* Händler: Probleme in Euro-Zone noch lange nicht vorbei
* E.ON und K+S nach Q1-Zahlen schwächer
* Auch Solarwerte größtenteils im Minus
(neu: K+S, Solarwerte, Euro, Händler)
Frankfurt, 11. Mai (Reuters) - Nach dem Kursfeuerwerk zu
Wochenbeginn hat sich am deutschen Aktienmarkt am Dienstag
Ernüchterung breitgemacht. Nach seinem kräftigen Sprung von 5,3
Prozent am Vortag notierte der Dax<.GDAXI> 1,1 Prozent schwächer
bei 5954 Punkten. Händler erklärten das Minus mit
Gewinnmitnahmen und einer abwartenden Haltung vieler Anleger,
nachdem die EU einen riesigen Rettungsschirm zur Stützung des
Euro aufgespannt hatte. Zudem konnten Konzerne wie E.ON und K+S
die Investoren mit ihren Quartalszahlen nicht vollends
überzeugen.
Die erneute Schwäche des Euro lastete zusätzlich auf
der Stimmung. Die Gemeinschaftswährung notierte bei 1,2692,
nachdem sie am Montag über 1,30 Dollar geklettert war. "Die neue
Dollar-Stärke macht viele Anleger nicht glücklich", sagte
Aktienhändler Peter Lüdke von Merck Finck. Die Probleme in den
besonders im Fokus stehenden Staaten der Euro-Zone seien noch
lange nicht gelöst.
Nach ihren Kursgewinnen vom Vortag, die teilweise auf
Rekord-Niveau lagen, gaben vor allem Finanztitel nach. Die
Papiere der Commerzbank und die Titel der Deutschen
Bank führten mit Abschlägen von 4,2 und 3,3 Prozent
die Verliererliste im Dax an.
Auf dem Markt lasteten zudem die Papiere des Energiekonzerns
E.ON. Die Aktie des Börsenschwergewichts gab 0,7 Prozent ab,
obwohl E.ON für das erste Quartal eine Steigerung des
bereinigten Gewinns um 20 Prozent vorlegte. Die Anteilsscheine
von K+S notierten 0,1 Prozent tiefer. Die Zahlen für
das erste Quartal seien gut gewesen, erklärte ein Händler. Da
die Aktie sich zuletzt aber schon positiv entwickelt habe,
strichen jetzt einige Anleger offenbar Gewinne ein.
Gegen den Markttrend gewannen die Aktien der Deutschen
Post 1,2 Prozent. Der Logistikkonzern konnte mit einem
Gewinnsprung zu Jahresanfang überzeugen.
Dagegen mussten die Werte der Solarbranche nach Vorlage von
Quartalsergebnissen größtenteils Federn lassen und belasteten
den TechDax<.TECDAXI>. Solarworld verloren nach
Bekanntgabe eines Gewinneinbruchs 5,8 Prozent,
Centrotherm gaben 3,2 Prozent nach. Der Konzern hatte
zu Jahresanfang weniger Umsatz verbucht und gab einen
pessimistischen Ausblick. Nach anfänglichen Gewinnen verloren
auch die Anteilsscheine von Q-Cells 0,5 Prozent. Der
Solarhersteller konnte seine Verluste allerdings im Quartal
eingrenzen. Mit einem Aufschlag von 0,8 Prozent hielten sich
dagegen Phoenix Solar im Plus. Phoenix-Chef Hänel hatte
nach Rekordzahlen zum Jahresauftakt in einem Reuters-Interview
weiteres Wachstum in Aussicht gestellt.
Auf der Verliererseite standen zudem die Titel von
Lanxess, die um fast vier Prozent einbrachen. Analysten
sprachen von Gewinnmitnahmen, nachdem das Unternehmen für das
Auftaktquartal einen kräftigen Überschuss bekanntgegeben hatte.
(Reporter: Tom Körkemeier; redigiert von Olaf Brenner)