Investing.com - Der Goldpreis ist zum Auftakt einer gut gefüllten Woche nach unten gedriftet, da die Investoren sichere Anlageklassen mieden, nachdem der US-Senat am Wochenende eine Steuerreform abgesegnet hatte.
Im Laufe der Woche sollen Gespräche zur Vereinigung der Gesetzesvorlage des Senats mit der schon früher verabschiedeten Version des US-Repräsentantenhauses beginnen. Dieses Reconciliation genannte Verfahren könnte dann zu einem endgültigen Gesetz führen, das Präsident Donald Trump zur Unterzeichnung vorgelegt werden kann.
Dessen Administration sagte, dass die Steuersenkungen das Wachstum anheizen und die Inflation beleben werden, was wie Investoren hoffen, die Federal Reserve veranlassen dürfte, ihre Geldpolitik schneller zu straffen.
Gold reagiert sensibel auf Änderungen der US-Zinssätze, da ein Anstieg die Alternativkosten für unverzinste Anlagen wie Goldbarren erhöht, während gleichzeitig der Dollarkurs, in welchen das Metall ausgezeichnet wird, ansteigt.
Die Federal Reserve wird ihre letzte Sitzung zur Geldpolitik in diesem Jahr vom 12. bis 13. Dezember abhalten. Die Zinsfutures preisen jetzt eine 100 prozentige Chance auf eine Zinserhöhung bei dieser Sitzung ein, so das Fed Rate Monitor Instrument von Investing.com. Die Märkte scheinen jedoch Zweifel zu haben, ob die Bank im nächsten Jahr die Zinsen im von ihr gewünschten Maße anheben können wird, da die lahmenden Inflationsaussichten Sorgen bereiten.
Goldfutures lagen an der Comex um 09:30 MEZ 2,30 USD oder etwa 0,2% tiefer auf 1.295,16 USD die Feinunze, nachdem sie Ende letzter Woche mit 1.291,20 USD auf ihren niedrigsten Kurs seit dem 25. August gefallen waren.
Die Marktteilnehmer werden auch auf neue Schlagzeilen zur Russland-Affäre achten, nachdem Michael Flynn, ehemaliger Sicherheitsberater des US-Präsidenten, sich schuldig bekannt hatte, das FBI belogen zu haben und bei den den Ermittlungen kooperieren will.
Die Märkte sind nervös wegen eines Berichts des US-Fernsehsenders ABC, dem nach Flynn aussagen werden, dass er Anweisungen gehabt hätte, mit russischen Regierungsvertretern im Namen von Donald Trump während der Präsidentschaftskampagne in 2016 Kontakt aufzunehmen.
Später musste ABC den Bericht allerdings korrigieren. Trumps Anweisungen stammen demnach aus der Zeit nach der Wahl und dienten zunächst als ein Mittel, um bei der Bekämpfung des Islamischen Staats in Syrien zusammenzuarbeiten.
Im weiteren Edelmetallhandel gaben Silberfutures um 2,0 US-Cent oder 0,1% auf 16,36 USD die Feinunze nach, Platin verbilligte sich um 0,7% auf 943,60 USD, während Palladium um 0,5% auf 1.011,38 die Feinunze gesunken ist.
Unterdessen legten die Kupferfutures 0,9 US-Cent oder 0,3% zu und wurden zu 3,101 USD das Pfund gehandelt.