Von Gina Lee
Investing.com - Der Goldpreis hat sich am Dienstagmorgen in Europa erholt, nachdem er in der vorangegangenen Sitzung nahe an einem Ein-Monats-Tief angelangt war. Ein leichter Rückgang des US-Dollars und niedrigere Treasury-Renditen gaben dem gelben Metall ebenfalls Auftrieb.
Gold-Futures stiegen bis 08:59 Uhr MEZ um 0,42 % auf 1.671,75 USD
Der Dollar, der sich normalerweise invers zum Goldpreis entwickelt, gab am Dienstag leicht nach, verharrte aber nahe seinem 2-Jahres-Hoch, das er in der vorangegangenen Sitzung erreicht hatte. Die Renditen der 10-jährigen US-Staatsanleihen gaben ebenfalls nach.
„In Asien gab es eine vorsichtige Unterstützung, als China die Anforderung für Devisenreserven an lokale Banken lockerte und ein neutrales USD/CNY-Fixing bestimmte, um den Yuan zu stützen“, kommentierte Jeffrey Halley, Senior Analyst beim Broker OANDA, gegenüber Reuters. Er fügte hinzu, dass die Stabilisierung des Goldes sehr fragil wirke.
Die People's Bank of China erklärte, sie werde die geldpolitische Unterstützung der Realwirtschaft verstärken, insbesondere in Bezug auf kleine Unternehmen, die von der COVID-19-Pandemie betroffen sind. Damit reagierte die Zentralbank auf eine Presseanfrage zu den Schwankungen an den Finanzmärkten.
Die PBOC senkte am Montag auch die Geldreserve, die Banken für ihre ausländischen Devisenbestände vorhalten müssen.
Im asiatisch-pazifischen Raum wird die Bank of Japan am Donnerstag ihre geldpolitische Entscheidung bekannt geben. Die EZB wird ihren Wirtschaftsbericht ebenfalls am Donnerstag veröffentlichen.
Unterdessen geht der Krieg in der Ukraine weiter. Russland warnte zwar, dass die Risiken eines Atomkriegs nicht unterschätzt werden dürften, erklärte aber gleichzeitig, dass es diese Risiken verringern wolle. Moskau erklärte weiterhin, dass konventionelle westliche Waffen legitime Ziele in der Ukraine seien, wo die Kämpfe im Osten anhalten.
Bei den anderen Edelmetallen stieg Silber um 1 %, Platin legte 0,6 % zu, während Palladium um 2,1 % auf 2.189,18 USD kletterte.
Palladium erholte sich von einem Rückgang von nahezu 13 % am Montag. Hier hatten Befürchtungen, dass weitere COVID-19-Lockdowns im Hauptabnehmerland China die Nachfrage verringern werden, zu diesem Rückgang beigetragen. Wie bei Gold scheint die Erholung bei Palladium fragil zu sein, und eine Eskalation der COVID-19-Situation in Peking wird laut Halley mit ziemlicher Sicherheit zu einem Test der Unterstützung bei 2.025 führen.