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FOKUS 3-Sorgen über Autos und Einzelhandel belasten Wall Street

Veröffentlicht am 22.12.2008, 22:34
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(neu: Schlusskurse, Staatsanleihen, Details)

New York, 22. Dez (Reuters) - Neue Sorgen über die Autobranche und ein flaues Weihnachtsgeschäfts haben die US-Börsen am Montag deutlich belastet. Der japanische Weltmarktführer Toyota kündigte den ersten Betriebsverlust seiner Geschichte an und zog damit die Aktien der US-Autobauer mit in die Tiefe. Auch eine Reihe schlechter Firmennachrichten aus den USA trübte die Stimmung - so enttäuschten etwa die Drogeriekette Walgreen und die Zeitarbeitsfirma Manpower mit schwachen Zahlen. Die Umsätze blieben indes dünn, da sich die Investoren vor den Feiertagen und dem Beginn der Saison der Firmenbilanzen nicht mehr großartig engagieren wollten.

Der Dow-Jones-Index<.DJI> der Standardwerte gab 0,7 Prozent nach auf 8519 Punkte, nachdem er im Handelsverlauf zwischen 8372 und 8601 Zählern gependelt hatte. Der breiter gefasste S&P-500 <.SPX>verlor 1,8 Prozent auf 872 Zähler. Der Index der Technologiebörse Nasdaq<.IXIC> gab 2,04 Prozent nach auf 1532 Punkte. Die Wall Street ist damit weiter auf Kurs zu ihrem schlechtesten Jahr seit den 30er Jahren: Der S&P-500 hat 2008 bislang rund 40 Prozent eingebüßt. Die Verlustankündigung von Toyota belastete auch den deutschen Aktienmarkt: Der Dax<.GDAXI> verlor 1,2 Prozent auf 4639 Punkte. Toyota<7203.T> steht angesichts der globalen Wirtschaftsflaute nach eigener Darstellung vor einer für die Firma beispiellosen Notlage und rechnet mit dem ersten Betriebsverlust in seiner Firmengeschichte. Für das bis Ende März laufende Geschäftsjahr erwartet das Unternehmen ein Minus von umgerechnet rund 1,2 Milliarden Euro. Die in den USA notierten Aktien von Toyota verloren mehr als fünf Prozent.

Die Anteilsscheine der US-Autobauer General Motors und Ford brachen um 22 beziehungsweise zwölf Prozent ein, obwohl ihnen die Regierung zuletzt Hilfen in Milliardenhöhe zugesagt hatte. Zu der Talfahrt trug auch ein Bericht der Credit Suisse bei: Den Experten der Bank zufolge dürften die Aktionäre bei der geplanten Rettung der Autogiganten sehr schlecht wegkommen. Sie senkten deshalb ihr Kursziel für das GM-Papier auf einen Dollar - gut ein Viertel des derzeitigen Börsenwertes.

Auf der Verliererseite standen auch die Aktien der Einzelhandelskette Walgreen mit einem Kursabschlag von rund vier Prozent, weil der Gewinn des Unternehmens deutlich unter den Erwartungen blieb. Auch die übrigen Werte im Einzelhandelsindexwerte<.RLX> büßten im Schnitt vier Prozent ein. Anleger befürchteten, die US-Verbraucher würden wegen der schlechten Wirtschaftsaussichten ihr Geld lieber zusammenhalten, anstatt es im entscheidenden Weihnachtsgeschäft auszugeben. Deshalb verloren etwa die Titel von J.C. Penney rund sechs Prozent. Angesichts drastischer Rabattaktionen klagte ein Analyst: "Sie müssen die Menschen mittlerweile mit verzweifelten Aktionen in die Geschäfte locken."

Manpower-Aktien stürzten um 14 Prozent ab, nachdem der Konzern wegen der Wirtschaftskrise seine Geschäftsprognosen zurückgezogen hatte. Auf der Nasdaq lasteten unter anderem Kursverluste von fünf und vier Prozent bei den Schwergewichten Apple und Google.

Zu den wenigen Gewinnern gehörten dagegen die Dividendenpapiere des angeschlagenen Versicherers American International Group (AIG) mit einem Plus von rund ein Prozent. Der weltgrößte Rückversicherer Münchener Rück übernimmt von AIG den Spezialversicherer HSB für 531 Millionen Euro.

An der New York Stock Exchange wechselten rund 1,22 Milliarden Aktien den Besitzer. 979 Werte legten zu, 2141 gaben nach und 80 blieben unverändert. An der Nasdaq schlossen bei Umsätzen von 1,66 Milliarden Aktien 911 im Plus, 1873 im Minus und 143 unverändert. An den US-Kreditmärkten fiel die zehnjährige Staatsanleihen auf 114-01/32. Sie rentierten mit 2,1667 Prozent. Die 30-jährigen Bonds fielen um fast zwei Punkte auf 138-15/32 und hatten eine Rendite von 2,6154 Prozent.

(Reporter: Chuck Mikolajczak; bearbeitet von Sören Amelang; redigiert von Ralf Bode)

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