Investing.com - Gold hat die Woche am Freitag in der dritten Sitzung in Folge mit einem Aufschlag beendet, da die Händler die erwartete Zinserhöhung in den USA nach hinten verschoben haben, auf Bemerkungen hin, die die Vorsitzende der Federal Reserve Janet Yellen zu Beginn der Woche abgegeben hatte.
An der Comex Sparte der New York Mercantile Exchange zogen die Goldfutures zur Lieferung im April um 3,00 USD oder 0,25% auf 1.213,10 USD die Feinunze zu Handelsschluss am Freitag an.
Die Futures werden voraussichtlich bei ihrem Tief vom 25. Februar von 1.200,70 USD Unterstützung finden und könnten bei ihrem Hoch vom 26. Februar von 1.219,00 USD auf Widerstände treffen.
Über die Woche gesehen verteuerte sich Gold an der Comex um 9,50 USD oder 0,66% und erzielte damit seinen ersten Wochengewinn in fünf Wochen. Dennoch hat das Edelmetall im Februar um 69,40 USD oder 5,18% an Wert verloren, nach einem Zugewinn von fast 8% im Januar.
Die Investoren haben ihre Erwartungen auf eine Zinserhöhung in der Jahresmitte zurückgeschraubt, nachdem die Fed-Vorsitzende Janet Yellen vor dem Bankenausschuss des Senats am Dienstag ausgesagt hatte, dass es "unwahrscheinlich" sei, dass das wirtschaftliche Umfeld eine Zinserhöhung "im Laufe der nächsten Sitzungen des Offenmarktausschusses" rechtfertigen würden.
Am zweiten Tag ihrer Stellungsnahme vor dem Ausschuss für Finanzdienstleistungen am Mittwoch, wiederholte Yellen diese Botschaft, indem sie meinte, dass das Lohnwachstum und die Inflation ansteigen müssten, bevor die Bank die Zinsen anheben könne, trotz Anzeichen auf eine Verbesserung der Lage auf dem Arbeitsmarkt.
Marktanalysten sagten, dass die Einlassungen der Fed mehr Spielraum gäben, die Zinsen später als im Juni in diesem Jahr anzuheben.
Eine herausgezögerte Anhebung der Zinsen wäre eine gute Nachricht für den Goldpreis, da sie die Opportunitätskosten von Goldanlagen verringern würde, die dem Anleger keine garantierten Auszahlungen bieten.
Zahlen vom Freitag zeigte, dass die US-Wirtschaft im vierten Quartal mit 2,2% langsamer als die ursprüngliche Schätzung von 2,6% gewachsen ist. Im dritten Quartal war die Wirtschaft um 5% expandiert.
An der Comex sind am Freitag die Silberfutures mit Fälligkeit im Mai um 6,6 US-Cent oder 0,4% zurückgegangen und haben die Woche zu 16,55 USD die Feinunze beendet.
Der Silberkontrakt für März hat mit einem Plus von 31,8 US-Cent oder 1,67% genau wie Gold einen Wochengewinn erzielt. Über den Monat jedoch, haben die Silberfutures um 59,2 US-Cent oder 3,8% nachgegeben.
Unterdessen gab Kupfer zur Lieferung im Mai um 0,3 US-Cent oder 0,11% nach und hat die Woche am Freitag zu 2,691 USD das Pfund beendet. Am Donnerstag war Kupfer auf 2,714 USD angestiegen, sein höchster Stand seit dem 13. Januar.
Über die Woche ist Kupfer um 9,0 US-Cent oder 3,74% in die Höhe geschnellt. Im Februar hat Kupfer einen Gewinn von 21,2 US-Cent oder 7,95% erzielt.
Der Preis des roten Metalls hat sich in den letzten Sitzungen breiter Unterstützung erfreut, inmitten von Spekulationen, dass China neue Konjunkturmaßnahmen einleiten werde, um das Wachstum zu stützen und eine Deflation in der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt abzuwenden.
Am Sonnabend, hat die chinesische Zentralbank ihren Leitzins um 0,25% auf 5,35% gesenkt.
Es handelt sich um die zweite Zinssenkung in weniger als vier Monaten, was vermuten lässt, dass die Führung in Peking die Wirtschaft aggressiver stützen wird, da diese an Schwung verliert und die Deflationsrisiken zunehmen.
Amtlichen Zahlen vom Sonntag zufolge, ist der Einkaufsmanagerindex des produzierenden Gewerbes in China im Februar auf 49,9 angestiegen, was über den Erwartungen eines Wertes von 49,7 lag und leicht über dem Zweijahrestief vom Januar von 49,8 lag.
Die asiatische Nation ist mit ein Marktanteil von fast 40% der weltgrößte Verbraucher von Kupfer.
In der kommenden Woche werden die Anleger den am Freitag in den USA erscheinenden Bericht zur Beschäftigung außerhalb der Landwirtschaft begutachten, um Hinweise auf die Erholung am Arbeitsmarkt zu erhalten.
Sitzungen der Zentralbanken der Eurozone, Großbritanniens, Australiens und Kanadas werden ebenfalls im Mittelpunkt stehen.
Vor Beginn der kommenden Woche hat Investing.com eine Liste dieser und anderer Ereignisse zusammengestellt, die die Märkte beeinflussen könnten.
Montag, den 2. März
China publiziert den korrigierten Wert des HSBC Index zum produzierenden Gewerbe.
In der Eurozone werden vorläufige Zahlen zur Verbraucherpreisinflation als auch ein Bericht zur Arbeitslosigkeit veröffentlicht.
Später noch wird in den USA das Institute of Supply Management Zahlen zur Industrieproduktion herausgeben.
Dienstag, den 3. März
Die australische Zentralbank gibt den Leitzins bekannt und veröffentlicht eine Stellungsnahme zu ihrer Zinsentscheidung.
In der Eurozone gibt Spanien die Veränderung der Anzahl der Beschäftigten bekannt.
Mittwoch, den 4. März
In China wird der HSBC-Index zum Dienstleistungssektors herausgegeben.
Zudem gibt die kanadische Zentralbank den Leitzins bekannt und veröffentlicht eine Stellungsnahme zu ihrer Zinsentscheidung.
In den USA wird der ADP Bericht zum Stellenwachstum im Privatsektor herausgegeben. Später wird das ISM noch einen Report zum Dienstleistungssektor herausgeben.
Donnerstag, den 5. März
Die Bank of England verkündet den offiziellen Leitzins.
Die Europäische Zentralbank gibt ebenfalls ihre Entscheidungen zur Geldpolitik bekannt. Anschließend gibt es eine Pressekonferenz mit EZB-Präsident Mario Draghi.
Die USA veröffentlichen ihren Wochenbericht zu den Erstanträgen auf Arbeitslosengeld, sowie Daten zu den Auftragseingängen.
Freitag, den 6. März
Die USA runden die Woche mit den genau beachteten Zahlen den Lohnempfängern außerhalb der Landwirtschaft, der Arbeitslosenquote und dem Durchschnittseinkommen an.