NEW YORK/LONDON/WIEN (dpa-AFX) - Die Ölpreise haben am Freitag ihre Talfahrt beschleunigt und sind auf mehrjährige Tiefstände gefallen. Der Preis für ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent sank am Freitagnachmittag zeitweise bis auf 38,50 US-Dollar und damit auf den tiefsten Stand seit Dezember 2008. Zuletzt lag der Preis mit 38,61 Dollar nur geringfügig höher. Das waren 1,17 Dollar weniger als am Vortag. Der Preis für ein Fass der US-Sorte WTI sank erreichte mit 35,78 Dollar den niedrigsten Stand seit 2009. Zuletzt lag der Preis bei 35,89 Dollar. Das waren 89 Cent weniger als am Vortag.
"Auslöser für weitere Abverkäufe war der Opec-Monatsbericht", kommentierte die Commerzbank. Am Donnerstag hatte die Opec bekannt gegeben, dass ihre Fördermenge das höchste Niveau seit über drei Jahren erreicht habe. Da ein Ende des Überangebotes nicht in Sicht sei, dürfte laut Commerzbank das "Happy End" am Ölmarkt in diesem Jahr wohl ausbleiben. Die jüngste Talfahrt der Ölpreise hatte eingesetzt, nachdem die Opec ihre Förderpolitik in der vergangenen Woche vorerst nicht verändert hatte. Das Ölkartell hatte sich abermals nicht auf eine Kürzung oder Deckelung der Produktion einigen können, obwohl dies von einigen Mitgliedsländern gefordert worden war. Der Preis für Rohöl der Organisation Erdöl exportierender Länder (Opec) ist erneut gesunken. Das Opec-Sekretariat meldete am Freitag, dass der Korbpreis am Donnerstag 34,69 US-Dollar pro Barrel betragen habe. Das waren 11 Cent weniger als am Mittwoch. Die Opec berechnet ihren Korbpreis auf Basis der zwölf wichtigsten Sorten des Kartells.