* Ifo-Index fällt stärker als erwartet
* Verlierer der vergangenen Wochen holen auf
* US-Daten besser als erwartet
(neu: Schlusskurse, weitere Händler-Kommentare)
Frankfurt, 24. Aug (Reuters) - Der überraschend starke Einbruch des Geschäftsklimas in Deutschland im August hat am Mittwoch die Anleger am europäischen Aktienmarkt kalt gelassen. "Der Markt ist erleichtert, dass die Zahlen nicht noch schlechter ausgefallen sind", sagte ein Börsianer. Zudem machten Konjunkturdaten aus den USA Hoffnung, dass die Lage der weltgrößten Volkswirtschaft doch nicht so düster ist wie befürchtet. Der Dax<.GDAXI> kletterte bis Handelsschluss um 2,7 Prozent auf 5681 Punkte. Auch die meisten europäischen Indizes legten ein bis zwei Prozent zu. Der Stoxx50<.STOXX50> stieg um ein Prozent, der EuroStoxx50<.STOXX50E> um 1,8 Prozent.
Der viel beachtete Ifo-Geschäftsklimaindex für Deutschland war im August auf 108,7 von zuvor 112,9 Punkten gefallen. Von Reuters befragte Analysten hatten im Schnitt mit 111,0 Zählern gerechnet, allerdings waren am Markt kurz vor Veröffentlichung der Daten niedrigere Schätzungen kursiert. Trotz der Ernüchterung in den Chefetagen der deutschen Unternehmen beruhigte Ifo-Konjunkturexperte Klaus Abberger, nicht jede Abkühlung münde in eine Rezession. "Die Firmen haben schon noch ein Auftragspolster", erklärte Abberger in einem Reuters-Interview.
Unterstützung für die Aktien kam auch aus den USA. Die US-Auftragseingänge für langlebige Güter waren im Juli um vier statt der erwarteten zwei Prozent gestiegen. Zwar zerstreue dies noch nicht die Rezessionsängste, doch sei es immerhin mal ein positives Signal, erklärte ein Börsianer.
Mit Sorge betrachteten viele Händler allerdings die dahinschmelzenden Tagesumsätze. So war während des Ausverkaufs das Handelsvolumen auf über fünf Milliarden Euro angeschwollen. Nunmehr liegt es nur noch bei 3,6 Milliarden. "Das zeigt, dass kaum jemand dabei ist. Ich traue dem Frieden nicht", erklärte ein Händler.
AUTOWERTE FAHREN IM DAX WIEDER AN DIE SPITZE
Weit oben auf der Einkaufsliste der Anleger standen
diejenigen Werte, die während der Talfahrt der letzten Wochen
besonders stark unter die Räder gekommen waren - meist die
Aktien stark von der Konjunktur abhängiger Unternehmen. So
stiegen Daimler
Die Papiere der Deutschen Bank
Im Nebenwerte-Index MDax<.MDAXI> gehörten
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KATERSTIMMUNG BEI DEN BIERBRAUERN
In Amsterdam sorgte Heineken