PARIS (dpa-AFX) - Eine Förderkürzung wichtiger Ölstaaten hat nach Einschätzung der Internationalen Energieagentur (IEA) das Spiel von Angebot und Nachfrage auf dem Weltmarkt nahezu ausgeglichen. Allerdings habe ein Anstieg der Produktionsmenge vor dem historischen Schulterschluss der Organisation erdölexportierender Länder (Opec) mit anderen wichtigen Förderländern dazu geführt, dass die weltweiten Lagerbestände im ersten Quartal noch leicht gestiegen seien, hieß es in dem am Donnerstag veröffentlichen Monatsbericht der Agentur.
"Die globalen Lagerbestände könnten möglicherweise im ersten Quartal leicht gestiegen sein", hieß es in dem Bericht der Organisation, in der sich führende Industriestaaten zusammengeschlossen haben. Generell habe die seit Januar geltende Kürzung der Fördermenge aber dazu geführt, dass sich der Ölmarkt "sehr nahe an einer Balance befinde". Ende vergangenen Jahres hatten Opec-Staaten und andere Ölnationen, darunter Russland, eine Produktionskürzung beschlossen. Die Einigung ist im Januar in Kraft getreten und hat eine Laufzeit von sechs Monaten. Grund war ein zu hohes Angebot auf dem Weltmarkt, das zeitweise zu einem starken Absturz der Ölpreise geführt hatte. Eine Ursache für den jüngsten Ausgleich von Angebot und Nachfrage sehen die Experten der IEA aber auch in einer geringeren Nachfrage nach Rohöl. Diese sei mit einer abgeschwächten wirtschaftlichen Entwicklung in den wichtigen Schwellenländern Russland und Indien zu erklären.