Zürich, 21. Jul (Reuters) - Die Schweizer Börse dürfte am
Donnerstag etwas fester starten. Händler erwarteten vor dem
Euro-Gipfel in Brüssel allerdings keine grösseren
Kursbewegungen. "Die Leute dürften sich zurückhalten, bis klar
wird, wie das Schuldenproblem angegangen werden soll", sagte ein
Händler. Aber die Nachricht, wonach sich Deutschland mit
Frankreich auf eine gemeinsame Position hätten einigen können,
sorge für Zuversicht. "Der Euro hat davon auf jeden Fall schon
profitiert", sagte ein Händler.
Zudem wurden zahlreiche Halbjahrjahresergebnisse von grossen
Schweizer Firmen veröffentlicht, die den Markt ebenfalls
beeinflussen dürften, hiess es.
Die Bank Clariden Leu berechnete den SMI vorbörslich
um 15 Punkte höher auf 5980 Punkten. Der SMI Future zog
um 37 Zähler auf 5997 Zähler an.
Beim Pharmakonzern Roche ist der Umsatz im ersten
Halbjahr um zwölf Prozent auf 21,67 Milliarden Franken gesunken.
Der Gewinn ging um fünf Prozent auf 5,26 Milliarden Franken
zurück. Die Dividende soll mindestens gehalten werden. Händler
sagten, Roche habe die Erwartungen damit kaum erfüllt. Einzig
der Kernreingewinn liege über den Erwartungen. Zudem wurde die
Prognose für das Kern-Betriebsergebnis etwas angehoben.
Vorbörslich wurde ein etwas höherer Kurs für den Genussschein
indiziert.
Auch zu Actelion äusserten sich die Händler
zurückhaltend. Das Unternehmen hat im ersten Halbjahr einen
Verlust von 262 Millionen Franken eingefahren. Für das ganze
Jahr wird ein Betriebsverlust erwartet. Die Zahlen entsprächen
wohl den Erwartungen. "Aber dass das Hauptprodukt Tracleer die
Konkurrenz zu spüren begonnen hat, ist nicht sehr erfreulich",
sagte ein Händler. Actelion hatte mitgeteilt, dass die
PAH-Patienten begonnen hätten, das Konkurrenzmittel Letairis zu
verwenden. Zudem monierten Händler eine Verzögerung beim
Hoffnungsträger Macitentan. Der Kurs wurde vorbörslich leicht
tiefer gestellt.
Der Elektrotechnikkonzern ABB hat die Erwartungen
übertroffen. Händler nannten erste Kurse um gut zwei Prozent
über dem Vortagesschluss.
Der Anlagenbauer Sulzer hat den Umsatz um 8,8
Prozent auf 1,6 Milliarden Franken und den Nettogewinn um knapp
zwölf Prozent auf 125 Millionen Franken erhöht. Der
Bestellungseingang lag mit 1,824 Milliarden Franken um 12,5
Prozent über dem Vorjahresniveau. Während Umsatz und Gewinn die
Analystenerwartungen nicht erreichen konnten, stieg der
Auftragseingang deutlich stärker als prognostiziert.
(Reporter: Rupert Pretterklieber; redigiert von Oliver Hirt)