Investing.com - Der Goldpreis ist am Montag nach oben gedriftet, als die Investoren sich auf eine mit Reden von Mitgliedern der Federal Reserve angefüllten Woche einstellen, in der es aus der Notenbank neue Hinweise auf die wahrscheinliche Marschrichtung in der Geldpolitik geben könnte.
Die Goldfutures lagen an der Comex um 09:05 MEZ 4,70 USD oder 0,4% höher auf 1.292,02 USD die Feinunze.
In der verkürzten Handelssitzung am Freitag waren die Goldfutures leicht gesunken und hatten damit einen Wochenverlust von ungefähr 0,7% eingefahren, was ihr erster wöchentlicher Rückgang in drei Wochen gewesen war.
Der Wechsel an der Spitze der Federal Reserve wird in dieser Woche die Aufmerksamkeit der Investoren auf sich ziehen, als sowohl die gegenwärtige Vorsitzende und der künftige Kopf der US-Zentralbank öffentliche Reden halten werden.
Fed-Mitglied Jerome Powell, den US-Präsident Donald Trump zum nächsten Fed-Chef bestimmt hat, wird am Dienstag um 15:45 MEZ vor dem Bankenausschuss des Senats auftreten, der seine Ernennung bestätigen muss.
Am darauffolgenden Tag wird die noch amtierende Vorsitzende der Fed Janet Yellen um 16:00 MEZ auf dem Kapitol vor dem gemeinsamen Wirtschaftsausschuss des Kongresses Stellung nehmen.
Powell wird wahrscheinlich Yellens Linie in der Geldpolitik fortsetzen, sich aber womöglich für weniger Regulierungen im Bankensektor aussprechen.
Neben Powell und Yellen werden auch andere Fed-Mitglieder in der nächsten Woche Reden halten, so unter anderem der Präsident der New York Fed William Dudley, der den Erwartungen nach, im nächsten Jahr sein Amt ebenfalls zur Verfügung stellen wird.
Die US-Notenbank wird ihre letzte Sitzung zur Geldpolitik in diesem Jahr vom 12. bis 13. Dezember abhalten. Die Zinsfutures preisen jetzt eine 100 prozentige Chance auf eine Zinserhöhung bei dieser Sitzung ein, so das Fed Rate Monitor Instrument von Investing.com.
Die Märkte scheinen aber ihre Zweifel daran zu haben, ob die Zentralbank die Zinsen im nächsten Jahr im von ihr gewünschten Maße wird anheben können, da die lahmenden Inflationserwartungen Anlass zur Sorge geben.
Gold reagiert sensibel auf Änderungen der US-Zinssätze, da ein Anstieg die Alternativkosten für unverzinste Anlagen wie Goldbarren erhöht, während gleichzeitig der Dollarkurs, in welchen das Metall ausgezeichnet wird, ansteigt.
Weiter in der Woche wird es Daten zu den Privateinkommen und -ausgaben geben, die auch die Inflation der Verbraucherpreise beinhalten, welche das von der Fed bevorzugte Maß für die Inflation ist und damit der Höhepunkt der Woche sein dürfte.
Auf dem Kalender dieser Woche steht auch die zweite BIP-Schätzung für das dritten Quartal, die am Mittwoch erscheinen wird und für die mit einer kleineren Korrektur nach oben von 3,0% auf 3,2% gerechnet wird.
Der ISM-Index zum produzierenden Gewerbe, das Verbrauchervertrauen vom Conference Board, Umsätze mit neugebauten Wohnungen, sich in Schwebe befindliche Immobiliengeschäfte und die monatlichen Automobilverkäufe stehen außerdem auf dem Programm.
In der Politik wird wahrscheinlich die US-Steuerreform weiterhin das Geschehen bestimmen, als die Märkte den Fortschritt der Steuergesetzgebung der Trump-Administration in allen Einzelheiten verfolgen.
Der Präsident wird sich am Dienstag mit Senatoren seiner eigenen Partei treffen, um die Taktik der Republikaner bei der Verabschiedung der Gesetzesvorlage zu diskutieren, die schon am Donnerstag zur Abstimmung vorgelegt werden könnte.
Im weiteren Edelmetallhandel legten Silberfutures um 5,7 US-Cent oder 0,3% auf 17,04 USD die Feinunze zu, Platin verbilligte sich um 0,2% auf 943,90 USD, während Palladium um 0,3% auf 989,40 die Feinunze nachgab.
Unterdessen rutschten die Kupferfutures um 6,1 US-Cent oder 1,9% ab und wurden zu 3,131 USD das Pfund gehandelt.