Investing.com - Goldpreise weiten am Donnerstag im US-Morgenhandel ihre Gewinne aus und steigen erneut auf ein Dreimonatshoch. Zuvor belegten Daten aus den USA einen über den Erwartungen liegenden Rückgang der Auftragszahlen für langlebige Güter. Auftragszahlen für Kerngüter gingen ebenfalls stark zurück und entfachten neue Sorgen um die Konjunkturstärke des Landes.
Gold-Futures zur Lieferung im Februar an der Comex-Abteilung der New York Mercantile Exchange handeln 13:55 Uhr MEZ oder 8:55 Uhr ET mit 1.120,70 $ pro Feinunze, ein Anstieg von 0,44 Prozent oder 4,90 $.
Ein Bericht des US-Handelsministeriums belegte, dass die Auftragszahlen für langlebige Güter, einschließlich Transportgut, im vergangenen Monat um 5,1 Prozent eingebrochen sind. Die Markterwartungen gingen von nur 0,6 Prozent Rückgang aus. Auftragszahlen für langlebige Kerngüter, die stark im Preis schwankende Transportgüter ausschließen, fielen im Dezember entgegen den Erwartungen auf einen Rückgang um 0,1 Prozent um 1,2 Prozent.
Auftragszahlen für Kernkapitalgüter, ein wichtiger Indikator für Geschäftsinvestitionen im privaten Sektor, brachen im vergangenen Monat um 4,3 Prozent ein und blieben damit weit hinter den Erwartungen von einem Rückgang um 0,2 Prozent zurück. Lieferungen von Kernkapitalgütern, eine Kategorie, die zur Berechnung des vierteljährlichen Wirtschaftswachstums verwendet wird, gingen um 0,2 Prozent zurück.
Ein gesonderter Bericht zeigte ebenfalls, dass die Anzahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe in den USA weiter zurückgegangen ist als erwartet. Damit bleiben die Zahlen im Bereich, der üblicherweise mit einer Erholung des Arbeitsmarktes verbunden wird.
Gold befand sich bereits vor der Veröffentlichung der Daten im Aufwind, da die aktuelle Stellungnahme der Federal Reserve Bank von den Marktteilnehmern als dovish interpretiert wird.
Angaben der CME Group (O:CME) prognostizieren die Fed Funds Futures, die von Anlegern zum Platzieren von Wetten auf die zukünftige geldpolitische Richtung eingesetzt werden, eine 25-prozentige Wahrscheinlichkeit einer Zinsanhebung bei der Ratssitzung im März. Vor der Stellungnahme am Mittwoch lag diese bei 34 Prozent.
Die Händler gehen von nur einer weiteren Anhebung der Zinsen, voraussichtlich im Juli, in diesem Jahr aus. Prognosen der Entscheidungsträger gehen von vier Anhebungen aus.
Eine schrittweise Anhebung der Zinsen wirkt sich weniger negativ auf Goldpreise aus als schnell aufeinander folgende Anhebungen.
Bislang konnte Gold 2015 wieder 5 Prozent dazugewinnen. Die Anleger wenden sich angesichts der schwankenden Aktienwerte wieder sichereren Anlagen zu. Gold wird als eine Safe Haven-Anlage betrachtet und wird dadurch besonders in Zeiten wirtschaftlicher und politischer Ungewissheit attraktiv.
Silber zur Lieferung im März verliert 0,44 Prozent oder 6,4 US-Cents und handelt bei 14,39 $ pro Feinunze. Am Mittwoch schnellten die Preise mit 14,58 $ auf den höchsten Stand seit dem 7. Dezember.