* Geplante Finanztransaktionssteuer sorgt für Aufruhr
* Verkaufsempfehlung macht HeidelDruck zu schaffen
* Dell schreckt mit gesenkter Umsatzprognose auf
(neu: Wall Street, Schlusskurse)
Frankfurt, 17. Aug (Reuters) - Die Ergebnisse des deutsch-französischen Gipfeltreffens haben am Frankfurter Aktienmarkt für schlechte Laune gesorgt. Die Pläne für eine Stärkung der Eurozone reichen aus Sicht vieler Börsianer nicht aus, um Europa aus dem Schuldensumpf zu ziehen. "Langfristig macht einiges Sinn, kurzfristig hilft es nicht aus der Misere", brachte ein Händler die Meinung vieler auf den Punkt. Ein anderer Börsianer fügte hinzu: "Es ist ein Hin und Her, die Investoren wissen nicht, wie sie sich positionieren sollen." Der Dax<.DGAXI>, der zunächst mehr als zwei Prozent verlor, schloss am Mittwoch 0,8 Prozent schwächer bei 5948 Punkten.
Der EuroStoxx50<.STOXX50E> gewann 0,3 Prozent. Unterstützung
erhielten die europäischen Märkte am Nachmittag von den
US-Börsen, wo überraschend positive Geschäftszahlen der
Büroartikel-Kette Staples
Um die Euro-Zone zu stärken, fordern Bundeskanzlerin Angela
Merkel und der französische Präsident Nicolas Sarkozy eine in
den Verfassungen festgeschriebene Schuldenbremse sowie eine
Steuer auf Börsengeschäfte - eine sogenannte
Finanztransaktionssteuer. Vor allem letztere sorgte für Aufruhr
und schickte die Aktien von Börsenbetreibern und Banken auf
Talfahrt. Die Papiere der Deutschen Börse
STEUER AUF BÖRSENGESCHÄFTE ALS "STRAF-ZUSCHLAG" GESEHEN
"Dieser Straf-Zuschlag wird den Finanzsektor wohl zusätzlich
belasten", erklärte Aktienhändler Jonathan Sudaria vom
Brokerhaus Capital Spreads. "Allein die Tatsache, dass dieses
Thema im Rahmen eines Treffens vorgebracht wurde, das dazu
gedacht war, das Vertrauen wiederherzustellen, stellt das
Krisenmanagement und die Strategie infrage." Bei den Geldhäusern
gehörten Commerzbank
Auf Kritik stieß auch, dass Merkel und Sarkozy Euro-Bonds eine Absage erteilten. "Der Bond ist nicht die Lösung, da die Lösung nur durch Reformen in den Defizitländern erbracht werden kann", sagte der Chefvolkswirt der Bremer Landesbank, Folker Hellmeyer. "Der Euro-Bond wäre jedoch ein Mittel, die Reformpolitik der betroffenen Länder von dem latenten Spekulationsdruck zu befreien, der seit 18 Monaten kontraproduktive Wellen erzeugt und damit den Erfolg der Reformen untergräbt."
UMFELD FÜR PC-HERSTELLER WIRD RAUER
Europaweit ebenfalls abgestoßen wurden Technologiewerte,
nachdem der weltweit zweitgrößten PC-Herstellers Dell
Ebenfalls Kurseinbußen verzeichneten die Aktien von
HeidelbergerDruck