Von Ambar Warrick
Investing.com - Der Goldpreis bewegte sich am Mittwoch in der Nähe wichtiger Unterstützungsniveaus. Der Kupferpreis gab derweil weiter nach. Sorgen um die chinesische Wirtschaft sowie schwache Wirtschaftsdaten haben die Nachfrageaussichten für das Industriemetall eingetrübt.
Die Metallmärkte erhielten wenig Unterstützung durch einen schwächelnden US-Dollar-Index. Sorgen über eine wirtschaftliche Verlangsamung in den meisten großen Volkswirtschaften haben den Appetit gedämpft. Die Aussicht auf eine steile Zinserhöhung durch die Fed im nächsten Monat macht die Händler ebenfalls nervös.
Der Goldpreis notierte 0,1 % schwächer auf 1.651,76 USD je Feinunze, während der an der COMEX-Sparte der New Yorker Handelsbörse NYMEX gehandelte Gold-Future bis 2:37 Uhr MEZ 0,1 % auf 1.655,85 USD je Feinunze verlor. Beide Instrumente bekamen am Dienstag leicht Aufwind.
Die Goldpreise sind in diesem Jahr von ihren Jahreshöchstständen abgestürzt und werden nun auf einem 2-Jahres-Tief gehandelt. Steigende Zinssätze haben die Opportunitätskosten für das Halten des gelben Edelmetalls in die Höhe getrieben. Darüber hinaus hat Gold dieses Jahr seinen Status als sicheren Hafen weitestgehend an den Dollar eingebüßt.
Die kurzfristigen Aussichten für Gold bleiben weiter gedämpft, da die Märkte eine fast 100-prozentige Wahrscheinlichkeit einer Zinserhöhung der Fed um 75 Basispunkte im November einpreisen. Aber der Druck auf Gold ließ diese Woche leicht nach. Grund dafür sind Wetten, dass ein ausgeprägter Wirtschaftsabschwung die Fed dazu zwingen könnte, ihre hawkische Haltung zu überdenken.
Die Erwartungen, dass die Zentralbank im Dezember nur eine kleinere Zinserhöhung vornehmen wird, wuchsen in den letzten Sitzungen, nachdem ein Bericht des Wall Street Journal andeutete, dass die Fed einen solchen Schritt erwäge.
Unter den Industriemetallen fielen die Kupferpreise den dritten Handelstag in Folge. Hauptgrund für die getrübte Stimmung ist die Sorge vor der weiteren wirtschaftlichen Entwicklung in China.
Der Kupfer-Future fiel um 0,2 % auf 3,3972 USD pro Pfund, nachdem er in den letzten beiden Sitzungen über 2 % verloren hatte.
Die breite Zustimmung für eine dritte Amtszeit von Präsident Xi Jinping schürte Sorgen vor weiteren Lockdowns und Unterbrechungen in der Wirtschaft. Insbesondere nachdem der chinesische Präsident das Bekenntnis des Landes zu seiner strikten Null-Covid-Politik bekräftigt hatte.
Während Chinas Kupferimporte bis September stabil blieben, belasteten mäßige BIP-Daten die Stimmung.
Schwache Produktionsindikatoren aus den drei größten Volkswirtschaften der Welt, die diese Woche veröffentlicht wurden, zeichneten ebenfalls ein düsteres Bild der globalen Industrietätigkeit und verhießen nichts Gutes für die Kupfernachfrage.
Der Kupfermarkt bleibt auch aufgrund der nachlassenden Produktion in Chile und der US-Sanktionen gegen russische Exporte angespannt.
Der Fokus liegt nun auf den bevorstehenden US-Daten für das BIP im 3. Quartal, um die Auswirkungen steigender Zinssätze auf die größte Volkswirtschaft der Welt abzuschätzen.