von Robert Zach
Investing.com - Der Goldpreis hat seine Rallye fortgesetzt und ist am Dienstag zum ersten Mal in der Geschichte über die Marke von 2.000 Dollar gestiegen. Zuletzt kostete das gelbe Metall 2000,66 Dollar je Feinunze und damit 1,20 Prozent mehr als noch am Vortag. Das Tageshoch liegt bislang bei 2.001,36 Dollar und das Tagestief bei 1.968,22 Dollar. Der Gold-Future zur Lieferung im Oktober 2020 erreichte sein neues Allzeithoch bei 2.010,10 Dollar.
Das Edelmetall befindet sich vor allem deshalb im Aufwind, weil die Realzinsen immer stärker ins Minus gehen. Der iShares TIPS Bond ETF (NYSE:TIP), der die Kursentwicklung der amerikanischen Treasury Inflation-Protected Securities abbildet, erreichte am Dienstag mit 126,36 ein neues Rekordhoch. Steigen die Kurse der Anleihen, fallen die Zinsen am Markt.
Auch die Rendite 10-jähriger US-Staatsanleihen erweiterte ihre Talfahrt. Mit 0,512 Prozent rentierte sie so niedrig wie zuletzt Anfang März.
Die Erwartung eines schwächeren Wirtschaftswachstums, die ultralaxe Geldpolitik der Federal Reserve, deren QE nichts anderes darstellt als ein aktives Zinskurvenmanagement, um die Renditen im Zuge der explodierenden Staatsverschuldung auf niedrigem Niveau zu fixieren sowie die Volatilität am Renten- und Aktienmarkt zu killen (siehe MOVE und VIX), belastet die Rendite und macht das Edelmetall, das keine laufende Rendite bietet, attraktiver im Vergleich zu Anleihen.
In die Hände spielt dem Goldpreis dabei auch der zuletzt schwache US-Dollar. Seit Mitte März hat der Greenback mehr als 6 Prozent eingebüßt und rangiert mit 93,35 Indexpunkten in der Nähe der Zweijahrestiefs.
Ein schwächerer Dollar unterstützt tendenziell den Goldpreis, da das Edelmetall außerhalb des Dollar-Raums günstiger wird.
Zu Gute kommt dem Goldpreis freilich auch das Momentum nach oben, das immer mehr Anleger auf den bereits fahrenden Zug aufspringen lässt. Gleichzeitig nehmen damit aber auch die Rückschlagsgefahren zu.
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