Von Adam Claringbull
Investing.com - Gold legte am Mittwochmorgen mit der asiatischen Sitzung zu und glich damit die Verluste der vorangegangenen Sitzung aus. Die Hoffnungen auf US-Konjunkturmaßnahmen schwächten den Dollar, während die ständig steigende Zahl von COVID-19 Neuinfektionen den Markt ebenfalls unterstützt.
Der an der COMEX-Sparte der New Yorker Handelsbörse Nymex gehandelte Gold-Future für die Dezember-Lieferung erhöhte sich sich bis 6:09 Uhr um 0,03 Prozent auf 1.877 Dollar je Feinunze.
Während sich die COVID-19-Pandemie in den USA ausbreitet, hat die Hoffnung auf ein umfangreiches Konjunkturpaket den Goldpreis in die Höhe getrieben. Von der US-Federal Reserve war zu hören, dass zur Unterstützung der Wirtschaft staatliche Konjunkturprogramme erforderlich sind.
Ein Indikator für die Verlangsamung der US-Konjunktur sind die jüngsten Daten zu den Stellenangeboten. Die U.S. JOLTs Stellenangebote lagen mit 6,436 Millionen unter den prognostizierten 6,5 Millionen.
Kalifornien ist einer der Bundesstaaten, welche in Reaktion auf die Ausbreitung von COVID-19 strengere Maßnahmen erlassen haben. In den USA gibt es derzeit insgesamt 10,2 Millionen Fälle, was laut den Daten der Johns Hopkins University ein Fünftel der weltweiten Gesamtzahl darstellt. Jeden Tag infizieren sich mehr als 110.000 Amerikaner mit dem Virus.
Die am Montag von Pfizer (NYSE:PFE) angekündigten ersten positiven Ergebnisse des COVID-19-Impfstoffs haben ebenfalls etwas an Glanz verloren. Die Investoren haben erkannt, dass es noch ein weiter Weg ist, bis der Impfstoff sämtliche Voraussetzungen für eine öffentliche Freigabe erfüllt. Hinzu kommen die logistischen Probleme bei der Verteilung von Hunderten von Millionen temperaturempfindlicher Impfstoffdosen.
Der Goldpreis ist durch die politische Situation in den USA weiter in die Höhe getrieben worden. US-Präsident Donald Trump weigert sich das Ergebnis der Präsidentschaftswahlen anzuerkennen. Völlig haltlos spricht er von Wahlbetrug. Ein reibungsloser Machtwechsel wird dadurch fraglich und diese Unsicherheit unterstützt den sicheren Hafen Gold.
Die Präsidentin der Europäischen Zentralbank (EZB), Christine Lagarde, der Gouverneur der Bank of England, Andrew Bailey, der Gouverneur der Bank of England und der Vorsitzende der Federal Reserve, Jerome Powell, werden im Laufe des Tages auf dem Online-Forum der EZB zum Thema "Zentralbanken in einer sich wandelnden Welt" sprechen. Unabhängig davon halten die G20 Finanzminister und Vertreter der Zentralbanken am Freitag eine außerordentliche Sitzung ab. Das Hauptaugenmerk liegt auf der Unterstützung armer Nationen, die mit der Rückzahlung ihrer Schulden zu kämpfen haben.