Investing.com - Nach der Entscheidung der Federal Reserve, die Geldpolitik für lange Zeit locker zu lassen, hat der Goldpreis kräftig zugelegt, während der US-Dollar die Vor-Corona-Tiefs ausgelotet hat. Gleichzeitig sind die US-Anleiherenditen entlang der US-Laufzeitenkurve nach unten gegangen. Die richtungsweisende Rendite für zehnjährige US-Staatsanleihen sinkt um 8 Basispunkte, die der zweijährigen um knapp 3 Basispunkte. Entsprechend schmilzt die Renditedifferenz auf 56 Basispunkte.
Für den Goldpreis geht es um mehr als 20 Dollar nach oben. Zuletzt kostete eine Feinunze Gold 1.736 Dollar. Damit pirscht sich der XAU/USD wieder an die Oberkante der seit Mitte April etablierten Konsolidierungsrange bei 1.750 bis 1.755 Dollar heran. Gelingt den Bullen der Spurt über diesen Widerstand, bestünde weiteres Aufwärtspotenzial. Die nächste relevante Hürde befände sich dann bei 1.803 Dollar.
Die Federal Reserve (Fed) hat ihre Geldpolitik erwartungsgemäß unverändert gelassen, gleichwohl aber vor wesentlichen Abwärtsrisiken für das Wachstum gewarnt. Die Zinsen sollen bis mindestens 2022 unverändert in einer Spanne von 0,0% bis 0,25% bleiben und die Käufe von Treasuries und MBS sollen im gleichen Tempo wie derzeit fortgesetzt werden.
Die Aussicht auf eine lange Phase ohne Zinsen belastet den US-Dollar und drückt die Renditen wieder in den Keller. Tiefere Zinsen unterstützen den Goldpreis tendenziell, weil der Kauf von Anleihen im Vergleich zum Edelmetall unattraktiver wird. Ein schwächerer Dollar gibt dem Goldpreis in der Regel ebenfalls Auftrieb, da es außerhalb des Dollarraums günstiger wird.
Alles in allem stehen die Sterne für Gold günstig - die Bullen müssen sie nun nur noch vom Himmel holen. Dafür ist es notwendig, dass der Goldpreis über die o.g. Range springt, damit er wieder an Momentum gewinnen kann, was andere Anleger zu zusätzlichen Käufen zwingen und höhere Preissteigerungen herbeiführen könnte.
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