Von Ambar Warrick
Investing.com -- Der Goldpreis hat sich am Dienstag geringfügig von seinen Zweijahrestiefs erholt. Etwas Unterstützung erhielt er durch eine Pause der Dollar-Aufwertung. Der Erholung der Kupferpreise ging nach den schwächer als erwarteten Daten zur chinesischen Industrietätigkeit die Puste aus.
Der Preis für Spotgold stieg um 0,5 % auf 1.629,96 Dollar je Unze, während der Gold-Future um 0,33 % auf 1.638 Dollar kletterte. Beide Instrumente erholten sich von ihren niedrigsten Niveaus seit Anfang 2020.
Der Dollar-Index gab leicht nach, nachdem er am Montag ein neues 20-Jahres-Hoch erklommen hatte. Die Talfahrt in anderen Anlageklassen und steigende Kapitalmarktzinsen haben die Nachfrage nach dem Dollar als sicherem Hafen angekurbelt und der Reservewährung in diesem Jahr den Vorrang vor Gold als sicherem Hafen verschafft.
Der Goldpreis konnte seine im Zuge des russischen Einmarsches in der Ukraine erreichten Höchststände nicht halten. Schuld daran sind die weltweit steigenden Zinsen, die die Attraktivität des zinslosen Metalls beeinträchtigen.
Nachdem der Goldpreis in den letzten Wochen unter zwei wichtige Unterstützungsmarken - 1.700 und 1.650 Dollar - gefallen ist, erwartet das Gros der Marktteilnehmer, dass das gelbe Edelmetall in den nächsten Tagen unter 1.600 Dollar rutscht. Kurzfristig deutet wenig auf eine spürbare Erholung des Goldpreises hin. Dieses Jahr hat Gold bereits mehr als 10 % an Wert eingebüßt.
Andere Edelmetalle haben in diesem Jahr vergleichbare Verluste erlitten. So ist Silber um über 20 % gefallen, während Platin 12,5 % verloren hat.
Der Fokus liegt nun auf der Rede des Vorsitzenden der Federal Reserve Jerome Powell am Mittwoch. Hier erhoffen sich die Händler weitere Hinweise auf die künftige geldpolitische Ausrichtung der Fed. Powell hatte auf der FOMC-Sitzung in der vergangenen Woche einen extrem hawkishen Ton angeschlagen und weitere aggressive Zinserhöhungen in Aussicht gestellt.
Im Bereich der Industriemetalle gaben die Kupferpreise am Dienstag ihre anfänglichen Gewinne größtenteils wieder ab, nachdem die chinesischen Industriegewinne im August den zweiten Monat in Folge gesunken waren.
Der Kupfer-Future notierte 0,3 % höher bei 3,3015 Dollar je Pfund. In der vorangegangenen Sitzung war er um fast 2 % auf ein Zweimonatstief eingebrochen. Das rote Metall nähert sich nun seinem 2022 erreichten Tiefstand von 3,1355 Dollar. Auf Jahressicht steht ein Minus von mehr als 24 % zu Buche.
Die Furcht vor einer Dämpfung der Weltwirtschaft durch steigende Zinsen hat die Kupferpreise in diesem Jahr stark belastet, ebenso wie eine ausgeprägte Verlangsamung der Industrieproduktion.
Anzeichen für eine anhaltende wirtschaftliche Schwäche in China - dem weltweit größten Kupferimporteur - haben die Preise in diesem Jahr ebenfalls schwer belastet.