Investing.com - Der Goldpreis hat am Montag die wichtige Marke von 1.300 USD überstiegen, als der US-Dollar auf seinen niedrigsten Stand in mehr als einem Jahr sank, nachdem die Federal Reserve Chefin Janet Yellen in ihrer Rede in Jackson Hole keinen Bezug auf die Geldpolitik in den USA genommen hatte.
Die Rede vom Freitag auf dem jährlichen Treffen von Notenbankern in Jackson Hole im US-Bundesstaat Wyoming hatte die Stabilität der Finanzsysteme zum Thema und enthielt keine Aussagen zu Geldpolitik, womit die Aussichten für weitere Zinserhöhungen unklar geblieben sind.
Yellen sagte, die Reformen, die nach der Finanzkrise von 2007 bis 2009 durchgeführt worden waren, hätten das Finanzsystem gestärkt ohne das Wirtschaftswachstum zu beeinträchtigen.
Der Dollarindex lag 0,1% tiefer auf 92,38, nachdem es schon am Freitag Verluste gegeben hatte. Zunächst war er sogar mit 92,30 auf seinen niedrigsten Stand seit Mai 2016 gefallen.
Gold profitiert für gewöhnlich von einem schwächeren Dollar, da dies die Attraktivität des Edelmetalls als alternative Anlageklasse erhöht und für Anleger aus anderen Währungsräumen den Ankaufpreis verringert.
Die Goldfutures lagen an der Comex um 09:05 MEZ 5,30 USD oder etwa 0,4% höher auf 1.303,30 USD die Feinunze und stehen damit nicht mehr weit von ihrem Achtmonatshoch von 1.306,90 USD entfernt, auf das sie Anfang August gestiegen waren.
Der Goldpreis hatte die vergangene Woche mit einem Plus von 0,5% beendet. Das Edelmetall wurde in den letzten Wochen verstärkt gekauft, da die politische Entwicklung in den USA die Investoren verunsichert und die Nachfrage nach sicheren Anlagen verstärkt hat.
Die globalen Finanzmärkte werden sich in dieser Woche mit dem monatlichen US-Beschäftigungsbericht beschäftigen, der die Geldpolitik der Federal Reserve bis zum Jahresende beeinflussen könnte.
Zudem werden die Marktteilnehmer die korrigierten Wachstumszahlen vom zweiten Quartal in den USA im Auge behalten, die als Maß für die Stärke der Konjunktur dienen.
Daneben gibt es in dieser Woche auch noch US-Daten zu den Privateinkommen und -ausgaben, die auch die Inflation der Verbraucherpreise beinhalten, welche das von der Fed bevorzugte Maß für die Inflation ist.
Der ISM-Index zum produzierenden Gewerbe, das Verbrauchervertrauen vom Conference Board, Beschäftigungsdaten aus der Privatwirtschaft und die monatlichen Automobilverkäufe stehen außerdem auf dem Programm.
Der Markt bleibt skeptisch, ob die Federal Reserve die Zinsen in diesem Jahr ein drittes Mal anheben wird, da die Inflationsaussichten schwach sind, aber es wird allgemein damit gerechnet, dass die Bank im September mit dem Abbau ihrer Bilanzsumme beginnen wird.
Weiterhin an der Comex waren die Silberfutures 13,1 US-Cent oder rund 0,8% teurer und wurden zu 17,18 USD die Feinunze gehandelt.
Ansonsten stieg im Edelmetallhandel Platin um 0,5% auf 984,30 USD, während Palladium sich um 0,3% auf 928,88 die Feinunze verteuert hat.