MÜNCHEN (dpa-AFX) - Der französische Wirtschaftsminister Emmanuel Macron hat sich für eine grundlegende Erneuerung von EU und Eurozone ausgesprochen. Der "Süddeutschen Zeitung" (Montagsausgabe) sagte er, die Euro-Krise und die Verhandlungen um ein Rettungspaket für Griechenland hätten bewiesen, dass die Währungsunion nicht wie bisher weitermachen könne. "Der Status quo führt in die Selbstzerstörung." Er betonte: "Falls die Mitgliedstaaten wie bisher zu keiner Form von Finanztransfer in der Währungsunion bereit sind, können wir den Euro und die Eurozone vergessen." Weiter erklärte Macron: "Eine Währungsunion ohne Finanzausgleich - das gibt es nicht! Die Starken müssen helfen."
Macron konkretisiert zudem jüngste Vorschläge des französischen Präsidenten François Hollande, in der Euro-Zone eine "Wirtschaftsregierung" zu etablieren. Dazu will Macron einen neuen "Euro-Kommissar" in Brüssel installieren, der die Wirtschafts-, Finanz- und Sozialpolitik der Euro-Länder koordinieren soll: "Die Euro-Regierung würde geführt von einem Kommissar mit weitreichenden Befugnissen", sagte Macron. "Das wäre nicht nur ein Euro-Finanzminister, sondern jemand, der auch Investitionsmittel vergibt oder in der Arbeitsmarktpolitik mitredet.