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FOKUS 2-Trübe Stimmung am Aktienmarkt - Dax gibt weiter nach

Veröffentlicht am 18.11.2008, 15:34
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(neu: Deutsche Börse, Conergy, weitere Aussagen)

Frankfurt, 18. Nov (Reuters) - Das Thema Rezession hat den deutschen Aktienmarkt auch am Dienstag beherrscht. "Wir befinden uns in einer allgemeinen depressiven Schockstarre. Was seit Wochen an Nachrichten aus der Realwirtschaft kommt, ist negativ", beschrieb ein Händler die Stimmung. Der Dax<.GDAXI> baute seine Vortagesverluste aus und notierte am Nachmittag ein Prozent tiefer bei 4514 Punkten.

"Derzeit wird alles tiefschwarz gesehen. Selbst positive Nachrichten wie der Rückgang des Ölpreises oder die Erholung des Dollar werden ignoriert", sagte ein Händler. Ein Barrel (159 Liter) der richtungweisenden US-Ölsorte WTI kostete rund 55 Dollar und damit gut 60 Prozent weniger als im Juli. Der Euro notierte bei 1,2675 Dollar und damit rund 35 US-Cent unter seinem ebenfalls im Juli markierten Rekordhoch. Von einem billigeren Euro profitieren exportorientierte Unternehmen.

Händler registrieren am deutschen Aktienmarkt kaum Kaufinteresse. "Für viele Anleger ist das Jahr bereits gelaufen. Da wird vielleicht hier und da noch mal eine Position bereinigt. Das war es dann aber auch schon", sagte einer. Zudem fielen derzeit Hedgefonds aus Käufer aus. "Sie haben zu viele eigene Probleme. Aber es waren vor allem die Ausländer, die den Dax nach oben gekauft haben", sagte ein weiterer Marktteilnehmer.

HYPO REAL ESTATE UND DEUTSCHE BÖRSE UNTER DRUCK

Verkauft wurden insbesondere die Titel der Hypo Real Estate (HRE) und der Deutschen Börse. Die HRE-Aktien erreichten zeitweise ein Rekordtief von 2,84 Euro und lagen am Nachmittag 8,2 Prozent im Minus bei 3,01 Euro. Ein Händler sagte, es gebe immer neue Hiobsbotschaften. "Außerdem bleibt die Frage: Wie will die Hypo Real die ganzen Staatshilfen jemals zurückzahlen?" Kerstin Vitvar, Branchenexpertin der UniCredit, sprach von einer deutlich schwächeren Qualität der HRE-Vermögenswerte. Die Analysten von JP Morgan erklärten, Probleme mit dem Immobilienportfolio würden den Konzern auch in den nächsten Jahren belasten.

Die Aktien der Deutschen Börse leiden Händlern zufolge unter den sehr niedrigen Umsätzen am Aktienmarkt, was Spuren in der Bilanz des Börsenbetreibers hinterlassen dürfte. Belastet würden die Aktien zudem von Spekulationen um einen Rückzug der Großaktionäre TCI und Atticus. Merck-Finck-Analyst Konrad Becker erklärte, er sei bislang davon ausgegangen, dass die beiden Hedgefonds am Verkauf von Unternehmensteilen und der Ausschüttung der Gewinne interessiert seien. "Wenn beide diese Pläne fallengelassen haben, stellt sich die Frage nach ihren langfristigen Interessen und ob sie an ihren Beteiligungen festhalten werden." Die Aktien des Börsenbetreibers fielen um 6,5 Prozent.

Gestützt wurde der Dax von einem 5,7-prozentigen Kursplus der VW-Aktien, die sich wegen spekulativer Geschäfte im Zuge der Übernahme durch Porsche seit geraumer Zeit häufig gegen den Markttrend entwickeln.

Zu den größten Verlierern am deutschen Markt zählten die im Kleinwerte-Index SDax<.SDAXI> gelisteten Titel von Arques und MPC. Nach Gewinnwarnungen brachen Arques um 14,5 Prozent und MPC um 13,2 Prozent ein. Gebeutelt wurden auch die im MDax<.MDAXI> notierten Aktien von Wacker Chemie, die um elf Prozent abrutschten. Der Spezialchemiekonzern, der unter anderem Reinstsilizium für Mikrochips und Solarzellen herstellt, litt Börsianern zufolge unter einer Prognosesenkung des US-Konkurrenten MEMC.

Dagegen erholten sich im TecDax<.TECDAX> die Aktien von Conergy von ihrer Talfahrt mit einem Plus von 36,5 Prozent. "Die Kapitalerhöhung wurde von Anlegern sehr gut aufgenommen", sagte ein Börsianer.

(Reporter: Stefan Schaaf; redigiert von Jörn Poltz)

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