Investing.com - Gold weitet am Donnerstag die Gewinne der Vortagessitzung aus und handelt nur knapp unter einem Wochenhoch. Aktuelle Kommentare der Vorsitzenden der Federal Reserve Bank Janet Yellen veranlassten die Anleger dazu, ihre Erwartungen bezüglich des Zeitpunkts einer erneuten Zinsanhebung zu überdenken.
In der Comex-Abteilung der New York Mercantile Exchange handelte Gold zur Lieferung im April im europäischen Morgenhandel mit 1212,10 USD pro Feinunze, ein Anstieg von 0,88 Prozent oder 10,60 USD. Zuvor erreichte das Edelmetall mit 1213,80 USD den höchsten Stand seit dem 20. Februar.
Am Vortag stiegen die Preise um 0,35 Prozent oder 4,20 USD hoch und schlossen bei 1201,50 USD pro Feinunze ab.
Die Futures fanden Unterstützung beim Tiefpreis von 1190,00 am 24. Februar und stießen bei 1215,30 USD am 20. Februar auf Widerstand.
Silber zur Lieferung im Mai stieg um 1,43 Prozent oder 23,6 US-Cents und handelte bei 16,71 USD pro Feinunze. Am Donnerstag schnellten die Preise um 24,1 US-Cents oder 1,48 Prozent hoch und pendelten sich bei 16,47 USD pro Feinunze ein.
Die Anleger schraubten ihre Hoffnungen auf eine Anhebung der Zinsen in der Jahresmitte zurück. In ihrer Stellungnahme gegenüber dem Bankenausschuss des Senats am Dienstag gab Janet Yellen an, es sei "unwahrscheinlich", dass die wirtschaftlichen Bedingungen eine Anhebung der Zinssätze "in den nächsten FOMC-Sitzungen" rechtfertigen würden.
Sie gab zu, dass der wirtschaftliche Aufschwung zunehme und dass die Fed ihre Forward Guidance voraussichtlich anpassen werde, betonte jedoch auch, dass die neue Tonart nicht als ein Anzeichen für eine bevorstehende Zinserhöhung interpretiert werden sollte.
In ihrer zweiten Rede am Mittwoch, diesmal vor dem Ausschuss für Finanzdienstleistungen, wiederholte Yellen diese Botschaft erneut. Trotz der Anzeichen für einen sich erholenden Arbeitsmarkt müssten das Lohnwachstum und die Inflationsrate weiter steigen, bevor eine Zinserhöhung ernsthaft in Betracht gezogen werden könnte.
Die Kommentare sollen der Zentralbank einen größeren Spielraum beim Wählen eines Zeitpunkts für die Zinsanhebung geben.
Ein Aufschub der Zinserhöhungen wird als bullisch für Gold angesehen, da es die relativen Haltungskosten für das Edelmetall reduziert.
Der US-Dollar-Index, der die Performance des Greenbacks an den sechs anderen Hauptwährungen misst, rutschte um 0,05 Prozent auf 94,20.
Ein schwacher US-Dollar treibt für gewöhnlich die Goldpreise hoch, da es die Attraktivität des Metalls als alternativer Vermögenswert verstärkt. Er lässt auch andere in US-Dollar notierte Rohstoffe im Preis sinken, somit werden sie für Investoren, die andere Währungen halten, günstiger.
Die Marktteilnehmer warten auf US-Daten zu Erstanträgen auf Arbeitslosenunterstützung, die im Laufe der Sitzung veröffentlicht werden sollen. Man hofft auf Anzeichen für ein Anziehen der Wirtschaft.
An der Comex stiegen Kupfer-Futures zur Lieferung im Mai um 0,47 Prozent oder 1,3 US-Cents und handelten mit 2,656 USD pro Pfund.
Am Mittwoch veröffentlichte Daten belegten, dass Chinas vorläufiger HSBC-Index für das verarbeitende Gewerbe im Februar auf 50,1 Punkte geklettert ist. Damit befindet er sich nur knapp über der 50-Punkte-Marke, die Wachstum von Kontraktion trennt.
Die asiatische Nation ist mit fast 40 Prozent des globalen Verbrauchs der weltweit wichtigste Kupferkonsument.