und waren damit mit Abstand größter Verlierer. Die Titel des niederländischen Chipausrüsters ASML verloren in Amsterdam 2,3 Prozent.

Ebenfalls Kurseinbußen verzeichneten HeidelbergerDruck-Aktien: Sie verbilligten sich nach einer Verkaufsempfehlung durch die Analysten der UBS im MDax<.MDAXI> um gut acht Prozent auf 1,52 Euro. Angesichts der unsicheren wirtschaftlichen Aussichten dürften die Aktien unter Druck bleiben, schrieben die Analysten in einem Kurzkommentar. Seit Jahresbeginn haben HeidelDruck-Papiere bereits mehr als die Hälfte ihres Werts verloren. (Reporter: Daniela Pegna und Kirsti Knolle; redigiert von Kerstin Leitel)

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