FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Dax (DAX) hat am Montag einer herben Gewinnwarnung der Lufthansa (DE:LHAG) getrotzt. Der deutsche Leitindex stieg im frühen Handel am Montag um 0,18 Prozent auf 12 118,16 Punkte. Der MDax (MDAX), in dem die Aktien mittelgroßer Unternehmen vertreten sind, rückte um 0,13 Prozent auf 25 292,17 Punkte vor. Auch der EuroStoxx 50 (Euro Stoxx 50) als Leitindex der Eurozone legte etwas zu.
Aktuell hoffen die Anleger auf eine wieder lockerere Geldpolitik der US-Notenbank zur Stützung der Konjunktur. Entsprechend gespannt warten sie auf die Fed-Signale zur Wochenmitte. Experten rechnen zwar noch nicht mit einem Zinsschritt, halten aber entsprechende Hinweise in diese Richtung für gut möglich. Fed-Chef Jerome Powell habe sich zuletzt offen für eine Zinssenkung gezeigt, sollten die Handelskonflikte das Wirtschaftswachstum belasten, schrieb Analyst Ulrich Wortberg von der Landesbank Helaba.
Am Dax-Ende sackten die Aktien der Lufthansa um rund 12 Prozent auf 15,49 Euro ab. Damit bewegen sich die Anteilsscheine inzwischen auf dem Niveau von April 2017. Die Airline bekommt den starken Preiskampf im europäischen Luftverkehr zu spüren und rechnet auch wegen fallender Ticketpreise für 2019 nur noch mit einem operativen Gewinn von 2,0 bis 2,4 Milliarden Euro. Analyst Daniel Roeska von Bernstein Research fürchtet, dass mit dieser Gewinnwarnung das kurzfristige Vertrauen der Investoren verloren geht.
Unter den Favoriten hingegen stiegen die Papiere von SAP (4:SAPG) um knapp 1 Prozent. Die britische Investmentbank HSBC hatte die Anteilscheine zum Kauf empfohlen. Dank Kostensenkungen erschienen die neuen Steigerungsziele des Softwarekonzerns für die operativen Marge nun erreichbar, schrieb der Experte Antonin Baudry.
An der Dax-Spitze machten die Aktien der Deutschen Bank (4:DBKGn) ihre jüngsten Kursverluste wett und zogen um mehr als 3 Prozent an. Einem Bericht der "Financial Times" ("FT") zufolge will Konzernchef Christian Sewing im Rahmen des geplanten Konzernumbaus die Risiken von Wertpapieren in Milliardenhöhe loswerden. Dabei sei geplant, vor allem lang laufende Derivate, die zuletzt kaum Ertrag abgeworfen haben, im Volumen von bis zu 50 Milliarden Euro in eine interne Abwicklungseinheit ("Bad Bank") auszulagern oder zu verkaufen, berichtete die Zeitung unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Personen. Die Bank selbst wollte den "FT"-Bericht nicht konkret kommentieren, sondern verwies auf frühere Aussagen zu diesem Thema.