Investing.com - Goldpreise sinken am Mittwoch im europäischen Handel, die Marktteilnehmer wenden ihre Aufmerksamkeit der im Laufe des Tages bevorstehenden Veröffentlichung des Protokolls der aktuellen FOMC-Sitzung zu und erhoffen sich mehr Klarheit über das Tempo zukünftiger Zinsanhebungen.
Gold-Futures zur Lieferung im Juni an der Comex-Abteilung der New York Mercantile Exchange handelten um 08:04 Uhr MEZ oder 04:04 Uhr ET mit 1.227,20 $ pro Feinunze, ein Anstieg von 0,2 Prozent oder 2,40 $. Am Vortag stiegen die Gold-Futures um 10,30 $ oder 0,84 Prozent. Verluste an den globalen Börsen fördern die Nachfrage nach sicheren Anlagen wie das Edelmetall.
Die Anleger warten auf die um 18:00 Uhr MEZ oder 14:00 Uhr ET bevorstehende Veröffentlichung des aktuellen Sitzungsprotokolls der Fed und erhoffen sich mehr Klarheit über den Standpunkt der Zentralbank in Bezug auf den weiteren Verlauf der Zinswende.
Die Zentralbank der USA überraschte die Märkte im Anschluss an ihre Sitzung am 16. März als sie die Anzahl der Zinsanhebungen von vier auf zwei gesenkt hatte. Als Grund wurden die potenzielle Schwäche der globalen Wirtschaft und die Turbulenzen an den US-Finanzmärkten zitiert, die sich auf die Wirtschaft des Landes auswirken könnten.
Daneben warten die Händler auf im Laufe des Tages bevorstehende Reden von Loretta Mester von der Cleveland Fed, James Bullard von der St. Louis Fed und Rob Kaplan von der Dallas Fed, um die Ansichten der Entscheidungsträger zu zukünftigen Zinsanhebungen besser einschätzen zu können.
In der vergangenen Woche versicherte Fed-Vorsitzende Janet Yellen den Märkten, dass die Zentralbank angesichts der zahlreichen Risiken für die Wirtschaft bei der Straffung der Geldpolitik äußerst vorsichtig vorgehen werde.
Am Dienstag veröffentlichte Zahlen belegten, dass das Handelsdefizit in den USA im Februar weiter gewachsen ist als erwartet. Es ist ein weiteres Anzeichen dafür, dass das Wachstum der größten Wirtschaft der Welt im ersten Quartal nachgelassen hat.
Ebenfalls am Dienstag senkte die Federal Reserve Bank von Atlanta ihre Wachstumsprognosen von 0,7 auf 0,4 Prozent. Es wäre das geringste Wirtschaftswachstum seit zwei Jahren.
Aussagen der CME Group's (NASDAQ:CME) FedWatch zufolge gehen Marktexperten von nur einer Zinsanhebung in diesem Jahr aus. Eine schrittweise Anhebung der Zinsen wirkt sich weniger negativ auf Goldpreise aus als schnell aufeinander folgende Anhebungen.
Bislang konnte das Edelmetall in diesem Jahr rund 14 Prozent dazugewinnen. Eine von China angeführte weltweite konjunkturelle Verlangsamung dürfte es der Fed erschweren, ihre Leitzinsen anzuheben.
Goldpreise reagieren empfindlich auf Bewegungen bei der Zinspolitik. Eine Anhebung der Zinsen würde die Opportunitätskosten für das Halten nicht verzinslicher Anlagen wie Gold erhöhen.
Ebenfalls an der Comex fällt Silber zur Lieferung im Mai um 0,21 Prozent oder 3,1 Cents auf 15,08 $ pro Feinunze. Kupfer steigt um 0,37 Prozent oder 0,8 US-Cents und handelt mit 2,146 $ pro Pfund.
Früher am Tag veröffentlichte Daten belegten eine Expansion des chinesischen Dienstleistungssektors im März. Der Dienstleistungs-PMI von Caixin stieg im vergangenen Monat auf 52,2. Im Februar lag der Index bei 51,2 Punkten. Ein Wert von über 50 Punkten deutet auf eine Ausweitung hin.
Die asiatische Nation ist mit rund 45 Prozent des globalen Gesamtverbrauchs der weltweit wichtigste Kupferkonsument.