IPO/ROUNDUP 2: Bayer-Tochter Covestro dampft Börsengang ein - Umfeld schlechter
LEVERKUSEN - Einer der größten Börsengang in Deutschland seit dem Boomjahr 2000 kommt wegen des schwierigen Marktumfelds nur mit massiven Zugeständnissen und Verspätung an den Markt. Die Bayer (ETR:BAYN) (XETRA:BAYGn)-Kunststofftochter Covestro (ETR:1COV) senkte am Donnerstag nicht nur die Preisspanne der angebotenen Aktien drastisch, sondern auch das angestrebte Emissionsvolumen um eine Milliarde Euro. Zudem wurde die Angebotsfrist bis Freitag verlängert und der geplante Börsengang von diesem Freitag auf kommenden Dienstag verschoben. Grund sei das derzeit "eingetrübte" und "volatile" Kapitalmarktumfeld, hieß es zur Begründung.
ROUNDUP: Potash lockt mit Geld- und Jobzusagen - K+S lehnt Gespräche weiter ab
KASSEL - Im Übernahmepoker um den Dax (DAX)-Konzern K+S (XETRA:SDFGn)will der kanadische Kali-Riese Potash (NYSE:POT) das Management in Kassel mit Geld- und Jobzusagen ködern. Diese Details aus der jüngsten Offerte der Kanadier wurden nun bekannt. Nach Informationen der "Frankfurter Allgemeine Zeitung" (FAZ/Donnerstag) soll dem gesamten Vorstand ein Arbeitsplatz zu höheren Bezügen als derzeit angeboten werden. Zudem könnten zwei K+S-Manager in das Potash-Führungsgremium einziehen. Betriebsbedingte Kündigungen will Potash demnach für fünf Jahre ausschließen und Kassel als Europazentrale erhalten.
IPO/ROUNDUP: Börsengang von Scout24 erlöst mehr als eine Milliarde
BERLIN/MÜNCHEN - Beim Börsengang des Internetportalanbieters Scout24 (ETR:G24) haben die Alteigentümer kräftig Kasse gemacht. Insgesamt wurden inklusive Mehrzuteilungsoption 38,64 Millionen Aktien für 30 Euro je Stück platziert, was einem Gesamterlös von gut 1,15 Milliarden Euro entspricht, wie Scout24 am Donnerstag mitteilte. Den Löwenanteil davon kassieren die Altaktionäre, vor allem die Finanzinvestoren Hellman & Friedman und Blackstone sowie die Deutsche Telekom (XETRA:DTEGn).
Kreise: Witter wird neuer VW-Finanzchef - Pötsch in Aufsichtsrat
WOLFSBURG - Der bisherige Vorstandsvorsitzende der VW (XETRA:VOW3)-Finanztochter, Frank Witter, wird nach dpa-Informationen neuer Konzernfinanzchef von Volkswagen (XETRA:VOW3). Witter wird damit Nachfolger von Hans Dieter Pötsch, der wie geplant neuer VW-Aufsichtsratsvorsitzender werden soll, wie die Deutsche Presse-Agentur am Donnerstag aus Konzernkreisen erfuhr. Beide Personalien wurden nach dpa-Informationen am Mittwochabend bei der Sitzung des Aufsichtsrats-Präsidiums beschlossen.
Kein formelles Ermittlungsverfahren gegen Winterkorn
WOLFSBURG - Die Staatsanwaltschaft Braunschweig führt entgegen früheren Angaben der Behörde derzeit kein formelles Ermittlungsverfahren gegen Ex-VW (XETRA:VOW3)-Chef Martin Winterkorn. Zugleich bedauerte die Staatsanwaltschaft in einer Mitteilung am Donnerstag die Irritationen über ihre Angaben zu dem Verfahren. Es sei auf Grundlage mehrerer Anzeigen zwar ein Ermittlungsverfahren eingeleitet worden. Gegen Winterkorn werde aber derzeit erst ein Anfangsverdacht geprüft. "Ein formelles Ermittlungsverfahren wird gegen Prof. Dr. Winterkorn gegenwärtig nicht geführt", heißt es in der Erklärung.
BMW-Entwicklungschef: VW-Skandal wird noch lange Probleme machen
BERLIN/WOLFSBURG - Die Abgas-Affäre bei Volkswagen (XETRA:VOW3) wird der Autobranche nach Einschätzung von BMW (XETRA:BMWG)-Entwicklungsvorstand Klaus Fröhlich noch monatelang Probleme bereiten. "Es werden jetzt Hunderte von Testergebnissen aufsteigen, wo irgendjemand irgendwas gefahren hat", sagte Fröhlich am Donnerstag auf einem Kongress der Fachzeitschrift "Automobilwoche" in Berlin. Dabei kämen sicher auch einmal erhöhte Abgaswerte heraus, da der Ausstoß von Stickoxiden mit Last und Drehzahl stark ansteige.
Pharmakonzern Teva kauft in Mexiko zu - Milliarden-Deal
JERUSALEM - Der israelische Pharmakonzern Teva (ETR:TEV) baut sein Geschäft in Schwellenländern mit einer Übernahme in Mexiko aus. Der weltgrößte Hersteller von Nachahmer-Medikamenten will dort für 2,3 Milliarden US-Dollar (2,05 Mrd Euro) den Pharmaproduzenten Rimsa übernehmen, wie er am Donnerstag in Jerusalem mitteilte. "Die Zusammenführung unserer Unternehmen legt den Grundstein für eine führende Rolle und langfristiges profitables Wachstum in der Region", sagte Teva-Chef Erez Vigodman. Rimsa-Chef Luis Jorge Pérez Juárez begrüßte den Deal.
IPO: US-Zahlungsabwickler First Data will mit Börsengang Schuldenberg abtragen
NEW YORK/ATLANTA - Der US-Zahlungsabwickler First Data will mit einem Börsengang Schulden in Milliardenhöhe zurückzahlen. Der Sprung aufs Parkett soll brutto bis zu rund 3,2 Milliarden US-Dollar in die Kassen des Wirecard (XETRA:WDIG)-Rivalen bringen, wie First Data am Donnerstag mitteilte. Womöglich kommt über eine Mehrzuteilungsoption noch etwas hinzu. Mit dem Geld will First Data Anleihen in Höhe von rund 2,5 Milliarden Dollar vorzeitig tilgen. Der Finanzinvestor KKR hatte First Data 2007 für knapp 30 Milliarden Dollar gekauft. Aus dieser Übernahme resultiert derzeit noch ein Schuldenberg von fast 21 Milliarden Dollar.
ROUNDUP: Kaufhof-Eigner HBC will investieren - Kein Stellenabbau
DÜSSELDORF/KÖLN - Der neue Kaufhof-Eigentümer will künftig mehr als 100 Millionen Euro pro Jahr in die Warenhauskette investieren. "Wir werden unser Geschäft sehr offensiv voranbringen", kündigte Hudson's Bay (HBC)-Manager Don Watros im Gespräch mit der "Westdeutschen Allgemeinen Zeitung" (WAZ, Donnerstag) an. Das Unternehmen befinde sich in einer "Position der Stärke", meinte er. Vorgesehen seien etwa Verbesserungen beim Service und bei der Warenpräsentation. Verstärkt wolle man auch auf den Online-Handel setzen. Stellenstreichungen seien dagegen nicht geplant.