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FOKUS1-Dax-Anleger nach Rally wieder auf dem Boden der Tatsachen

Veröffentlicht am 11.05.2010, 12:15
Aktualisiert 11.05.2010, 12:24

* Händler: Probleme in Euro-Zone noch lange nicht vorbei

* E.ON und K+S nach Q1-Zahlen schwächer

* Auch Solarwerte größtenteils im Minus

(neu: K+S, Solarwerte, Euro, Händler)

Frankfurt, 11. Mai (Reuters) - Nach dem Kursfeuerwerk zu Wochenbeginn hat sich am deutschen Aktienmarkt am Dienstag Ernüchterung breitgemacht. Nach seinem kräftigen Sprung von 5,3 Prozent am Vortag notierte der Dax<.GDAXI> 1,1 Prozent schwächer bei 5954 Punkten. Händler erklärten das Minus mit Gewinnmitnahmen und einer abwartenden Haltung vieler Anleger, nachdem die EU einen riesigen Rettungsschirm zur Stützung des Euro aufgespannt hatte. Zudem konnten Konzerne wie E.ON und K+S die Investoren mit ihren Quartalszahlen nicht vollends überzeugen.

Die erneute Schwäche des Euro lastete zusätzlich auf der Stimmung. Die Gemeinschaftswährung notierte bei 1,2692, nachdem sie am Montag über 1,30 Dollar geklettert war. "Die neue Dollar-Stärke macht viele Anleger nicht glücklich", sagte Aktienhändler Peter Lüdke von Merck Finck. Die Probleme in den besonders im Fokus stehenden Staaten der Euro-Zone seien noch lange nicht gelöst.

Nach ihren Kursgewinnen vom Vortag, die teilweise auf Rekord-Niveau lagen, gaben vor allem Finanztitel nach. Die Papiere der Commerzbank und die Titel der Deutschen Bank führten mit Abschlägen von 4,2 und 3,3 Prozent die Verliererliste im Dax an.

Auf dem Markt lasteten zudem die Papiere des Energiekonzerns E.ON. Die Aktie des Börsenschwergewichts gab 0,7 Prozent ab, obwohl E.ON für das erste Quartal eine Steigerung des bereinigten Gewinns um 20 Prozent vorlegte. Die Anteilsscheine von K+S notierten 0,1 Prozent tiefer. Die Zahlen für das erste Quartal seien gut gewesen, erklärte ein Händler. Da die Aktie sich zuletzt aber schon positiv entwickelt habe, strichen jetzt einige Anleger offenbar Gewinne ein.

Gegen den Markttrend gewannen die Aktien der Deutschen Post 1,2 Prozent. Der Logistikkonzern konnte mit einem Gewinnsprung zu Jahresanfang überzeugen.

Dagegen mussten die Werte der Solarbranche nach Vorlage von Quartalsergebnissen größtenteils Federn lassen und belasteten den TechDax<.TECDAXI>. Solarworld verloren nach Bekanntgabe eines Gewinneinbruchs 5,8 Prozent, Centrotherm gaben 3,2 Prozent nach. Der Konzern hatte zu Jahresanfang weniger Umsatz verbucht und gab einen pessimistischen Ausblick. Nach anfänglichen Gewinnen verloren auch die Anteilsscheine von Q-Cells 0,5 Prozent. Der Solarhersteller konnte seine Verluste allerdings im Quartal eingrenzen. Mit einem Aufschlag von 0,8 Prozent hielten sich dagegen Phoenix Solar im Plus. Phoenix-Chef Hänel hatte nach Rekordzahlen zum Jahresauftakt in einem Reuters-Interview weiteres Wachstum in Aussicht gestellt.

Auf der Verliererseite standen zudem die Titel von Lanxess, die um fast vier Prozent einbrachen. Analysten sprachen von Gewinnmitnahmen, nachdem das Unternehmen für das Auftaktquartal einen kräftigen Überschuss bekanntgegeben hatte.

(Reporter: Tom Körkemeier; redigiert von Olaf Brenner)

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