BERLIN (dpa-AFX) - Die Bundesregierung will im Rahmen der deutschen G7-Präsidentschaft eine Allianz (XETRA:ALVG) für einen schonenderen Umgang mit Rohstoffen und für mehr Recycling gründen. Es sei ein Erfolg, dass dies beim G7-Gipfel Anfang Juni in Bayern Thema sein werde, sagte Bundesumweltministerin Barbara Hendricks (SPD) am Donnerstag in Berlin. "Es war nicht allen klar, dass das ein Thema der führenden Industrienationen sein soll."
Das Ministerium begründete die Initiative damit, dass zuletzt mit 68 Milliarden Tonnen an Rohstoffen doppelt so viel verbraucht worden sei wie in den 1970er Jahren. Angesichts einer Weltbevölkerung von neun Milliarden bis 2050 gelte es, weit weniger zu verbrauchen. Hendricks betonte, in Deutschland sei es gelungen, trotz Wirtschaftswachstums den Rohstoffverbrauch seit 1994 um rund 14 Prozent zu verringern. Ein Fachforum bereitete die Allianz am Donnerstag vor. Allein für die Herstellung eines Handys würden rund 60 Materialien, darunter 30 Metalle wie Kupfer, Gold, Silber oder Lithium sowie 1300 Liter Wasser benötigt, berichtete das Umweltbundesamt. Wirtschafts-Staatssekretär Matthias Machnig sagte, 45 Prozent der Kosten im produzierenden Gewerbe seien Materialkosten. "Das macht klar, das Thema Effizienz ist eine Schlüsselfrage." Der Direktor des UN-Umweltprogramms, Achim Steiner, sagte, bei seltenen Erden liege die Recyclingrate noch unter einem Prozent. Ein besserer Umgang mit Ressourcen müsse ein zentrales Element der Wirtschaftspolitik sein.