* Geplante Finanztransaktionssteuer sorgt für Aufruhr
* Dax im Minus
* Dell schreckt mit gesenkter Umsatzprognose auf
(neu: Hochtief, HeidelDruck, Händler)
Frankfurt, 17. Aug (Reuters) - Die Ergebnisse des deutsch-französischen Gipfeltreffens haben am deutschen Aktienmarkt für schlechte Laune gesorgt. Die Pläne für eine Stärkung der Eurozone reichen aus Sicht vieler Börsianer nicht aus, um Europa aus dem Schuldensumpf zu ziehen. "Langfristig macht einiges Sinn, kurzfristig hilft es nicht aus der Misere", brachte ein Händler die Meinung vieler auf den Punkt. Ein anderer Börsianer fügte hinzu: "Es ist ein Hin und Her, die Investoren wissen nicht, wie sie sich positionieren sollen." Der Dax<.DGAXI>, der zunächst mehr als zwei Prozent verlor, notierte am Mittwochmittag 0,8 Prozent schwächer bei 5945 Punkten.
Bundeskanzlerin Merkel und der französische Staatspräsident
Nicolas Sarkozy wollen über eine Wirtschaftsregierung, eine in
den Verfassungen festgeschriebene Schuldenbremse sowie eine
Steuer auf Börsengeschäfte - die sogenannte
Finanztransaktionssteuer - die Eurozone stärken. Vor allem
letztere sorgte für Aufruhr und schickte die Aktien von
Börsenbetreibern und Banken auf Talfahrt. Größter Verlierer im
Dax waren die Papiere der Deutschen Börse
STEUER AUF BÖRSENGESCHÄFTE ALS "STRAF-ZUSCHLAG" GESEHEN
"Dieser Straf-Zuschlag wird den Finanzsektor wohl zusätzlich
belasten", schrieb Aktienhändler Jonathan Sudaria vom Brokerhaus
Capital Spreads in einem Marktkommentar. "Allein die Tatsache,
dass dieses Thema im Rahmen eines Treffens vorgebracht wurde,
das dazu gedacht war, das Vertrauen wiederherzustellen, stellt
das Krisenmanagement und die Strategie infrage." Bei den
Kreditinstituten gehörten Commerzbank
Auf Kritik stieß auch, dass Merkel und Sarkozy Euro-Bonds eine Absage erteilten. "Der Bond ist nicht die Lösung, da die Lösung nur durch Reformen in den Defizitländern erbracht werden kann", sagte der Chefvolkswirt der Bremer Landesbank, Folker Hellmeyer. "Der Euro-Bond wäre jedoch ein Mittel, die Reformpolitik der betroffenen Länder von dem latenten Spekulationsdruck zu befreien, der seit 18 Monaten kontraproduktive Wellen erzeugt und damit den Erfolg der Reformen untergräbt."
UMFELD FÜR PC-HERSTELLER WIRD RAUER
Europaweit ebenfalls abgestoßen wurden Technologiewerte -
ausgelöst von einer deutlichen Senkung der Umsatzprognose des
weltweit zweitgrößten PC-Herstellers Dell
Ebenfalls Kurseinbußen verzeichneten
HeidelbergerDruck